Moris’ Wechsel zu Union Saint-Gilloise / „Paul Philipp freut sich für mich“
Anthony Moris steht seit gestern beim belgischen Zweitligisten Union Saint-Gilloise unter Vertrag – dem Verein, bei dem FLF-Präsident Paul Philipp acht Jahre seiner Profilaufbahn verbrachte. Nach einer turbulenten Zeit bei Excelsior Virton will der Torwart der luxemburgischen Nationalmannschaft mit der Vergangenheit abschließen und kommende Saison mit seinem neuen Verein den Aufstieg in die Jupiler League schaffen.
Tageblatt: Obwohl Sie zuletzt bei der Union Saint-Gilloise mittrainiert haben, kommt der Wechsel zum Brüsseler Verein trotzdem überraschend. Warum haben Sie sich für eine weitere Saison in der zweiten Liga entschieden?
Anthony Moris: Eigentlich war nur vorgesehen, dass ich mittrainiere, um mich in Form zu halten. Zunächst ging es nicht darum, mir einen Vertrag anzubieten. Vor ein paar Tagen haben mir die Vereinsverantwortlichen der Union Saint-Gilloise jedoch mitgeteilt, dass sie gewillt sind, mich zu verpflichten. Der Verein hatte sich kurz davor von seiner Nummer eins Adrien Saussez getrennt. Ich hatte Angebote von Mannschaften aus der Jupiler League, habe mich aber schlussendlich dazu entschieden, bei Union Saint-Gilloise zu unterschreiben. Die Mannschaft und der Klub haben mich sehr gut aufgenommen und hier habe ich die Garantie, dass ich spielen werde. Außerdem bevorzuge ich es, um den Aufstieg statt gegen den Abstieg zu spielen. Diese drei Argumente haben schlussendlich den Ausschlag gegeben. Die USG ist nach Standard Liège und Mechelen der dritte Traditionsverein, bei dem ich unter Vertrag stehe. Das erfüllt mich mit Stolz.
Sie haben einen Vertrag unterschrieben, obwohl Ihr ehemaliger Verein Virton wegen Vertragsbruchs weiterhin 475.000 Euro Schadensersatz von Ihnen verlangt. Welches Risiko birgt dieser Schritt?
Diese Summe ist einfach nur lächerlich. Mein Anwalt hat mir die Erlaubnis erteilt, diesen Vertrag zu unterschreiben, da mein Kontrakt in Virton eh nur für die zwei höchsten Profiligen gilt. Die zuständigen Sportgerichte beschäftigen sich mit dem Dossier und ich gehe davon aus, dass sie die beste Entscheidung für die betroffenen Fußballer aus Virton fällen werden.
Sie waren der Rädelsführer der Bewegung, die sich dafür eingesetzt hat, dass Virton nach dem Zwangsabstieg die Spieler ziehen lässt. Bekamen Sie negative Konsequenzen zu spüren?
Darüber möchte ich eigentlich nicht reden. Wir wollen einfach nur alle unserem Beruf nachgehen können und endlich das Ende des Tunnels sehen.
Ihr neuer Trainer Felice Mazzu hat ein sehr gutes Verhältnis zu Luc Holtz. Welche Rolle hat der luxemburgische Nationaltrainer bei diesem Transfer gespielt?
Er hat sich regelmäßig nach mir erkundigt und ist froh darüber, dass ich eine gute sportliche Herausforderung gefunden haben. Den Transfer hat er aber nicht in die Wege geleitet. Ich kenne den Sportdirektor und den Generaldirektor von Union Saint-Gilloise. Sie haben es mir ermöglicht, mitzutrainieren. Felice Mazzu hat aber trotzdem den Kontakt zu Luc Holtz gesucht, um sich über mich zu erkundigen.
Welche Ziele verfolgt die Union Saint-Gilloise in der kommenden Saison?
Das Projekt hat Gewicht und der Aufstieg ist das klare Ziel. Der Kern der Mannschaft wurde behalten und deshalb starten wir mit einer sehr soliden Basis in die Saison.
FLF-Präsident Paul Philipp hat sich mit Sicherheit darüber gefreut, dass Sie bei seinem ehemaligen Verein unterschrieben haben (Philipp stand von 1970 bis 1974 und von 1976 bis 1980 bei den Brüsselern unter Vertrag).
Ich habe eine sehr schöne Nachricht von ihm erhalten. Er hat sich gefreut, dass ich einen neuen Verein gefunden habe, und dass ich für seinen Ex-Klub auflaufen werde. Heute kennt keiner der Spieler mehr Paul Philipp, aber ich habe bereits zwei bis drei Fotos von ihm im Stadion entdeckt. Ich hoffe, dass er uns bald besuchen kommt.
Heute (gestern) wurden die neuen Trikots der Nationalmannschaft vorgestellt. Sind Sie zufrieden mit dem neuen Design?
Ich will vor allem Spiele gewinnen, dabei spielt das Trikot eigentlich keine Rolle, aber es sieht gut aus. Aber wenn man schon nicht gut spielt, dann sollte man wenigstens gut aussehen.
Prempeh nach Hesperingen
Mit Jerry Prempeh wird ein weiterer Spieler Virton verlassen. Der ehemalige Innenverteidiger des F91 Düdelingen wird sich wie viele seiner Ex-Mitspieler dem BGL-Ligue-Aufsteiger Swift Hesperingen und dessen Boss Flavio Becca anschließen. CJ
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