Stabhochsprung / Rekordmann Duplantis: Selbst der König klatscht Beifall
Vom Wunderkind zur Legende: Selbst der schwedische König verneigt sich vor Überflieger Armand Duplantis.
Erst holte sich Armand Duplantis eine Umarmung vom schwedischen König Carl Gustaf und Königin Silvia ab, dann ließ es der Stabhochsprung-Überflieger nach seinem Weltrekord mächtig krachen. Bei der rauschenden Goldparty, spritzte der Olympiasieger in Formel-1-Manier mit Champagner um sich, gönnte sich ein paar Schluck aus der Magnumflasche und küsste immer wieder seine Freundin Desire. Duplantis genoss seinen nächsten Triumph wirklich in vollen Zügen.
„Ich habe ausgiebig gefeiert, vielleicht etwas zu ausgiebig“, sagte Duplantis mit müden Augen und heiserer Stimme, als er am Dienstagmorgen im schwedischen Fernsehen auftrat. Und in Richtung des Königs meinte der Superstar: „Ich hoffe, ihm hat die Show gefallen.“
Und wie! Carl Gustaf klatschte begeistert Beifall, das Stade de France bebte sowieso, die 66.500 Zuschauer grölten wie verrückt, als Duplantis im dritten Versuch über 6,25 m flog. Weltrekord bei seinem zweiten Olympiasieg in Serie – mehr geht nicht. „Davon habe ich geträumt, seit ich als kleiner Knirps im Garten mit dem Stabhochsprung angefangen habe“, sagte Duplantis, nachdem er der Konkurrenz mal wieder nicht den Hauch einer Chance gelassen hatte.
Bei seiner Flug-Show gewann Duplantis, der amtierende Welt- und Europameister, bereits seine siebte Goldmedaille bei ganz großen Meisterschaften – und dabei ist der Ausnahmekönner erst 24 Jahre alt. Sein Weg zur Stabhochsprung-Legende war seit frühester Kindheit vorgezeichnet. Als Dreijähriger soll er schon im Wohnzimmer geübt haben, das Sofa war die Landematte. Später bauten ihm Vater Greg, ein US-Amerikaner und früherer Stabhochspringer, und seine schwedische Mama eine richtige Anlage in den Garten. Seitdem steigt Duplantis hoch, höher und immer höher.
Längst hat er Sergej Bubka als größten Stabhochspringer der Geschichte abgelöst. „Es ist einer dieser Momente, die sich unwirklich anfühlen, als ob man aus seinem eigenen Körper heraustritt“, sagte Duplantis, der bei allem Talent auch einen eisernen Willen mitbringt. Vor der Olympia-Saison stellte er seine Ernährung um. Duplantis ist mittlerweile zwei Kilo leichter als früher – so kann er sich noch höher katapultieren, jeden Zentimeter herausquetschen. Alles für den ganz großen Traum.
Die letzten drei Monate habe er wie „in einer Höhle eingesperrt“ gelebt, sagte Duplantis, eine super strenge und „langweilige“ Diät gehalten. „Aber es hat sich alles gelohnt“, sagte er. Nachdem es vollbracht war, futterte Duplantis erst einmal gebackenes Hähnchen von einer Fast-Food-Kette und feierte wild mit seiner Freundin, den Eltern und seinen drei Geschwistern: „Wenn ich in meiner Karriere keinen besseren Moment mehr erlebe, ist das in Ordnung.“
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