Gewichtheben und Powerlifting / PWFL mit straffem Februar-Programm und zwei Athletinnen im COSL-Kader

Diese Mitglieder des SC Hamm wurden bei der Generalversammlung für ihre internationalen Erfolge geehrt: Philippe Parage, Gaston Parage, Yannick Djankou, Ankie Timmers, Mara Strzykala, Gabriel Ndoja, Alba Jurado, Gabriel De Almeida und Kevin Nilles
Das Nationale Olympische Komitee hat vor wenigen Tagen seine Kader für 2025 vorgestellt. Mit Powerlifterin Ankie Timmers im Elite- und Gewichtheberin Mara Strzykala im Promotionskader sind der SC Hamm 1970 und der Verband PWFL gleich zweimal vertreten. Dieser „retour en force“ soll auch mit den kommenden Wettkämpfen im Februar unterstrichen werden: Ganze drei Turniere werden innerhalb eines Monats in Hamm stattfinden. Ein Überblick.
Landesmeisterschaften im Powerlifting (9. Februar): Den Start bilden am kommenden Sonntag die Einzelmeisterschaften im Kraftdreikampf. Um 13 Uhr geht es los in der Hammer Sporthalle. Die Vereine Silverbacks und SC Hamm schicken Athleten quer durch alle Alters- und Gewichtsklassen ins Rennen, wobei vor allem bei den Männern unter 93 kg ein spannender Kampf um die Podiumsplätze entstehen sollte.
„Außergewöhnliches Jahr“
Besonderen Applaus erhielten am Freitag Ankie Timmers und Mara Strzykala, die Teil des COSL-Kaders 2025 sind. Bei der Jahreshauptversammlung lobte SC-Hamm-Präsident Nico Grignard den Einsatz aller Mitglieder, aber auch des hauptstädtischen „Service des sports“. „Das Jahr war aus sportlicher Sicht außergewöhnlich. Noch nie haben wir in der Geschichte des Vereins so viele internationale Erfolge verbucht“, lautete die Bilanz von Nationaltrainer Hammang. Bestimmte Meilensteine wurden gesetzt und mit der neuen Nationaltrainerin im Gewichtheben Sabine Kusterer wurde ein großer Schritt nach vorne gemacht, sagte Hammang.
Doch nicht nur der sportliche Einsatz steht im Mittelpunkt, denn ein Verein lebt vom gesamten Staff. 2024 haben rund zehn Athleten eine Trainer- oder Kampfrichterausbildung abgeschlossen. Damit verfügt der Verband über einen breiten Pool an nationalen „Referees“, zusätzlich zu den internationalen Kampfrichtern Pierrette Demuth, Alain Hammang und Gaston Parage, die im vergangenen Jahr ein beachtliches Pensum hatten. Letzterer richtete einen Dank an alle, die diese Kurse im vergangenen Jahr belegt haben. „Ich bin sehr froh, dass sich so viele Menschen in diesem Bereich investieren. Noch nie haben wir im Verband so viele Kampfrichter gehabt“, so der IPF-Präsident. Seminare und Weiterbildungen stehen auch für 2025 an, beispielsweise zur Atemtechnik.
Um den Verein für die Zukunft aufzustellen, wurden einige Neuerungen im Komitee angekündigt. Lou Demuth wird nach den vielen Jahrzehnten im Einsatz für den SC Hamm Ehrenpräsident. Neuer Vizepräsident ist Philippe Parage, der dazu beigetragen hat, den Verband auch in Sachen Informatik und Technik auf Vordermann zu bringen. Women’s Coordinator Ankie Timmers wird, zusammen mit Marie-Paule Grignard, einen Teil der Kassenwart-Aufgaben übernehmen. Neu im Komitee ist ebenfalls Gabriel Ndoja. (GB, gia)
Masters-EM in Albi (9. bis 16. Februar): Trainer-Athlet Mark Notschaele hat für den Beginn der internationalen Saison konkrete Ziele im Visier. Hatte sich der Kraftsportler bisher mit dem Ehrenplatz begnügen müssen, so wird nun bei der Masters-Classic-Europameisterschaft im französischen Albi die Goldmedaille angepeilt. In der Sammlung von Notschaele fehlen noch erste Plätze in der Masters-3-Altersklasse, der Welttitel im Equipped und Classic sowie im Benchpress. (GB)
University Classic Powerlifting Cup (21.-23. Februar): Keine Wertungen nach Ländern oder Vereinen, sondern nach Hochschulen: Der University Cup ist ein Wettkampf der anderen Art. Von der Medical University of Plovdiv, Bulgarien, über La Sapienza in Roma bis hin zur Skoda Auto University in der Tschechischen Republik: Hier treffen die stärksten Athleten aus dem Hochschulwesen aufeinander. Aus Luxemburger Sicht sind die Lunex (durch Tomás Vicente Santana und Philippe Gasché) und die Universität Luxemburg (Daniel Matos Pedroso) vertreten. Ferner treten die PWFL-Sportler Emma Weydert und Ben Feiereisen für die Université de Lorraine bzw. die Fontys University of Applied Sciences Eindhoven an.

European Small Nations Tournament und 2025 Memorial Marion Hammang (28. Februar bis 2. März): In der Geschichte des Luxemburger Kraftsports darf ein Name nicht unerwähnt bleiben: Die Powerlifterin Marion Hammang (1964-2017) wurde mehrmals Europa- und Weltmeisterin und war von 1987 bis 1995 Teil des COSL-Elitekaders. 1990 und 1992 wurde sie zur Luxemburger Sportlerin des Jahres gewählt. Ihr Palmarès lässt sich zeigen: Europameisterin 1985, 1987 und 1990, dann auch Weltmeisterin 1900 im Bench Press und 1992 im Powerlifting. 1997 ging sie außerdem als Gesamtsiegerin des European Cup in Hamm und als Weltmeisterin im Bench Press hervor. Auch als Masters-Athletin wurde Hammang 2004 Europameisterin im Bench Press. Einige Beispiele ihrer Höchstleistungen: Bei der WM 1992 in Gent erreichte sie ein Gesamtergebnis von 442,5 kg in der damaligen -60-kg-Gewichtsklasse. Unvergessen bleiben auch der europäische Rekord im Squat von 165 kg, 1985 in Dordrecht erzielt, und eine Gesamtlast von 512,5 kg im Equipped. Zu Ehren der Weltklasseathletin wird am letzten Wochenende des Monats ein Memorial Marion Hammang organisiert. Kraftsportler aus Luxemburg, England, Wales, Nordirland, Schottland, Malta, Zypern, Andorra und der Isle of Man werden gegeneinander antreten. Der Small Nations Cup wird sich zwischen Luxemburg, Andorra, Zypern, Island und Malta entscheiden. Die PWFL hat jeweils acht Athletinnen und acht Athleten nominiert. Bemerkenswert ist auch, dass der Impuls hierbei von Luxemburg ausgegangen ist: Einen Small-Nations-Wettkampf gab es, im Gegensatz zum Gewichtheben, im Powerlifting bislang noch nicht. Dies ist ein Beweis dafür, dass auch immer mehr Wert auf nationale und internationale Wettkämpfe jenseits der Europa- und Weltmeisterschaften gelegt wird.
Parage: von der Junioren- in die Open-Klasse
Für Philippe Parage, einen der alteingesessenen Athleten des Verbands, beginnt eine neue Ära. Der 2001 geborene Powerlifter steht mit dem Wechsel in die Seniors-Klasse vor einer großen Herausforderung. Seit Jahren ist er auf Rekordjagd und konnte sich als Junior bei internationalen Turnieren beweisen. Die Trauben hängen sehr hoch und vor allem die skandinavischen Länder und die USA sind der Bewies, dass im Powerlifting stets neue Bestmarken erzielt werden. Parage will gewissenhaft an seinem Aufbau arbeiten und sich die notwendige Zeit geben, um auch in der Open-Klasse mitzuhalten. Aus dem Training heraus wird er bei Wettkämpfen wie dem Turnier der kleinen Staaten Europas oder den Benelux-Meisterschaften seine Form testen, ohne aber die spezifische Vorbereitungsphase wie vor einer EM oder WM. Eine Herzensangelegenheit hat er aber auch noch: Parage will sich noch mehr beim Verband einbringen und die Digitalisierung weiter ankurbeln, allgemein neue Ideen entwickeln und Fortschritte erreichen. Dabei will er seine Trainerarbeit steigern: Zwei Athleten, die er seit einiger Zeit betreut, sollen ihre Feuertaufe bei den Wettkämpfen gut überstehen und weitere Fortschritte erzielen.
Momentan trainiert Parage viermal die Woche. In einer Trainingseinheit bewegt er rund zwei Tonnen Gewichte, ohne die Wiederholungen dazuzurechnen, sondern nur die Lasten, die er zur Hochstrecke bringt. Dazu muss an der Technik gefeilt werden. Er weiß auch, dass er in den Bereichen, wo noch Luft nach oben ist, hartnäckig dranbleiben muss. Das Gespann Trainer-Athlet muss hier die Hebel ansetzen. (GB)
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