17 Nationen, 51 Teams, die in sechs Kategorien um den Europameistertitel kämpfen: Die „14. European TeamGym Championships“, die im September in Luxemburg stattfinden, werden ein wahres Multikulti-Fest. „Es wird eine Rekord-EM. Noch nie waren so viele Nationen dabei“, erklärte der Präsident des Organisationskomitees, Roby Biwer, am Donnerstag im Rahmen der Pressekonferenz. Mehr als 850 Athleten werden zusammen mit ihrer Entourage zwischen dem 14. und 17. September in der Coque erwartet. 

TeamGym ist noch eine junge Sportart und stammt ursprünglich aus den nordischen Ländern – es ist also wenig verwunderlich, dass diese Nationen die Sportart in der Vergangenheit dominierten – und das auch heute noch überwiegend tun. Die Konkurrenz aus ganz Europa wird aber immer größer. Auch in Luxemburg gewinnt TeamGym immer mehr an Popularität. Mit der Austragung der Europameisterschaft soll diese in Zukunft weiter wachsen. Bisher wurden die etwa 2.000 bereits verkauften Tickets für das Event größtenteils aus dem Ausland erworben – das soll sich in den kommenden Wochen noch ändern. Unter anderem mit Flashmobs will das Organisationskomitee die Begeisterung auch im Großherzogtum weiter entfachen. Bis zu 4.000 Zuschauer erhoffen sich die Organisatoren für die EM – in der Arena der Coque soll ein wahres Fest stattfinden.

Ein Aufwärtstrend der Sportart ist in ganz Europa schon seit längerem unverkennbar. „Es kommen immer mehr neue Nationen dazu“, sagt Biwer. Auch deswegen hat sich eine Rekordzahl von 17 für die EM eingeschrieben.

Luxemburg ist aktuell der jüngste Zuwachs – 2019 nahm erstmals ein Team aus dem Großherzogtum an einem offiziellen Wettbewerb im Ausland teil. Und gleich bei der ersten Teilnahme an einer Europameisterschaft gelang es dem luxemburgischen Juniorinnenteam im Dezember 2021 im portugiesischen Guimarães, ins Finale zu kommen. Bei der Heim-EM im September wird das gleiche Team, als einzige luxemburgische Mannschaft, an den Start gehen und um den Titel kämpfen – bis auf eine Athletin, die nicht mehr im Juniorenalter ist, ist das Team das gleiche geblieben.

Finale im Visier

Auch diesmal wollen die Luxemburgerinnen wieder ins Finale. Bei den Juniorinnen werden 13 Teams gegeneinander antreten. „Acht werden sich fürs Finale qualifizieren“, erklärt Silvio Sagramola, der das Luxemburger Team coacht: „In Guimarães konnten wir im Dezember ein paar große TeamGym-Nationen hinter uns lassen. In Zwischenzeit haben die Mädchen weiter hart gearbeitet und viele neue Schwierigkeiten gelernt. Wir werden natürlich versuchen, auch diesmal wieder ins Finale zu kommen.“ Favorit auf den Titel bleiben aber die nordischen Länder, wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Island, oder mittlerweile auch England.

Seit der letzten EM hat das Team aus Luxemburg indes an keinen internationalen Wettbewerben mehr teilgenommen. „Wegen Covid gab es viele Einschränkungen und die Länder, die normalerweise Wettbewerbe organisieren, haben sich deswegen zurückgehalten. Die Mädchen konnten in Zwischenzeit also keine internationale Erfahrung mehr sammeln“, so Sagramola. Demnach ist die Vorfreude groß, endlich wieder antreten zu können.

Los geht es am 14. September mit dem ersten Wettbewerbstag und der Eröffnungszeremonie, bei der drei luxemburgische Vereine eine Choreografie zeigen werden. Das Organisationsteam selbst wird derweil schon mehrere Tage im Vorfeld mit den Aufbauarbeiten beschäftigt sein. Das Material für die EM bekommt der nationale Verband aus Dänemark von „European Gymnastics“ zur Verfügung gestellt. „Und die werden das zu einem großen Teil nicht mehr mit zurücknehmen. Der Luxemburger Verband darf es behalten“, erklärt Biwer. Es ist ein willkommenes Geschenk, denn die Trainingsbedingungen in Luxemburg sind noch nicht optimal. Es gibt keine Halle, die speziell für TeamGym ausgerichtet ist. Außerdem fehlt es an Platz und Material. Zum Teil muss man sogar nach Frankreich ausweichen, um zu trainieren.

Um optimal auf die Heim-EM vorbereitet zu sein, fährt das Team im August für einen Lehrgang nach Portugal. „Wenn wir dann zurückkommen, müssen wir nur noch den letzten Feinschliff verpassen, um den hohen Erwartungen der Juges gerecht zu werden“, so Sagramola.

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Joé Weimerskirch

Joé Weimerskirch, Jahrgang 1996, ist seit 2020 Teil der Sportredaktion im Tageblatt. Nach einem Journalismus-Studium an der University of Kent sammelte er erste journalistische Erfahrungen in der Sportredaktion des Luxemburger Wort, ehe er sich dem Tageblatt anschloss. Seit August 2020 berichtet Joé Weimerskirch hier über aktuelle Sportereignisse, mit Schwerpunkt auf Handball.
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