AXA League / Red Boys gegen Esch: Das „Prestigeduell“ der Titelfavoriten
Wenn die Red Boys am Samstagabend den HB Esch empfangen, geht es um den ersten Tabellenplatz. Der Sieger der Partie wird als Tabellenführer in die Rückrunde der Titelgruppe gehen. Von der Bedeutung der Begegnung wollen sich aber die Trainer beider Teams nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie sind sich einig: Es geht um wichtige Punkte, das direkte Duell ist aber noch keineswegs meisterschaftsentscheidend.
„Es ist egal, ob Erster gegen Zweiter oder Fünfter gegen Sechster. Das spielt keine Rolle. Esch gegen Red Boys ist ein Duell, das immer brisant ist. Und das unabhängig vom Tabellenplatz“, sagt HBE-Trainer Danijel Grgic vor dem Kräftemessen gegen die Red Boys: „Das habe ich in meinen ersten Monaten in Luxemburg schon gelernt.“ Druck verspüren die Escher deswegen auch vor dem wichtigen Spiel nicht mehr als sonst. Denn das Selbstvertrauen stimmt. Mit drei Siegen im Rücken gehen die Escher in die richtungsweisende Begegnung mit dem direkten Konkurrenten. Bereits am Mittwoch stimmten sie sich mit einem souveränen 41:22-Erfolg gegen Mersch darauf ein.
Mit den Red Boys wartet nun zwar ein stärkerer Gegner, das Ziel ist aber das gleiche: Die Escher wollen unbedingt gewinnen und als Tabellenführer in die zweite Hälfte der Titelgruppe gehen. „Es ist auch ein Prestigeduell“, sagt Grgic: „Es sind zwei Teams, die rivalisieren. Wir gehen die Begegnung aber ohne viel nachzudenken an und blenden das ’Was könnte passieren, wenn …?’ aus.“
Zweimal trafen beide Teams in dieser Saison schon aufeinander. Die erste Begegnung entschieden die Escher knapp 29:27 für sich, beim zweiten Mal gab es ein 23:23-Unentschieden. Auch deswegen gibt es am Samstag keinen direkten Favoriten: „Die Emotionen, der Wille und die Tagesform werden entscheiden“, so der HBE-Trainer, der betont, dass die Escher keine leichte Saison haben und die Leistung seiner Spieler deswegen umso höher einzuschätzen ist: „Die Red Boys waren fast durchgehend komplett und hatten kaum Verletzungssorgen. Sie haben auch nicht im Europapokal gespielt. Wir quälen uns dagegen schon die ganze Saison mit Corona und Verletzungen. Es fehlen uns deswegen durchgehend wichtige Spieler.“
Es gibt keinen Favoriten
Doch auch die Red Boys blieben in den vergangenen Tagen von Corona-Sorgen nicht verschont. Das Spiel gegen Mersch musste am vergangenen Wochenende abgesagt werden. Vor dem wichtigen Spiel gegen Esch war die Mannschaft von Sandor Rac deswegen auch im Training nicht komplett. „Wir wollen uns aber nicht beschweren. Jeder hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen“, sagt Rac. Auch am Donnerstagmorgen wusste der Coach noch nicht, ob ihm am Samstag all seine Spieler zur Verfügung stehen werden. „Ich hoffe, dass wir für das Spiel wieder komplett sind. Wir warten noch auf die negativen Tests von drei Spielern“, so Rac, der sich in einem Punkt mit Grgic einig ist: Im direkten Duell der beiden Titelanwärter gibt es keinen Favoriten.
„Sowohl die Red Boys als auch die Escher können dieses Spiel gewinnen. Sie sind nicht stärker als wir, und wir nicht stärker als sie. Es ist wirklich 50/50. Kleinigkeiten werden entscheiden“, erklärt Rac: „Wie zum Beispiel die Siebenmeterquote. Es wird um einzelne Tore gehen, die das Spiel entscheiden können.“
Auch für Rac ist der Druck in diesem Spiel aber nicht größer als sonst. „Wir sind uns natürlich bewusst, dass wir im Fall einer Niederlage in der Tabelle einen Platz verlieren. Wenn wir gewinnen, heißt das aber auch noch lange nicht, dass wir schon Meister sind. Das Gleiche gilt für Esch. Denn es bleiben danach sechs weitere Spiele, in denen wir alles geben müssen.“ Es gehe zwar um wichtige Punkte, diese Begegnung sei aber noch keineswegs meisterschaftsentscheidend. Da sind sich beide Trainer einig. „Ich wiederhole, was ich schon die ganze Saison sage. Jeder kann gegen jeden gewinnen. Deswegen ist noch alles offen“, so Rac.
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