Basketball / Optimistisch bleiben: Ivan Delgado gibt seinen Profi-Traum nicht auf
Es ist keine einfache Zeit, die Basketballer Ivan Delgado derzeit erlebt. Doch der Sportsoldat will noch längst nicht aufgeben und seinen Traum vom Profibasketball weiterleben.
Dass es nicht einfach ist, sich als luxemburgischer Profispieler im Ausland durchzusetzen, das hat Ivan Delgado bereits mehrmals gespürt. Seine Debütsaison in Island fiel kurz aus und endete mit einer OP am rechten Fuß, die ihn auch in der vergangenen Spielzeit bei Ehingen Urspring in der deutschen Pro B immer wieder zurückwarf. Der erhoffte Durchbruch gelang ihm somit nicht und so trennten sich die Wege nach nur einem Jahr wieder.
Endlich einmal eine verletzungsfreie Saison bestreiten zu können, das war der große Wunsch des 25-Jährigen, der Anfang Juni mit der Nationalmannschaft die historische Goldmedaille bei den JPEE in Malta gewinnen konnte. Es hätte der Anfang eines erfolgreichen Jahres werden können, doch auch der nächste Versuch in der dritten deutschen Liga, wo er im Sommer bei den Iserlohn Kangaroos untergekommen war, scheiterte. Dieses Mal war es eine entzündete Achillessehne, die dem Sportsoldaten einen Strich durch die Rechnung machte und durch die er nicht die erhoffte Leistung bringen konnte. Nach gerade einmal drei Einsätzen entschieden sich Spieler und Verein somit in gegenseitigem Einvernehmen dazu, den Vertrag aufzulösen. „Es war keine so dramatische Verletzung wie beim letzten Mal, brauchte aber dennoch Zeit zum Heilen. Die Achillessehne ist nichts, bei dem man einfach auf die Zähne beißt und dann heilt es schon.“ Dabei begann sie schon bei den JPEE in Malta zu zwicken, wie er weiter erzählt, dennoch spielte Delgado weiter, auch bei den folgenden Nationalmannschaftsspielen im Sommer. Begegnungen, die ihm einfach viel bedeutet haben. „Den ganzen Sommer zu spielen war im Endeffekt nicht gut. In Deutschland wurde es dann schlimmer, weil die Intensität auch höher war.“
Seit Oktober in Luxemburg
Somit sitzt der 25-Jährige seit Ende Oktober nun erneut in Luxemburg und ist auf der Suche nach einem neuen Verein. Kein einfaches Unterfangen, wie er erklärt: „Die Saison ist in vollem Gange. Nicht jeder Klub ist auf der Suche nach neuen Spielern. Da muss man schon Glück haben, dass sich ein ähnlicher Spielertyp auf deiner Position verletzt und dem Trainer dann auch noch deine Spielweise gefällt.“ Dennoch will sich Delgado nicht unterkriegen lassen und blickt weiterhin optimistisch in die Zukunft. „Klar war es am Anfang schon schwer, vor allem mental. Man weiß, dass die Saison läuft und man selbst sitzt zu Hause. Da war es nicht einfach, anzukommen. Doch ich versuche, positiv zu bleiben, denn wenn man in eine Negativspirale rutscht, kommt man auch nicht voran.“
Und so trainiert der 25-Jährige morgens in der Coque oder im INS und abends bei dem Verein, bei dem er aufgewachsen ist, der Etzella Ettelbrück. „Sie sind auf mich zugekommen, haben natürlich gehofft, dass ich für sie spielen würde. Da gab es auch andere luxemburgische Vereine. Doch als Ettelbrücker ist es für mich einfacher, hier zu trainieren, mit den Jungs, mit denen ich aufgewachsen bin. Das war das Logischste und das Niveau passt.“ Eine Win-win-Situation für beide Seiten, wie der Sportsoldat betont.
In der LBBL auflaufen will er jedoch noch nicht. An erster Stelle steht nämlich nach wie vor, einen neuen Verein im Ausland zu finden. „Aktuell sieht es gut aus, ich hoffe, es klappt mit den Kontakten, die wir haben, und dass ich gleich wieder weg bin.“ Dass Interesse alleine nicht reicht, weiß Ivan Delgado inzwischen nur zu gut: „Das hatte zum Beispiel ein Trainer aus einem anderen Pro B-Verein, aber der wurde entlassen. Nichts ist sicher, bis ein Vertrag unterschrieben ist, das habe ich auf jeden Fall gelernt.“
Nach vorne schauen
Nach vorne schauen, das ist derzeit das Motto des Basketballers, der in den letzten Jahren ebenfalls gelernt hat, dass Profisport ein knallhartes Business ist. „Am Ende des Tages kommt es einfach auf das Resultat an, auf das, was für den Verein am besten ist. Das Menschliche rückt da nun einmal in den Hintergrund. Man muss Charakter haben, wenn man sich als Profispieler durchsetzen möchte.“
Man muss Charakter haben, wenn man sich als Profispieler durchsetzen möchte
Und so blickt Ivan Delgado auch positiv auf seine Zeit in Iserlohn zurück. „Es war ein Team mit viel Talent, bei dem es ein starkes Niveau gab. Es wurde sogar vom Aufstieg geredet. Ich hatte wirklich gehofft, eine verletzungsfreie Saison spielen zu können, weil ich das Gefühl hatte, dass mir dort eine starke Saison gelingen könnte.“ Vor allem Assistant-Coach Toni Prostran bleibt ihm in sehr guter Erinnerung: „Er hat in den besten Ländern Europas gespielt, unter anderem in Litauen und Griechenland. Als Point-Guard konnte er mir sehr viele Tipps geben, auch kleine Details, die mir sehr weitergeholfen haben. Ich hätte gerne weiter von ihm gelernt. Es tat mir auch deshalb sehr leid, dass es nicht geklappt hat.“
Weiter im Ausland Basketball spielen und sich weiterentwickeln zu können, diesen Traum hat Ivan Delgado noch nicht aufgegeben. Und vielleicht geht es schneller als man denkt. Bereit, direkt aufzubrechen, ist der 25-Jährige auf jeden Fall.
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