Tour de France / 10. Etappe: Bennett erobert Grün zurück – viel Hektik und einige Stürze
Sam Bennett (Deceuninck-Quickstep) hat die zehnte Etappe der Tour de France am gestrigen Dienstag gewonnen. Mit dem Sieg erobert Bennett das Grüne Trikot des Führenden in der Sprintwertung zurück, das zuvor Peter Sagan (Bora-hansgrohe) trug. Die Favoriten kamen allesamt ohne Zeitverlust durch – nicht jeder wurde allerdings von Stürzen verschont.
Die zehnte Etappe der Tour de France hielt das, was sich viele bereits vorher von ihr versprochen hatten: einige Windstaffeln, die spannende Situationen im Etappenverlauf mit sich brachten, und am Ende einen Sprint, in dem die besten Sprinter der diesjährigen Tour aufeinandertrafen. Am Ende der Etappe war Sam Bennett (Deceuninck-Quick Step) in Tränen aufgelöst, der Ire hatte mit seinem Sieg nicht nur das Grüne Trikot zurückerobert, sondern auch seinen ersten Etappensieg bei der Tour de France eingefahren.
Bennett setzte sich am Ende im Sprint, den sein Teamkollege Michael Mørkøv angefahren war, vor Caleb Ewan (Lotto Soudal) und Peter Sagan (Bora-hansgrohe) durch. Die Sprinter hatten genau wie der Rest des Feldes zuvor eine hektische und nervöse Etappe über 168,5 Kilometer von Île d’Oléron (Le Château-d’Oléron) nach Île de Ré (Saint-Martin-de-Ré) miterleben müssen. Jedes Team wollte an der Spitze fahren, um am Ende bloß nicht wegen Windkanten ins Hintertreffen zu geraten.
Favoriten stürzen
Am Ende ließ sich keiner der Favoriten vom Wind eine Falle stellen, lediglich Guillaume Martin (Cofidis) und Tadej Pogacar (UAE) kamen nach einem Sturz mit dem Schrecken davon. Insgesamt wurde die spannende Etappe von zu vielen Stürzen überschattet. Der Luxemburger Bob Jungels (Deceuninck-Quick Step), der mit dem Ausgang der Etappe nichts zu tun hatte und mit einem Rückstand von 5:25 Minuten als 92. ins Ziel fuhr, übte Kritik an den Organisatoren. „Man kann über die Strecke sagen, was man will. Jeder hat genug gesehen, um selbst darüber zu urteilen“, erklärte er nach seiner Zielankunft. Trotz der schwierigen Strecke überwog bei dem Luxemburger die Freude im Zielbereich. „Für uns ist es ein sehr erfolgreicher Tag und für Sam eine große Erleichterung. Er war sehr emotional.“
Jungels und sein Teamkollege Julian Alaphilippe sollten sich auf der gestrigen Etappe im Hintergrund halten und Kräfte sparen. Das französisch-luxemburgische Duo soll die Farben von Deceuninck-Quick Step in Ausreißergruppen präsentieren, wenn es in die Berge geht. Heute steht aber erst einmal die nächste Sprintankunft an. Für die belgische Mannschaft um Jungels und Bennett rückt nun ein Ziel in die Nähe, das vor der Tour noch keine große Rolle spielte. „Wir haben in der ersten Woche nicht viel über das Grüne Trikot nachgedacht“, sagte Jungels. „Es ist nun realistischer. Morgen (heute) ist wieder eine Sprintankunft, dort werden wir alles geben.“ Größter Konkurrent im Kampf um das Trikot des besten Sprinters ist Sagan. „Sam hat gezeigt, dass er eine Tour-Etappe gewinnen kann. Wir haben erst die Hälfte hinter uns, es gibt noch einige Chancen, das Grüne Trikot zurückzuerobern“, erklärte der Slowene.
Heute geht es über 167,5 Kilometer von Châtelaillon-Plage nach Poitiers. Die elfte Etappe der Tour bietet den Fahrern ein flaches Profil mit einer Bergwertung der vierten Kategorie und einem Zwischensprint.
Ergebnisse
10. Etappe: Le Chateau-d’Oléron – Saint-Martin-de-Ré (168,5 km):
1. Sam Bennett (Irland/Deceuninck-Quick Step) 3:35:22 Stunden, 2. Caleb Ewan (Australien/Lotto-Soudal), 3. Peter Sagan (Slowakei/Bora-hansgrohe), 4. Elia Viviani (Italien/Cofidis), 5. Mads Pedersen (Dänemark/Trek-Segafredo), 6. Andre Greipel (Deutschland/Israel Start-Up Nation), 7. Bryan Coquard (Frankreich/B&B Hotels-Vital Concept), 8. Cees Bol (Niederlande/Team Sunweb), 9. Jasper Stuyven (Belgien/Trek-Segafredo), 10. Luka Mezgec (Slowenien/Mitchelton-Scott) alle gleiche Zeit … 92. Bob Jungels (Luxemburg/Deceuninck-Quick Step) 5:25 Minuten zurück
Gesamtwertung nach 10 von 21 Etappen:
1. Primoz Roglic (Slowenien/Jumbo-Visma) 42:15:23 Stunden, 2. Egan Bernal (Kolumbien/Ineos) 0:21 Minuten zurück, 3. Guillaume Martin (Frankreich/Cofidis) 0:28, 4. Romain Bardet (Frankreich/Ag2r La Mondiale) 0:30, 5. Nairo Quintana (Kolumbien/Arkea-Samsic) 0:32, 6. Rigoberto Uran (Kolumbien/EF Pro Cycling) gleiche Zeit, 7. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE-Team Emirates) 0:44, 8. Adam Yates (Großbritannien/Mitchelton-Scott) 1:02, 9. Miguel Angel Lopez (Kolumbien/Astana) 1:15, 10. Mikel Landa (Spanien/Bahrain-McLaren) 1:42. 11. Richie Porte (Australien/Trek-Segafredo) 1:53, 12. Enric Mas (Spanien/Movistar) 2:02 … 51. Jungels 59:13
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