Die Splitter / Notizen aus Paris (III): Rohes Fleisch und neuer Bodenbelag
Luxemburger Haus wird am Samstag offiziell eingeweiht
Am Samstag ist es so weit: Die „Maison du Luxembourg“ im Pariser Stade Bouin wird eingeweiht. Zu den Ehrengästen gehören Großherzog Henri und Mitglieder der großherzoglichen Familie, Premierminister Luc Frieden, Sportminister Georges Mischo und André Hoffmann als Präsident des COSL. Abgerundet wird das Programm an diesem Tag von gleich zwei Konzerten: Maz Universe und Clueso werden in der sogenannten Fanzone auftreten. Neben mehreren Rundtischgesprächen, etwa zu Thema „Inaps: Paräis 2024 inspiréiert“ (am 2. August) oder „Sport et Santé“ am 6. August gibt es im Luxemburger Haus vor allem die Möglichkeit, den COSL-Athleten beim Meet & Greet zu begegnen. Sarah De Nutte, Ni Xia Lian, Luka Mladenovic, Ralph Daleiden, Patrizia van der Weken, Bob Bertemes, Pit Klein, Alex Kirsch, Christine Majerus und Ruben Querinjean haben sich angemeldet, bei Nicolas Wagner und Vera Hoffmann hängt die Präsenz von den Ergebnissen der Wettkämpfe ab.Zum Abschluss der Olympischen Spiele wird dann noch eine „Closing Party“ organisiert. Die Konzerte von Say Yes Dog und Tim Bendzko werden in der Fanzone stattfinden. (chd)
„Keine direkten Auswirkungen“
Paris wurde gestern (wie die ganze Welt) mit beängstigenden Nachrichten des TGV-Streckennetzes wach. Da drei der vier COSL-Leichtathleten nur kurz für die Eröffnung anreisen wollten, stellte sich die Frage, ob das Lahmlegen der Zuglinien die Luxemburger Delegation, inklusive Trainer und Betreuer, in irgendeiner Weise beeinträchtigt hätte. Auf Tageblatt-Nachfrage hin gab es dann Entwarnung von Missionschef Raymond Conzemius, der bestätigte, dass der Ausfall mehrerer Züge zumindest am Freitag keine direkten Auswirkungen für das Team Lëtzebuerg habe. (chd)
Britische Sportler mosern über das Essen
Paris mag als Olymp der gehobenen Gastronomie gelten – doch britische Sportler sind von dem französischen Essen im Olympischen Dorf offensichtlich nicht begeistert. „Den Athleten wird rohes Fleisch serviert“, monierte Andy Anson, Chef der British Olympic Association, der Zeitung „The Times“, womöglich in Unkenntnis der französischen Vorliebe für Tartare und blutige Steaks. Die Lage bessere sich aber allmählich, sagte ein Sprecher des britischen Teams am Freitag der AFP. „Es gibt auch nicht genügend Eier und Hühnchen“, hatte Anson geklagt. Einige britische Sportler hätten sich bereits anderswo Essen zum Mitnehmen besorgt, berichteten britische Medien. Es sei auch ein zusätzlicher britischer Koch im Einsatz, um das britische Team zu versorgen. Die französische Zeitung „L’Equipe“ hatte kürzlich den Vertreter eines Catering-Dienstes zitiert, der eine Eier-Knappheit eingeräumt hatte. (SID)
Flop
Katastrophe auf dem Champ-de-Mars: Am Tag vor der Eröffnung mussten sämtliche Judo-Matten entfernt und der Bodenbelag komplett herausgerissen werden, da die Federung zu stark war. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde der neue Fußboden installiert, damit die ersten Wettkämpfe am Samstag wie geplant stattfinden können. Ob es dann passt, ist ungewiss. Besonders verärgert waren die internationalen Verbände über die Tatsache, dass der Grand Slam jedes Jahr unter perfekten Bedingungen in Bercy ausgetragen wird – und man nicht diese Halle für das Olympische Turnier gewählt hat.
Turn-Superstar Biles kündigt in Paris neues Element an
Turn-Superstar Simone Biles hat bei den Olympischen Spielen in Paris eine Weltneuheit angekündigt. Die 27 Jahre alte US-Amerikanerin hat beim Weltverband (FIG) ein neues Element am Stufenbarren angekündigt. Wie in einer Instagram-Story der viermaligen Olympiasiegerin zu sehen ist, turnt sie eine komplette Vorwärtsumdrehung am unteren Holm und anschließend eineinhalb Umdrehungen im Handstand. Nach Angaben der FIG ist dies eine Weiterentwicklung eines Elementes, das nach dem kanadischen Turner Wilhelm Weiler benannt ist.
Zuletzt hatte Biles bei den Weltmeisterschaften im Oktober 2023 in Antwerpen mit einem neuen Element beim Sprung für Aufsehen gesorgt. Der Jurtschenko mit anschließendem Doppelsalto rückwärts gebückt wurde als „Biles II“ in die Wertungsrichtlinien aufgenommen. Der mit 6,4 Punkten schwierigste Sprung im Frauen-Turnen war bereits das fünfte Element, das nach ihr benannt worden ist.
Neben der US-Amerikanerin wollen drei weitere Turnerinnen neue Elemente präsentieren. Die Niederländerinnen Lieke Wevers und Naomi Visser wollen beide eine dreifache Umdrehung mit waagerecht gehaltenem Bein zeigen. Sprung-Olympiasiegerin Rebeca Andrade aus Brasilien hat an ihrem Spezialgerät einen Jurtschenko mit Dreifachdrehung angemeldet. (dpa)
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