Conference League / Progrès scheidet trotz Sieg gegen den Favoriten Midtjylland aus
Progrès Niederkorn hat dem großen Favoriten Midtjylland im Rückspiel der 2. Qualifikationsrunde der Conference League alles abverlangt. Nach 90 Minuten hatte die Strasser-Truppe den 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufgeholt und die Verlängerung erzwungen. Durch ein Gegentor in der 112. Minute muss sich der Progrès trotz eines 2:1-Sieges am Ende aber aus dem Europapokal verabschieden.
Die Herausforderung war groß und fast wäre die Überraschung gelungen. Um sich noch für die dritte Qualifikationsrunde der Conference League zu qualifizieren, musste der Progrès Niederkorn am Dienstag einen 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel gegen den zweifachen Teilnehmer der Champions-League-Gruppenphase, Midtjylland, aufholen. Es war eigentlich eine fast unlösbare Aufgabe, doch „als Fußballer muss man immer daran glauben, ein Spiel noch drehen zu können“, hatte Progrès-Trainer Jeff Strasser im Vorfeld die Marschrichtung vorgegeben. Personell gab es für diese Mission im Rückspiel keine Überraschungen. Strasser ließ dieselbe Elf auflaufen wie vor einer Woche in Dänemark. Beim Gegner stand Gustav Isaksen derweil nicht mehr im Aufgebot. Laut Medienberichten steht der Toptorschütze des Klubs bekanntlich kurz vor einem Wechsel zu Lazio Rom.
Die Niederkorner unterstrichen dann von Beginn an, dass sie nichts unversucht lassen wollten, um die nächste Runde zu erreichen. Zwar gab es zunächst in der dritten Minute eine kleine Schrecksekunde, als Olsson einen Schuss aus kurzer Distanz nur knapp am Latik-Kasten vorbeisetzte, doch dann kam der Progrès immer besser in Fahrt und konnte sich in der Folge mehrere kleine Chancen herausspielen. Es fehlte allerdings noch die Präzision beim letzten Pass. Gerade als Midtjylland dominanter zu werden schien, schlug der Progrès zu. De Almeida bekam den Ball in der 15. vor dem Strafraum zugespielt. Nach einem kleinen Tänzchen mit der Abwehr, fasste er sich von der Strafraumgrenze aus ein Herz: Bei seinem flachen Schuss in die untere rechte Ecke war der dänische Schlussmann chancenlos.
Midtjylland reagierte, begann ab der 20. Minute mehr Druck auszuüben und Niederkorn hinten reinzudrängen. Erst in der 30. konnte sich die Strasser-Truppe wieder richtig befreien und mehr Spielanteile erobern. Pech hatte der Progrès aber kurz vor der Pause. Die Latte verhinderte die 2:0-Führung – der Schuss von Karamoko prallte ins Aus ab. Glück hatte der Progrès dagegen in der Nachspielzeit, als der gegnerische Stürmer Gue-sung frei im Strafraum zum Ball kam, beim Abschlussversuch allerdings ausrutschte.
Niederkorn war nach der Pause sofort wieder hellwach. De Almeida versuchte es in der 47. erneut mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, diesmal fehlte allerdings die Präzision. Besser machte er es fünf Minuten später: Nach Zusammenspiel mit Karayer erhöhte De Almeida auf 2:0. Es war nun wieder alles möglich für die Niederkorner, die den Favoriten immer mehr ins Wanken brachten. In der 58. verhinderte Midtjylland-Keeper Lössl nur knapp gegen Otami ein Niederkorner Tor.
Auf der Gegenseite rettete Latik fünf Minuten später mit einer Glanztat den Anschluss der Dänen und lenkte einen Schuss von Juninho, der in abseitsverdächtiger Position frei aufs Tor stürmte, ins Aus ab. Strasser brachte in der 70. frischen Wind in die Offensive und für Mazure nahm er Mixtur ins Spiel. Midtjylland wurde in der Schlussphase aber wieder dominanter und der Progrès kam hauptsächlich über Konter zu Chancen.
Strasser nahm in der 84. noch einmal einen Doppelwechsel vor. Für Natami und Bijelic betraten Muratovic und Bastos den Platz. Der Mann der Schlussphase stand aber zwischen den Pfosten: Latik verhinderte in der 78. und 88. zweimal das Aus in der regulären Spielzeit.
Die Entscheidung musste schließlich in der Verlängerung fallen. Niederkorn durfte also weiter auf die Sensation hoffen. Muratovic scheiterte gleich zu Beginn mit einem Distanzschuss. Auch sein Freistoß aus weiter Entfernung wurde vom gegnerischen Torhüter in der 111. pariert. Den folgenden Konter nutzte Midtjylland schließlich aus, um durch Chilufya das 1:2 zu erzielen und das Aus des Progrès Niederkorn zu besiegeln.
Statistik
Progrès Niederkorn: Latik – Karamoko, Peugnet (117. Delgado), Karayer (117. Jarmouni) – Guett Guett, Bijelic (84. Muratovic), Amofa (117. Figueiredo), Lybohy, De Almeida – Mazure (70. Mixtur), Natami (84. Bastos)
FC Midtjylland: Lössl – Dalsgaard, Ingason, Juninho, Paulinho (90. Dyhr) – Gartenmann (46. Sorensen), Martinez (60. Fossum), Olsson (118. Charles), Simsir (91. Chilufya)– Gue-sung, Kaba (46. Gigovic)
Schiedsrichter: Karakó – Albert, Bornemissza (HUN)
Gelbe Karten: Amofa, Bybohy, Bastos – Gigovic, Sorensen, Olsson
Torfolge: 1:0 De Almeida (15.), 2:0 De Almeida (52.), 2:1 Chilufya (112.)
Zuschauer: 1.780 zahlende
Trainerstimme
Jeff Strasser (Progrès Niederkorn): „Es ist immer schwer, wenn man ein Spiel gewinnt und trotzdem traurig ist, weil man sich nicht qualifiziert hat. Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt – ich habe es im Vorfeld gesagt –, die vom Potenzial des Hinspiels her eine der besten Mannschaften ist, gegen die ich in meiner Trainerkarriere international je gespielt habe. Deswegen muss ich einfach sagen: Respekt für mein Team, seine Leistung, seine Einstellung, den Willen und die Motivation. Wenn ich es richtig gesehen habe, hat Midtjylland, seit sie ihren neuen Trainer haben, noch nie ein Spiel verloren. Allein das spricht für unsere Leistung.“
Das weitere Programm
3. Runde der Conference League
Hinspiel:
Donnerstag 10. August:
FK Struga (MKD) – Swift Hesperingen
Rückspiel:
Donnerstag 17. August:
Swift Hesperingen – FK Struga (MKD)
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