Die Splitter / Notizen aus Paris: Ein Weltrekord, ein Sturz und ein Schläfchen im Grünen
Niederanven drückt die Daumen
Vera Hoffmann kann sich auf eine große Fangemeinde verlassen. Neben zahlreichen Luxemburger Fans, Familie, Freunden und den „Sauerbeen“ werden die Arbeitskollegen des Projekts „Impuls“ ihr die Daumen drücken. In der Gemeinde Niederanven, für die die Läuferin in den vergangenen Monaten zuständig war, ganz besonders: Die „Impuls“-Zuständigen haben in der Qualifikationsphase mitgefiebert. „Vera hat einen langen Atem bewiesen, gegen Ende hin war es ein Sprint, um den Zug nach Paris noch zu bekommen. Aber uns wundert das nicht. Sie ist auch beim Projekt ‚Impuls‘ drangeblieben, war stets engagiert, motiviert und leistungsorientiert.“ Die WhatsApp-Gruppe explodierte förmlich, als Hoffmann das Ticket in der Tasche hatte. „Wir drücken ihr die Daumen und möchten ihr noch mit auf den Weg geben, dieses vielleicht einmalige Erlebnis ohne zu viel Druck anzugehen und es (auch) zu genießen.“ Mit „Wir“ unterschrieben übrigens Carine, Caroline, Christophe, Claude, Frank, Georges, Manon, Marc, Metty, Sharon, Sonny, Thierry, Tiziana, Véronique und Viktoria.
Armand Duplantis stellt neuen Weltrekord auf
Er ist ein Überflieger, im wahrsten Sinne des Wortes: Die Goldmedaille im Stabhochsprung war Armand Duplantis bereits sicher, als er am Montagabend kurz vor 22.00 Uhr mit 6,10 Metern einen neuen Olympia-Rekord aufstellte. Der Titelverteidiger und Weltmeister aus Schweden ließ sich die Latte dann auf 6,25 Meter legen, um seinen eigenen Weltrekord (6,24 Meter) zu knacken. Die Zuschauer im Stade de France feuerten ihn frenetisch an und wollten Teil eines historischen Moments werden. Trotz der elektrisierenden Stimmung gelang Duplantis der erhoffte Flug nach zwei Anläufen nicht. Um 22.18 Uhr war es beim dritten und letzten Versuch soweit: Als erster Mann überquerte der Schwede 6,25 Meter. (chd)
Blech statt Gold: Biles stürzt vom „Zitterbalken“
Viertes Finale, erste Niederlage: Turn-Königin Simone Biles hat ihr angestrebtes viertes Paris-Gold auf dem Schwebebalken verpasst, der Traum vom Olympia-Rekord platzte. Nach ihren vier Triumphen in Rio 2016 stürzte die 27 Jahre alte US-Amerikanerin am Montag vom Gerät und musste sich mit 13,100 Punkten und Platz fünf zufriedengeben.
Gold auf dem „Zitterbalken“ gewann die Italienerin Alice d’Amato (14,366). Silber ging an die Chinesin Zhou Yaqin (14,100), Bronze holte sich Manila Esposito aus Italien (14,000). Biles nahm ihre Wertung mit versteinerter Miene entgegen. Nach ihrem Sturz bei einem Überschlag war klar: Den angestrebten Rekord von neun Goldmedaillen wird sie in Paris nicht erreichen können. In der Geschichte Olympischer Spiele haben bislang nur die ehemalige sowjetische Turnerin Larissa Latynina sowie die US-Schwimmerin Katie Ledecky so viele Siege geholt.
Biles, die 2021 in Tokio wegen mentaler Probleme im Mannschaftswettbewerb ausgestiegen war, bleibt damit weiterhin bei insgesamt sieben Goldmedaillen. Eine weitere Chance bietet sich am heutigen Nachmittag, wenn die nur 1,42 Meter große Athletin als große Favoritin im Boden-Finale auf die Fläche geht. In Rio und Tokio hatte Biles noch jeweils Bronze am Balken gewonnen. (SID)
Nickerchen im Grünen
Der italienische Schwimm-Olympiasieger Thomas Ceccon hatte sich wie andere Sportler über die in seinen Augen dürftigen Bedingungen im Athletendorf von Paris beschwert: Essen zu schlecht, Zimmer zu warm und überhaupt – alles nicht so schön. Also schien der Schluss zwangsläufig, als nun in den sozialen Medien ein Foto auftauchte, das Ceccon schlafend in einer Grünanlage zeigte. Aufgenommen und geteilt hatte dieses der saudische Ruderer Husein Alireza. Also: Es muss so schlimm sein, dass Ceccon, Olympiasieger über 100 m Rücken, lieber im Freien als im Dorfbett ruht. Der italienische Schwimmverband FIN sah sich daraufhin am Montag zu einer Richtigstellung veranlasst: Ceccon habe keineswegs aushäusig übernachtet, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der Agentur ANSA, „es war nur ein kleines Nickerchen“. (SID)
Aktuell kursieren Gerüchte bezüglich eines Verstoßes gegen Antidoping-Regeln eines Athleten der Luxemburger Delegation in Paris. Diese Gerüchte sind nicht fundiert und unwahr.ALAD-Direktor
Top und Flop
Top: Grand-Duc
Ausdauer bewiesen: Großherzog Henri hatte in Paris in den vergangenen Tagen ein straffes Programm. Dabei nahm er sich aber jedes Mal viel Zeit für die Athleten – und schaute gestern im Stade de France bei Ruben Querinjean vorbei. Und zu guter Letzt wird er heute auch Vera Hoffmann anfeuern.
Flop: Flitzer
Noah Lyles und Co. waren längst bereit für die große Sprint-Show in Paris, doch die schnellsten Männer der Welt mussten auf ihren Auftritt warten. Und warten. Eigentlich hätte der Startschuss für das Olympia-Finale über die 100 m um Punkt 21.50 Uhr erfolgen sollen – doch ein Flitzer im Stade de France verzögerte das Spektakel. Bilder waren in den sozialen Medien aufgetaucht, die zeigen, wie Sicherheitsleute eine Person am Rande der Strecke zu Boden drückten.
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