Basketball / Pokalhalbfinale: Das erste Saisonhighlight
Schafft es der Titelverteidiger ins Endspiel? Trotz einer schweren Saison ist die Etzella Ettelbrück noch im Pokalrennen und will sich mit dem Einzug morgen ins Finale aus dem „Down“ der letzten Wochen befreien. Heute Abend steht mit dem Duell der beiden bisherigen Spitzenteams, Musel Pikes und Esch, unterdessen ein echter Leckerbissen auf dem Programm.
Jahrelang dominierte Steinsel den Pokalwettbewerb. Sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren stand die Amicale in den vergangenen drei Jahren im Endspiel und holte fünf von sechs möglichen Cups – dreimal die Coupe des Dames, zweimal die Coupe de Luxembourg. Doch die Zeiten des einstigen Dominators sind vorbei und in diesem Jahr findet bereits das Halbfinale gänzlich ohne den vormaligen Seriensieger statt. Wer am Ende den Pokal hochstemmen darf, ist jedoch noch Zukunftsmusik, erst einmal werden heute und morgen die Endspielteilnehmer gesucht und da hat mit der Etzella Ettelbrück der amtierende Pokalsieger bei den Herren noch immer die Chance, den Titel zu verteidigen.
Im letzten Jahr besiegten die Nordisten im Finale die Amicale und holten damit den ersten Titel seit acht Jahren in die Pattonstadt. Ein Bann schien gebrochen, denn das Team um Kapitän Frédéric Gutenkauf setzte einige Wochen später mit dem Gewinn der Meisterschaft noch einen drauf. Doch in der laufenden Spielzeit fand der Doublesieger bisher noch überhaupt nicht seinen Tritt. Zu lange waren die Spieler gehemmt von der Suche nach der richtigen Profibesetzung. Die Abgänge von Tim Coleman und Billy McNutt in der Zwischensaison konnten bis dato nicht wirklich kompensiert werden. Einzig mit dem Kanadier auf dem Parkett – der kurzfristig seine Baketballrente unterbrach und insgesamt viermal in die Bresche sprang – wusste man zu überzeugen. So machte die Etzella in der Meisterschaft auch erst am vorletzten Spieltag der Qualifikation den Sprung in die Titelgruppe perfekt. Dennoch hofft man im Norden des Landes, mit den beiden neu engagierten US-Amerikanern Griffin Kinney und Ronnie Harrell endlich die richtigen Profis gefunden zu haben.
Ein gutes Omen?
Noch ist Ettelbrück im Rennen, um beide Titel zu verteidigen. Da passt es, dass nun mit dem Semifinale der Coupe de Luxembourg ausgerechnet der Lieblingswettbewerb des Rekordpokalsiegers ansteht, um sich endlich aus dem nicht enden wollenden „Down“ dieser Saison zu befreien. Doch am morgigen Sonntag wartet mit dem Tabellenführer des Unterhauses, der Résidence Walferdingen, keine einfache Aufgabe. Die Résidence geht als Außenseiter in die Partie, hat in dieser Saison erst zwei Spiele verloren und hat nichts zu verlieren. Hinzu kommt der Bonus von zehn Punkten, mit dem die Spieler von Trainer Alexis Kreps aufgrund des Klassenunterschieds in die Begegnung gehen werden. Diesem fiel im Viertelfinale bereits der T71 Düdelingen zum Opfer. 2016 erreichte Walferdingen übrigens zuletzt ein Pokalfinale und damals schaltete man, ebenfalls an einem Sonntagnachmittag, ausgerechnet den damaligen Titelverteidiger Steinsel aus. Wenn das kein gutes Omen ist?
Im zweiten Halbfinale steht bereits heute Abend das absolute Topspiel auf dem Programm, wenn mit dem Tabellenführer der Total League, den Musel Pikes, und dem Zweitplatzierten Basket Esch die beiden bisherigen Spitzenteams der Saison aufeinandertreffen. Esch begann die Saison souverän, beeindruckte die Liga direkt mit einer Serie von elf Siegen in Folge. Doch vor allem der Januar bereitete Joé Biever und Co. so einiges an Kopfzerbrechen, vier der letzten fünf Partien gingen verloren. Anders sieht es bei den Musel Pikes aus, die in den letzten Wochen zu einer Einheit zusammengewachsen und in der Meisterschaft seit neun Spieltagen ungeschlagen sind. Heute Abend werden die Karten jedoch neu gemischt. Vor drei Jahren standen beide Teams letztmals im Halbfinale, trafen im direkten Duell aufeinander, mit dem glücklicheren Ende für die Musel Pikes.
Bei den Damen wird unterdessen der Nachfolger von Titelverteidiger Steinsel gesucht, der bereits im Achtelfinale gegen Walferdingen die Segel streichen musste. Zu gerne würde der Vorjahresfinalist und amtierende Meister Gréngewald Hostert in diese Fußstapfen treten. Doch mit den Musel Pikes wartet heute wohl der zurzeit unbeliebteste Gegner auf Tessy Hetting und Co. Ausgerechnet gegen die Moselanerinnen verlor Hostert in dieser Saison bereits zweimal. Die Pikes wollen ihrerseits die Saison mit dem Gewinn des Pokals retten. Die stets ehrgeizige Cathy Schmit und ihre Teamkolleginnen haben trotz elf Siegen in 18 Spielen den Einzug in die Titelgruppe verpasst und mussten ihre Titelträume in der Meisterschaft frühzeitig begraben.
Im zweiten Semifinale ist heute der Basket Esch gegen Hesperingen favorisiert. Für den Telstar ist es bereits ein Erfolgserlebnis, es so weit geschafft zu haben. Dennoch konnte der Tabellenletzte der Meisterschaft in der laufenden Spielzeit den einen oder anderen Favoriten bereits bis in die Schlusssekunden ärgern und will sich nicht so einfach geschlagen geben. Ein letztes Mal trafen beide Teams 2017 im Pokalhalbfinale aufeinander, mit dem besseren Ende für Esch.
FIBA-Präsident zu Gast
Für die Halbfinalspiele im Gymnase der Coque hat sich hoher Besuch angekündigt. Der Präsident des Basketball-Weltverbandes, Hamane Niang, wird die Pokal-Begegnungen live vor Ort verfolgen. Niang, der von 2014 bis 2019 Präsident des afrikanischen Verbandes war, stammt aus Mali und wurde im August 2019 in Peking zum 13. FIBA-Präsidenten gewählt. Für zwei Personen, die am Wochenende im Pokal auf dem Parkett im Einsatz sein werden, dürfte Niang übrigens kein Unbekannter sein. Der Escher Herren-Trainer Sylvain Lautié ist neben seiner Funktion in der Minettemetropole ebenfalls als Damen-Nationaltrainer Malis tätig. Die Escher Profispielerin Adama Coulibaly stammt zudem aus dem westafrikanischen Land. J.Z.
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