Leichtathletik / Roje Stona: Zieht es die Diskus-Sensation in die NFL?
Nicht die Sprinter, sondern ein Diskuswerfer lässt Jamaika jubeln. Aber bleibt Roje Stona in Zukunft Leichtathlet?
Roje Stona breitete triumphierend die Arme aus, schnappte sich die Flagge Jamaikas und ließ sich ausgiebig feiern. Der Sensations-Olympiasieger mit dem Diskus genoss seinen großen Moment in vollen Zügen. Er, Roje Stona, ausgerechnet ein Werfer, hat dem Land von Usain Bolt das erste Olympia-Gold in Paris beschert.
„Es ist ein ganz besonderer Abend. Das ist alles, was ich mir gewünscht habe“, sagte Stona überwältigt, nachdem er all den Favoriten um Weltrekordler Mykolas Alekna die Show gestohlen und sich zu Jamaikas erstem Diskus-Olympiasieger aufgeschwungen hatte: „Ich bin einfach froh, dass ich Geschichte schreiben konnte.“
Auch in der Heimat staunten die Fans nicht schlecht. Sie hatten Gold von Kishane Thompson über die 100 m bei den Männern erwartet, es wurde „nur“ Silber. Bei den Frauen über die Königsstrecke ging auch nichts, weil Shelly-Ann Fraser-Pryce und Co. verletzt ausfielen. Umso größer fiel nun der Jubel auf der Karibikinsel aus.
Stona habe „Jamaika eine große Freude“ bereitet, sagte Regierungschef Andrew Holness: „Wir sind stolz auf dich, Roje, und wir feiern deine große Leistung.“ Der 25-Jährige schmiss mit genau 70 m olympischen Rekord und setzte sich mit drei Zentimetern Vorsprung vor Alekna durch.
Es war die bisher wohl größte Überraschung im Stade de France, doch ob Stona, trainiert vom dreimaligen Kugel-Olympiasieger Ryan Crouser, mit dem Diskuswerfen weitermacht, ist offen. Den Zwei-Meter-Mann mit den dicken Muskeln zieht es in die US-Football-Liga NFL, zum großen Geld. „Ich muss viel nachdenken, viele Entscheidungen treffen“, sagte Stona, den alle nur „Tallerdandem“ nennen: „Und dann werden wir sehen, was passiert.“
Groß, stark, schnell: Stona präsentierte seine Fähigkeiten bereits bei Tryouts der NFL-Teams Green Bay Packers und New Orleans Saints, für einen Kaderplatz reichte es aber nicht. Noch nicht?
Sicher ist jedenfalls, dass sich Stona mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit wünscht. Schließlich werde Jamaika, die Insel der Supersprinter, immer mehr auch zu einem Werferland. Im Kugelstoßen hatte bereits Stonas Landsmann Rajindra Campbell Bronze geholt. „Wir sind gut dabei, wir holen Medaillen“, sagte Stona: „Jamaika sollte stolz sein.“
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