/ Sieger der Flèche du Sud: „Ich fahre in Luxemburg trainieren“
Der belgische Cyclocross-Spezialist Quentin Hermans drückte der diesjährigen Flèche du Sud seinen Stempel auf wie selten ein Fahrer zuvor. Nach dem souveränen Gewinn des Prologs beeindruckte der Fahrer von Telenet Fidea anschließend auf den anspruchsvollen ersten Teilstrecken und überquerte die Ziellinie sowohl in Rümelingen als auch auf der Königsetappe rund um Bourscheid als Erster. Mit einem Vorsprung von 14“ auf seinen Landsmann und Teamkollegen Toon Aerts trug sich der 23-Jährige ins Palmarès der Jubiläumsauflage ein. Zudem holte er sich das Grüne Trikot des Punktbesten und gewann die Teamwertung deutlich vor Metec.
Tageblatt: Gleich bei Ihrer ersten Teilnahme bei der Flèche du Sud konnten Sie die Gesamtwertung gewinnen. Welchen Eindruck konnten Sie von der Strecke und dem Leistungsniveau gewinnen?
Quinten Hermans: Das Niveau der Flèche du Sud würde ich gleich unter dem Top-Level ansiedeln. Die Konkurrenz ist sehr stark. Wenn du nach Luxemburg kommst, weißt du, dass es dauernd bergauf und bergab geht. Ich war gut in Form und habe fünf tolle Tage hier verbracht. Wir sind mit einem starken und motivierten Team hier angetreten und wollten um den Gesamtsieg mitfahren.
Durch Ihre Sieg beim Prolog und den beiden ersten Etappen schien Ihnen der Gesamtsieg schon frühzeitig sicher. Auf der vorletzten Etappe in Roeser kamen Sie mit Verspätung ins Ziel. Was war passiert?
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, auch im Sprint der dritten Etappe eine Rolle zu spielen. Rund zwei Kilometer vor dem Ziel sind mir dann allerdings zwei Speichen am Vorderrad gebrochen und ich musste aufs Reserverad umsteigen. Ich hatte Glück im Unglück, da das Missgeschick auf den letzten drei Kilometern passiert ist und ich dadurch zeitgleich mit dem Sieger gewertet wurde. Zuvor, als gut platzierte Gegner den Sprung in eine Fluchtgruppe geschafft hatten, konnte ich auf meine starke Mannschaft zählen, mit u.a. Toon (Aerts), dem Gesamtzweiten.
Eine Vorentscheidung fiel bereits beim Prolog, der den Cyclocross Spezialisten sichtlich entgegenkam?
Ja das stimmt. So ein kurzer steiler Anstieg liegt uns besonders gut. Zudem waren wir auf der kurvenreichen Strecke schneller unterwegs als die meisten Konkurrenten.
Bereits 2011, im Alter von 16 Jahren, waren Sie am Start des internationalen Quers in Leudelingen. Können Sie sich noch an Ihren damaligen Sieg bei den Junioren erinnern?
Ja, daran erinnere ich mich noch ganz genau. Auf dieser Strecke geht es zunächst bergab und danach ohne Unterbrechung rund anderthalb Kilometer bergauf.
Danach waren Sie dreimal am Start des Neujahrsrennens in Petingen und wurden jeweils Dritter. Diese Strecken scheinen Ihnen zu gefallen?
Solche Strecken mit großem Höhenunterschied mag ich einfach. Ich komme oft nach Luxemburg, um hier zu trainieren. In der Gegend zwischen Vianden und Echternach wohnt ein Freund von mir. Diese Region eignet sich optimal für Trainingsfahrten, sowohl mit dem Straßenrad als auch mit dem Mountainbike.
Wollen Sie Ihre Karriere beim Cylclocross fortsetzen oder haben Sie vor, irgendwann, wie beispielsweise Jempy Drucker, der ebenfalls erfolgreich bei Fidea unterwegs war, auf die Straße zu wechseln?
Ich will beim Cyclocross bleiben. Telenet Fidea ist ein Cyclocross-Team. Ich habe in jungen Jahren meine Faszination für die Disziplin entdeckt. In Belgien Cyclocross-Rennen zu fahren, ist einfach toll.
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