BGL Open / Olympiasiegerin Bencic souverän: „Das Momentum ist auf meiner Seite“
Olympiasiegerin Belinda Bencic hat sich am Donnerstagabend souverän für das Viertelfinale der BGL BNP Paribas Luxembourg Open qualifiziert. Die 24-Jährige fühlt sich im Großherzogtum wohl und hat gute Erinnerungen an Kockelscheuer.
Bei Belinda Bencic könnte es aktuell kaum besser laufen – vor knapp anderthalb Monaten kürte sich die Schweizerin in Tokio zur Olympiasiegerin. Mit ihrer Karriere sei sie aufgrund dieses einmaligen Erfolgs jetzt schon zufrieden. Ein großes Ziel hat die 24-Jährige aber noch: Einen Grand-Slam-Titel würde sie gerne noch zu ihrer Sammlung hinzufügen. Fünf WTA-Titel hat sie schon gewonnen, auch in Luxemburg zählt sie zum engeren Favoritenkreis.
Am Donnerstag stand die Olympia-Goldmedaillengewinnerin bei der diesjährigen Ausgabe der BGL BNP Paribas Luxembourg Open erstmals auf dem Platz – und sie stellte gleich in ihrem Auftaktmatch ihre Klasse unter Beweis. Bencic machte mit Zarina Diyas aus Kasachstan kurzen Prozess und entschied bereits nach einer knappen halben Stunde den ersten Satz 6:1 für sich. Auch von einem kurzen Aufbäumen der Gegnerin im zweiten Abschnitt ließ sich Bencic nicht aus der Ruhe bringen. Nach exakt einer Stunde ging sie mit 6:1, 6:3 als Siegerin vom Platz.
Ostapenko und Mertens tun sich schwer
„Ich bin sehr glücklich“, sagte die Schweizerin, die in der ersten Runde vom Veranstalter mit einem Freilos ausgestattet wurde und erst im Achtelfinale in das Turnier einstieg: „Es ist nie einfach, im ersten Spiel eines Turniers zu bestehen, wenn die Gegnerin zuvor schon ein Match gespielt hat. Es war nicht ganz einfach, aber ich habe ein gutes Match gezeigt. Ich fühle mich sehr wohl bei diesem Turnier und konnte hier schon einige gute Ergebnisse erzielen.“
2012 hat sie in Luxemburg ihr erstes WTA-Turnier überhaupt bestritten, damals war sie gerade mal 14 Jahre alt und schied in der Qualifikation gegen Yulia Putintseva aus. „Ich habe hier meine ersten Erfahrungen gesammelt und habe eigentlich nur gute Erinnerungen an das Turnier. Deshalb komme ich auch immer wieder gerne zurück“, so Bencic, die in der Weltrangliste aktuell an Position 12 geführt wird.
Nach 2012 kehrte die Schweizerin auch 2013 und 2018 nach Kockelscheuer zurück. Vor drei Jahren stürmte sie als Qualifikantin bis ins Finale. In diesem war sie der Deutschen Julia Görges unterlegen. Seitdem hat Bencic an Erfahrung gewonnen – sie zählt mittlerweile zu den besten Spielerinnen der Welt. „Ich will wieder so weit kommen wie möglich. Das ‚Draw’ ist nicht einfach, aber natürlich würde ich gerne gewinnen“, sagt sie: „Meine nächste Gegnerin hat mich aber bei unserem letzten Aufeinandertreffen geschlagen – es wird also nicht einfach.“ Im Viertelfinale wartet am Freitag die Russin Liudmila Samsonova (WTA 48). Die letzte Begegnung entschied die Russin im Juni in Berlin in drei Sätzen (1:6, 6:1, 6:3) für sich. Demnach keine leichte Herausforderung für Bencic, die im Sommer ein prall gefülltes Programm hatte und nur wenige Tennis-freie Wochen verbrachte: „Ich fühle mich körperlich sehr fit. Ich habe das Momentum auf meiner Seite. Ich hatte einige sehr gute Resultate.“ Allen voran die Goldmedaille in Tokio. Dieses Momentum soll ihr nun auch bei den BGL BNP Paribas Luxembourg Open zum Erfolg verhelfen.
Eine, die etwas dagegen haben wird, ist Titelverteidigerin Jelena Ostapenko – die Lettin hat sich aber am Donnerstag im ersten Match des Tages überraschend lange schwergetan. Gegen die Qualifikantin Arianne Hartono qualifizierte sich Ostapenko erst im dritten Satz für das Viertelfinale. Dabei sah zunächst alles nach einem souveränen Erfolg aus – den ersten Satz entschied Ostapenko souverän 6:2 für sich. Es schlichen sich anschließend immer mehr Fehler ins Spiel ein, sodass sich die Niederländerin, die in Runde eins ihr erstes WTA-Hauptrundenmatch überhaupt gewonnen hatte, zurückkämpfen konnte. Mit einem 6:1 sicherte sich Ostapenko erst im dritten Satz den Einzug ins Viertelfinale. Die US Open hatte sie aufgrund einer Verletzung verpasst, nun scheint sie sich langsam, aber sicher wieder an ihre alte Form heranzukämpfen.
Auch die an Position zwei gesetzte Elise Mertens hat sich im Abendspiel lange schwergetan. Die Weißrussin Aliaksandra Sasnovich (WTA 111) war gegen die Nummer 16 der Welt von Beginn an hellwach und entschied den ersten Satz für sich. Auch anschließend verlangte sie Mertens alles ab – diese kämpfte sich nur mit Mühe zurück. Am Ende entschied die Belgierin, die zu den Turnierfavoritinnen zähl, das Duell aber knapp 3:6, 6:2, 7:5 für sich.
Resultate
Einzel, Achtelfinale:
Jelena Ostapenko (LAT/3) – Arianne Hartono (NED) 6:2, 4:6, 6:1
Marie Bouzkova (CZE) – Greet Minnen (BEL) 6:3, 6:1
Belinda Bencic (SUI/1) – Zarina Diyas (KAZ) 6:1, 6:3
Elise Mertens (BEL/2) – Aliaksandra Sasnovich (BLR) 3:6, 6:2, 7:5
Doppel, Viertelfinale:
Diatchenko/Sizikova (beide RUS) – Bouzkova/Hradecka (beide CZE/1) 7:5, 7:6
Minnen/Van Uytvanck (beide BEL) – Mirza (IND)/Zhang (CHN/2) 3:6, 6:3, 10:8
Programm
Heute auf dem Center Court:
12.00 Uhr: Jelena Ostapenko (LAT/3) – Alizé Cornet (FRA/8)
Anschließend: Marie Bouzkova (CZE) – Clara Tauson (DEN)
Nicht vor 18.00 Uhr: Belinda Bencic (SUI/1) – Liudmila Samsonova (RUS/7)
Anschließend: Elise Mertens (BEL/2) – Marketa Vondrousova (CZE/5)
Court 1:
15.00 Uhr: Diatchenko/Sizikova (beide RUS) – Routliffe (NZL)/Zimmermann (BEL)
Anschließend: Hozumi/Ninomiya (beide JPN/3) – Minnen/Van Uytvanck (beide BEL)
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