Leichtathletik / Patrizia Van der Weken: Ein historischer Sieg als gutes Vorzeichen
Patrizia Van der Weken hat am Sonntag in Paris Geschichte geschrieben und bei ihrem Debüt in der Diamond League den Sieg im 100-Meter-Lauf gefeiert. Sie ist damit die erste Luxemburgerin, die diesen prestigeträchtigen Wettkampf gewinnt. Zudem war es der allererste Sieg eines Luxemburger Athleten in der Diamond League überhaupt.
„Es ist ein historischer Sieg“, erklärt Jean-Sébastien Dauch, Generaldirektor des Luxemburger Leichtathletikverbandes, im Gespräch mit dem Tageblatt. Patrizia Van der Weken ist nämlich die erste Athletin aus dem Großherzogtum überhaupt, die bei der Diamond League gewinnen konnte. Und das gleich bei ihrer ersten Teilnahme. Davor hatten nur Charel Grethen und Bob Bertemes Luxemburg bei diesem prestigeträchtigen Wettbewerb bei den Herren vertreten.
Mit einer Zeit von 11,06 Sekunden setzte sich Van der Weken in Paris gegen die Konkurrenz durch und verwieß die Gambierin Bass Bittaye (11,09 Sekunden) sowie die Polin Ewa Swoboda (11,16 Sekunden) auf die Plätze zwei und drei. Im Juni hatte sich Van der Weken bei den Europameisterschaften in Rom noch gegen Swoboda und Zaynab Dosso (ITA) geschlagen geben müssen und das Podium um eine Hundertstelsekunde verpasst – diesmal ließ sie beide Konkurrentinnen hinter sich.
Vielversprechendes Olympia-Vorzeichen
Van der Weken hat damit wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Paris schon ein Ausrufezeichen in der französischen Hauptstadt setzen können und für ein vielversprechendes Vorzeichen gesorgt. Auch im vergangenen Winter hatte Van der Weken bereits bei einem Meeting in Paris triumphiert. Der erneute Erfolg verleiht der luxemburgischen Athletin nicht nur großes Selbstvertrauen, sondern unterstreicht auch ihre Fähigkeit, sich gegen hochklassige Konkurrenz durchzusetzen. „Das Ergebnis bestätigt ihr hartes Training“, so Dauch wenige Wochen vor den Olympischen Spielen.
Mit 11,06 Sekunden blieb Van der Weken dabei nur sechs Hundertstel unter ihrer persönlichen Bestzeit von 11,00, diesmal allerdings mit schlechteren Windverhältnissen. Ihr Landesrekord, den sie vor wenigen Wochen bei der EM in Rom aufgestellt hatte, wurde mit zwei Metern Rückenwind erzielt. „Diese Winddifferenz macht für einen Läufer einen erheblichen Unterschied und spielt eine wichtige Rolle“, sagt Dauch. Daher hofft man, unter günstigeren Windbedingungen noch bessere Zeiten erzielen zu können.
Vor den Olympischen Spielen hat Van der Weken als Vorbereitung eine weitere Teilnahme an der Diamond League in Monaco am 12. Juli geplant. Obwohl ihre Teilnahme aufgrund der begrenzten Startplätze – nur acht sind verfügbar – noch nicht garantiert ist, hofft man, dass ihr jüngster Sieg in Paris die Tür für diese Möglichkeit öffnet. Neben ihrer Teilnahme am Wettbewerb in Monaco ist derzeit unklar, ob sie bei weiteren Vorbereitungswettkämpfen antreten wird. Dies hängt von der Einschätzung ihres Trainers ab. Ihr Sieg bei der Diamond League und ihre Teilnahme an Olympia haben die mediale Aufmerksamkeit verstärkt, erklärt Dauch. Um sie vor dem zunehmenden Druck zu schützen, könnte es sinnvoll sein, sich auf das individuelle Training zu konzentrieren.
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