Radsport / Pedersen gewinnt zweite Etappe der Tour de Luxembourg im Weltmeister-Duell
Mads Pedersen gehört zu den besten Sprintern der Welt. Seine Schnelligkeit hat er am Donnerstag auch bei der Skoda Tour de Luxembourg eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Däne gewann die zweite Etappe vor Mathieu van der Poel, der im Gelben Trikot bleibt. Bester Luxemburger war Mathieu Kockelmann als 16.
Mads Pedersen riss nach 155 Kilometern die Arme in die Luft. Der Däne feierte auf der zweiten Etappe der Skoda Tour de Luxembourg im Sprint einen weltmeisterlichen Sieg. Pedersen, Weltmeister von 2019, verwies mit einer Radlänge Vorsprung den aktuellen Titelträger Mathieu van der Poel auf Platz zwei. „Ich bin sehr glücklich. Es war ein gutes Finale, die Jungs haben das super vorbereitet und ich konnte einen guten Sprint fahren“, freute sich Pedersen im Ziel – und bedankte sich auch bei seinem luxemburgischen Teamkollegen Alex Kirsch: „Alex ist heute wieder ein perfektes Lead-out gefahren.“
Kirsch selbst blickte allerdings mit gemischten Gefühlen auf den Tag zurück. „Die Etappe hatte schlecht angefangen, weil Mattias Skjelmose gestürzt ist und aufgeben musste. Das ändert für uns alles. Er war unsere einzige Option für das Gesamtklassement“, so Kirsch. „Der Fokus lag danach weiter darauf, die heutige Etappe mit Mads zu gewinnen. Vielleicht ist das am Ende leichter gegangen als gedacht, da die Teams nervös waren und schnell fuhren. Im Finale konnten wir so Kraft sparen und sind dann, als es gezählt hat, nach vorne gekommen. Danach war es wie im Bilderbuch.“ Skjelmose hatte die Etappe bereits 20 Kilometer nach dem Start aufgrund des Sturzes verlassen müssen. „Er meldete einige Verletzungen, die ihn am Fahren hinderten und ihn zum Aufgeben zwangen“, schrieb sein Team Lidl-Trek bei X. Besonders bitter für den 23-Jährigen, da er erst am Donnerstagmorgen als Leader des Teams Dänemark für die Weltmeisterschaften in der kommenden Woche nominiert worden war.
Kess alleine auf der Flucht
Mit Alexandre Kess und Pepijn Reinderink (Soudal Quick-Step), dem Träger des Bergtrikots, hatte sich nach dem Start gleich ein Duo an die Spitze der zweiten Etappe gesetzt. Beide waren bereits am Vortag in der Fluchtgruppe gewesen und fuhren am Donnerstag gemeinsam einen maximalen Vorsprung von 2:50 Minuten heraus. Dahinter ließ es das Hauptfeld auf der flachsten Etappe der diesjährigen Ausgabe etwas ruhiger angehen.
An der Spitze des Rennens ließ sich Reinderink derweil nach 70 Kilometern, nachdem er die beiden Bergwertungen des Tages für sich entschieden hatte, zurück ins Peloton fallen. Kess verblieb also alleine vorne und baute seinen Vorsprung zwischenzeitlich auf über drei Minuten aus. Der Vorsprung des Luxemburgers begann aber anschließend langsam, aber sicher zu schmelzen, als es Richtung Schlusskurs in Schifflingen ging. Als Bahrain-Victorious 37 Kilometer vor dem Ziel im Peloton das Tempo anzog, waren nur noch 30 Sekunden übrig. Der 21-Jährige kämpfte, wurde aber dann wenig später endgültig gestellt. „Es war ein harter Tag“, blickte er im Ziel zurück. „Als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet zu werden, ist verdient, nach so lange alleine gefahren zu sein. Mittwoch war es schon gut, heute war es noch besser.“
Königsetappe am Freitag
EF Education EasyPost, Bahrain-Victorious, LottoDstny und Uno-X Mobility kontrollierten anschließend im Hauptfeld das Geschehen, ehe Lidl-Trek auf den letzten Kilometern nach vorne kam und mit Pedersen den Sieg holte. Als bester Luxemburger sprintete Mathieu Kockelmann auf Platz 16. „Ich habe mich viel besser als am Mittwoch gefühlt“, sagte der FSCL-Fahrer. „Wenn ich merke, dass ich in guter Position bin, habe ich automatisch bessere Beine und im Kopf geht’s besser. Wenn ich klar im Kopf bin, dann weiß ich, was ich kann. Es ist aber immer einfacher gesagt als getan. Am Ende hätte ich besser positioniert sein müssen, aber gegen die großen Teams ist es nicht einfach. Ich hatte Jempy (Drucker) im Ohr, er hat mich motiviert und hat wohl gesehen, dass es für mich nicht so einfach war, mich zu positionieren. Ich bin aber insgesamt zufrieden.“
Leader in der Gesamtwertung bleibt Radstar Mathieu van der Poel, der am Donnerstag auf Platz zwei sprintete. „Der Sprint war sehr schnell, es war ziemlich schwierig“, sagte der Weltmeister. „Mads (Pedersen) ist bei solchen Ankünften wirklich stark, das weiß ich. Ich bin deswegen zufrieden.“ Van der Poel hat in der Gesamtwertung einen Vorsprung von zehn Sekunden auf den Franzosen Christophe Laporte (Visma-Lease a Bike) – aber nur noch zwei Helfer an seiner Seite, nachdem drei Teamkollegen bereits krankheitsbedingt aussteigen mussten. „Heute (Donnerstag) ging es noch, um das Rennen zu kontrollieren. Morgen (Freitag) wird es aber fast unmöglich zu dritt. Es wird wahrscheinlich die härteste Etappe, aber dann kann ich meine Beine testen. Ich fühle mich gut, aber ich brauche diese Woche noch, um meine Form zu verbessern. Es ist eine gute Möglichkeit, um die WM vorzubereiten.“
Am Freitag geht es mit der Königsetappe über 201,3 Kilometer von Rosport nach Diekirch weiter. Schon vor dem Rundkurs in Diekirch sind einige Schwierigkeiten zu überwinden. Auf den letzten 31 Kilometern warten dann sechs Anstiege auf das Peloton. Hier dürfte mit Zeitverlusten einiger Fahrer zu rechnen sein. Wer danach im Gesamtklassement auf den ersten Plätzen liegt, hat gute Chancen auf den Gesamtsieg, ehe am Samstag das Zeitfahren rund um Differdingen ansteht.
Im Überblick
2. Etappe der Tour de Luxembourg, Junglinster – Schifflingen (155 km):
1. Mads Pedersen (Dänemark/Lidl-Trek) in 3:41:27 Stunden, 2. Mathieu van der Poel (Niederlande/Alpecin), 3. Robin Froidveaux (Schweiz/Tudor), 4. Christophe Laporte (Frankreich/Visma), 5. Fred Wright (Großbritannien/Bahrain), 6. Mirco Maestri (Italien/Polti), 7. Ivo Oliveira (Portugal/UAE), 8. Laurence Pithie (Neuseeland/FDJ), 9. Lorenze Milesi (Italien/Movistar), 10. Antonio Tiberi (Italien/Bahrain), … 16. Mathieu Kockelmann (Luxemburg), … 35. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama), … 50. Bob Jungels (Luxemburg), … 58. Arthur Kluckers (Luxemburg/Tudor), … 62. Mats Wenzel (Luxemburg), 63. Arno Wallenborn (Luxemburg) alle gleiche Zeit, … 87. Noé Ury (Lxemburg) 2:30, … 102. Alexandre Kess (Luxemburg) 4:56
Gesamtwertung nach 2 von 5 Etappen:
1. Van der Poel in 7:27:39, 2. Laporte 0:10, 3. Andreas Kron (Dänemark/Lotto) 0:12, 4. Marc Hirschi (Schweiz/UAE) 0:12, 5. Carl Fredrik Hagen (Norwegen/Q36.5) 0:13, 6. Idar Andersen (Norwegen/Uno-X) 0:15, 7. Harry Sweeny (Australien/EF) 0:15, 8. Tiberi 0:16, 9. Maestri, 10. Jon Barrentxea, … 19. Geniets, … 21. Jungels, … 38. Wenzel alle 0:16, … 72. Kirsch, 73. Wallenborn, 74. Kluckers 8:24, … 80. Ury 10:54, … 96. Kess 18:04
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