Basketball / Pechsträhne hinter sich lassen: Die Résidence Walferdingen will mit einem positiven Gefühl in die Play-offs gehen
Noch zwei Spieltage, dann beginnt in der LBBL mit den Play-offs die entscheidende Saisonphase. Für die Résidence Walferdingen Zeit, um nach einer wahren Pechsträhne endlich wieder den richtigen Rhythmus zu finden. Oliver Vujakovic blickt jedenfalls positiv in die kommenden Wochen.
Nach der dreiwöchigen Pause, in der das Nationalteam einen Lehrgang in Portugal sowie ein Testspiel gegen SLUC Nancy bestritt, geht die reguläre Saison in der LBBL in die Schlussphase. Zwei Spieltage stehen noch auf dem Programm: Zeit für die Mannschaften, die bereits die Qualifikation fürs Play-off in der Tasche haben, ihre Form für die entscheidende Meisterschaftsphase zu finden. Kein Team war in diesem Jahr bisher so auf der Suche nach dieser wie die Résidence Walferdingen, die 2023 noch immer ohne Sieg ist und nach einer starken Hinrunde in der Tabelle inzwischen auf Rang sechs abgerutscht ist. Mit dem Beginn des neuen Kalenderjahres begann für die Mannschaft aus dem Alzette-Tal nämlich eine wahre Pechsträhne. Dass Malcolm Kreps aufgrund der Grundausbildung bei der Armee nicht zur Verfügung stehen würde, war bekannt. Doch dann fielen mit Kapitän Dean Gindt (Kreuzbandriss) und Xavier-Robert François, der sich ebenfalls mit Knieproblemen herumschlug, zwei erfahrene Stammspieler aus. Zwischenzeitlich fehlte dann auch noch Profi-Spieler Grant Dressler. Ohne drei bis vier Stammspieler tat sich die Résidence dann auch ziemlich schwer und da dürfte das „Break“ in den letzten Wochen durchaus gutgetan haben.
„Da bin ich mir aber nicht so sicher“, erklärt Oliver Vujakovic, der nach seinem Studium in Innsbruck und mehreren Jahren in der dritten und zweiten österreichischen Liga seit dieser Saison zurück bei seinem Heimatverein in Walferdingen ist, mit einem Lachen. „Xavier und ich waren mit der Nationalmannschaft weg, womit neben den Amis vor allem die Cadets-Spieler im Training waren. Da stellt sich natürlich die Frage, welche Qualität das Training hatte.“ Für den 26-Jährigen hing die Negativserie der letzten Wochen nämlich vor allem mit dem fehlenden Rhythmus zusammen. „Unsere Cadets müssen aufgrund der vielen Ausfälle mehr Verantwortung übernehmen, was sie auch ganz gut machen. Zudem waren unsere neuen US-Spieler (Pwono und Jones, Anm. d. Red.) noch nicht richtig integriert. Man kannte einfach noch nicht so die Qualitäten des anderen.“ Umso wichtiger sind für Vujakovic somit auch die beiden letzten Spieltage der regulären Saison, in denen noch Steinsel und die Musel Pikes warten. Denn die Résidence möchte unbedingt mit einem positiven Gefühl in die Play-offs starten. „Sie sind ein wichtiger Test, den man nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Denn nun gilt es, sich wirklich zu finden und wenigstens den sechsten Tabellenrang zu verteidigen. Für die Moral wäre ein Erfolgserlebnis außerdem sehr wichtig.“ Dabei betont der Nationalspieler, dass man in den letzten Wochen durchaus auch an einem Sieg dran war und viele Spiele knapp verloren hat. „Da denke ich zum Beispiel an den doppelten Spieltag gegen Fels und Bartringen. Da haben Kleinigkeiten am Ende den Ausschlag gegeben, als wir zu sehr in Einzelaktionen verfallen sind. Das hat mir in der Hinrunde deutlich besser gefallen, denn da drehte der Ball besser in den Reihen, wir waren sogar das Team mit den meisten Assists. Dahin müssen wir zurückfinden.“
François zurück
Positiv stimmt den 26-Jährigen für die nächsten Wochen vor allem, dass Xavier-Robert François nach zwei Monaten endlich wieder zur Verfügung steht und auch Kreps für die Play-offs zurückkommen dürfte. „Xavier ist endlich wieder bei hundert Prozent. Das ist vor allem wichtig für unsere Defensive, unseren Rebound.“ Und damit dürfte dann auch Vujakovic selbst mehr entlastet werden, der in den letzten Wochen häufig durchspielen musste und als Leader auf dem Parkett mehr denn je gefragt war. „Daran war ich ehrlich gesagt gar nicht mehr gewöhnt: 40 Minuten Vollgas im Angriff und der Defensive geben zu müssen. Doch ich glaube, wir haben alle auf die Zähne gebissen und den Kopf, trotz der negativen Resultate, nicht hängen lassen.“ Und wie wertvoll der Nationalspieler für seinen Heimatverein ist, geht auch aus den Statistiken der FLBB deutlich hervor. Mit seinem Schnitt von 17,3 Punkten pro Partie steht Vujakovic gemeinsam mit dem Ettelbrücker Philippe Gutenkauf in der Scorerliste der JICL-Spieler an der Spitze. Mit der Entscheidung, den Weg zurück in die LBBL einzuschlagen, ist der 26-Jährige, der gerade seinen Bachelor abschließt, sehr zufrieden: „Ich fühle mich im Verein, mit dieser Mannschaft, wirklich wohl. Leider gab es nun diese Pechsträhne, doch so etwas gehört auch zum Basketball dazu. Ich bin froh darüber, wo wir mit dem Verein derzeit stehen und blicke positiv nach vorne, da mache ich mir keinen großen Druck.“
Und wer weiß? In den letzten beiden Jahren stand die Résidence nach der regulären Saison bekanntlich in der Tabelle auf einem der ersten beiden Plätze. Beide Male verlor Walferdingen im Play-off dann jedoch in der ersten Runde. Vielleicht ist in diesem Jahr alles anders, wie auch Oliver Vujakovic mit einem Lächeln meint. „Ich hoffe ja. Dass man auch als Siebter oder Achter in ein Finale einziehen kann, hat man im letzten Jahr ja gesehen. Und auch in dieser Saison beginnt die Saison nun wieder bei null und alles ist möglich.“
Play-off-Kampf: Drei Teams zwei Plätze
In Kampf um die acht Play-off-Plätze könnte an diesem Wochenende, einen Spieltag vor Schluss der regulären Saison, die endgültige Entscheidung fallen. Mit Bartringen (Rang 7, 29 Punkte), Contern (Rang 8, 28 Punkte) und Hostert (Rang 9, 29 Punkte) streiten noch drei Teams um zwei verbleibende Plätze. Am meisten unter Druck steht der Gréngewald. Der LBBL-Aufsteiger, der den direkten Vergleich gegen Contern schon verloren hat, muss seine letzten beiden Partien gewinnen und gleichzeitig hoffen, dass die Sparta oder Contern ihre beiden letzten Begegnungen verlieren. Dabei hat das Team von Alex Pires am Samstag im direkten Duell gegen Bartringen zunächst noch alles in der eigenen Hand. Bei einer Niederlage des Gréngewald wäre hingegen alles entschieden, dann würden die Sparta und Contern im Play-off stehen.
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