Tour de France / 3. Etappe: Caleb Ewan siegt – Alaphilippe behält das Gelbe Trikot
Caleb Ewan (Lotto Soudal) konnte die dritte Etappe der Tour de France für sich entscheiden. Im Sprint setzte er sich nach 198 Kilometern von Nice nach Sisteron gegen Sam Bennett, Teamkollege von Bob Jungels (beide Deceuninck-Quick Step), durch. Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) behält weiterhin das Gelbe Trikot.
Etwa 300 Meter vor dem Zielstrich war von Caleb Ewan (Lotto Soudal) nicht viel zu sehen. Das liegt einerseits daran, dass er sich an der siebten Position befand, andererseits daran, dass der 1,65 Meter große Australier vergleichsweise klein ist. Neben seinen Konkurrenten am gestrigen Tag, Sam Bennett (Deceuninck-Quick Step, 1,78 Meter), Giacomo Nizzolo (NTT Pro Cycling, 1,84 Meter), Peter Sagan (Bora-hansgrohe, 1,84 Meter) oder Cees Bol (Sunweb, 1,94 Meter) ging der Australier zumindest größentechnisch unter. Etwa 200 Meter vor der Ziellinie hatte Ewan aber das richtige Gespür und klebte sich an das Hinterrad von Bennett. Der irische Landesmeister und Teamkollege von Bob Jungels setzte sich mit dem Australier ab, ehe dieser rund 100 Meter vor der Ziellinie aus seinem Windschatten zog und die Etappe für sich entschied.
Antrittsstark, abgezockt und taktisch clever: Ewan hat mit seinem vierten Tour-Etappensieg wieder einmal unter Beweis gestellt, dass er zu den besten Sprintern der Welt gehört. Im letzten Jahr gewann er bei seiner ersten Tour-Teilnahme drei Etappen, darunter auch das finale Rennen in Paris, und landete außerdem viermal auf dem Podest. Nur Peter Sagan war im letzten Jahr in der Sprintwertung vor ihm.
Kampf um das Bergtrikot
Die dritte Etappe der diesjährigen Tour de France führte das Peloton über 198 Kilometer von Nice nach Sisteron. Ein französisches Trio gestaltete die Ausreißergruppe: Benoît Cosnefroy (Ag2r), Anthony Perez (Cofidis) und Jérôme Cousin (Total Direct Energie) setzten sich frühzeitig ab, das Hauptfeld kontrollierte die Fluchtgruppe jedoch und ließ sie nicht über zwei Minuten davonziehen. Vor allem waren die Farben der belgischen Mannschaft Deceuninck-Quick Step an der Spitze des Pelotons zu sehen, häufig war es der Belgier Tim Declerq, der das Tempo des Feldes bestimmte. Auch der luxemburgische Profi Bob Jungels leistete während des Rennens Führungsarbeit im Peloton.
Cosnefroy und Perez hatten vor allem ein Interesse: Punkte im Kampf um das Bergtrikot zu sammeln. Die beiden Radsportler hatten nach der zweiten Etappe am Sonntag 18 Punkte auf ihrem Konto und führten die Wertung an. Nachdem Perez die ersten beiden Bergsprints für sich entscheiden konnte und das Bergtrikot sicher hatte, ließ sich das Duo zurückfallen. Cousin musste die verbleibenden 128 Kilometer alleine angehen. 67 Kilometer vor dem Ziel verließ der virtuell führende Fahrer der Bergwertung Perez dann aber das Rennen, sodass Cosnefroy weiterhin das gepunktete Trikot anziehen darf. 16 Kilometer vor Sisteron war das Abenteuer von Cousin dann beendet. Er darf morgen die rote Startnummer als kämpferischster Fahrer der heutigen Etappe tragen.
Jungels diktiert Tempo
Als sich etwa zehn Kilometer vor dem Zielstrich die Sprinterzüge der Mannschaften bildeten, präsentierte sich Jungels ganz vorne. Der Luxemburger diktierte das Tempo des Feldes bis 4,5 Kilometer vor dem Ende der Etappe. Letztendlich musste sich die belgische Mannschaft des Luxemburgers Ewan geschlagen geben. Jungels rollte mit dem Hauptfeld als 115. ins Ziel. Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) behält weiterhin das Gelbe Trikot. Dadurch ist Jungels, der in diesem Jahr auf Etappensiege fahren sollte, in seinen Freiheiten eingeschränkt. Nach der gestrigen Etappe sagte der Luxemburger, dass es das große Ziel sei, das Trikot auf der heutigen Etappe zu verteidigen. Am vierten Tag der Tour steht für die Fahrer die erste Bergankunft an. Die 160,5 km lange hügelige Strecke führt das Feld von Sisteron zum Skigebiet Orcières-Merlette. Fünf Bergwertungen sind zu meistern, die letzte geht bis auf 1.825 m Höhe, ist 7,1 km lang und im Durchschnitt 6,7 Prozent steil. „Ich werde mein Bestes geben, um Julian zu helfen“, sagte Jungels. „Es ist noch sehr früh im Rennen. Mal sehen, ob die Favoriten morgen schon etwas versuchen werden. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir das Trikot verteidigen können.“
Resultate
3. Etappe, Nizza – Sisteron (198 km):
1. Caleb Ewan (Australien/Lotto Soudal) 5:17:42 Stunden, 2. Sam Bennett (Irland/Deceuninck-Quick Step), 3. Giacomo Nizzolo (Italien/NTT Pro Cycling), 4. Hugo Hofstetter (Frankreich/Israel Start-Up Nation), 5. Peter Sagan (Slowakei/Bora-hansgrohe), 6. Edward Theuns (Belgien/Trek-Segafredo), 7. Cees Bol (Niederlande/Sunweb), 8. Matteo Trentin (Italien/CCC Team), 9. Bryan Coquard (Frankreich/B&B Hotels-Vital Concept), 10. Niccolo Bonifazio (Italien/Total-Direct Energie) … 115. Bob Junglels (Luxemburg/Deceuninck-Quick Step)
Gesamtwertung nach 3 von 21 Etappen:
1. Julian Alaphilippe (Frankreich/Deceuninck-Quick-Step) 13:59:17 Stunden, 2. Adam Yates (Großbritannien/Mitchelton-Scott) 0:04 Minuten zurück, 3. Marc Hirschi (Schweiz/Sunweb) 0:07, 4. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE-Team Emirates) 0:17, 5. Davide Formolo (Italien/UAE-Team Emirates), 6. Egan Bernal (Kolumbien/Ineos), 7. Tom Dumoulin (Niederlande/Jumbo-Visma), 8. Sergio Higuita (Kolumbien/EF Pro Cycling), 9. Guillaume Martin (Frankreich/Cofidis), 10. Esteban Chaves (Kolumbien/Mitchelton-Scott), 58. Jungels 7:17
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