EM-Qualifikation / „Rote Löwinnen“ holen auf dem Galgenberg einen Punkt gegen Estland
Die Luxemburger Damennationalmannschaft kam im dritten EM-Qualifikationsspiel gegen Estland nicht über ein 1:1 hinaus. In zwei unterschiedlichen Halbzeiten waren es die Luxemburgerinnen, die ihre beste Phase zu Beginn der zweiten Hälfte hatten und das Spiel hätten entscheiden müssen. Estland gab sich nicht auf und konnte kurz darauf ausgleichen. Die FLF-Auswahl bleibt auf dem zweiten Tabellenplatz, den sie zum Abschluss der Kampagne am Dienstag verteidigen will.
Bei den Luxemburgerinnen waren zu Beginn des Spiels eine leichte Anspannung und eine gewisse Nervosität zu erkennen. Der eine oder andere Fehlpass oder unnötige Ballverluste prägten die Anfangsphase auf Seiten der Mannschaft von Trainer Dan Santos. Ab der zehnten Spielminute legte man die Nervosität ab. Ein erster Eckball von Marta Estevez war zu harmlos, um die Gästetorhüterin Kork vor echte Probleme zu stellen.
Die erste nennenswerte Aktion bekamen die Zuschauer in der 16. Minute zu sehen. Amy Thompson setzte sich auf links gut in Szene und wurde kurz vor der Strafraumgrenze fair vom Ball getrennt. Eigentlich war die Mannschaft um Innenverteidigerin Emma Kremer gut in der Partie, doch aus unerklärlichen Gründen verlor die Heimmannschaft nach und nach den Faden, so dass Estland an Selbstvertrauen gewann und besser in die Begegnung kam.
Aufregung vor dem eigenen Tor – und Atem anhalten – war in der 23. Minute angesagt. Einen katastrophalen Pass in die Mitte von Isabel Albert konnten die Gäste aus Estland nicht nutzen, um ein Tor zu erzielen. Ein weiteres Mal brannte es in der 29. Minute im Luxemburger Strafraum. Nach einer Ecke konnte Kimberly Dos Santos auf der Linie klären. In der 34. Minute durfte sich die Mannschaft von Kapitänin Laura Miller bei der Torhüterin Lucie Schlimé bedanken, die einen tollen Schuss von Merisalu festhielt.
Die Führung für die Gastgeberinnen hatte Joana Lourenco fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff auf dem Fuß. Nach einem Seitenwechsel von Charlotte Schmit spielte sie mit Laura Miller einen herrlichen Doppelpass im Strafraum. Ihr Schluss landete schlussendlich aber im Außennetz.
Perfekt aus den Kabinen gekommen
Nach der Pause war es wieder Joana Lourenco, die Luxemburg hätte in Führung bringen müssen, doch an der Torfrau scheiterte. Den darauffolgenden Eckball nutzte Luxemburg: Laura Miller schoss aus fünf Metern unter die Torlatte. Die Spielerinnen von Dan Santos kamen wie ausgewechselt aus den Kabinen. Eine Doppelchance von Amy Thompson und Charlotte Schmit hätte für eine Vorentscheidung sorgen können.
Die kalte Dusche kam in der 53. Minute, als Tammik eine Flanke per Direktabnahme im Tor von Lucie Schlimé unterbrachte. Nach den beiden Toren wurde die Begegnung offener. Die sehr agile Joana Lourenco hatte in der 68. Minute noch einen Weitschuss zu Buche stehen, der aber nicht für entscheidende Gefahr sorgte. Beide Mannschaften schenkten sich in der Folge nichts. Kurz vor Schluss hielten die Luxemburger Anhänger den Atem an, als Repkin freistehend vergab.
Es blieb am Ende beim 1:1. Damit hatten die Luxemburgerinnen ihren vierten Punkt der laufenden EM-Qualifikation zwar in der Tasche, doch etwas Enttäuschung war den Spielerinnen anzumerken. Am Dienstag endet die Kampagne im Auswärtsspiel gegen den gleichen Gegner in Tartu. Im Hinblick auf die Play-offs wollen die „Roten Löwinnen“ weitere Punkte holen, um nach den Endabrechnungen zu den besten Zweiten der Liga C zu gehören.
Statistik
Luxemburg: Schlimé – Albert (72. Mateus), Barbosa, Kremer, Dos Santos – Lourenco, Miller, Soares (56. Jorge), Thompson – Estevez, C. Schmit
Albanien: Kork – Kala, Repkin, Räämet, Rosen (80. Saulep) – Merisalu, Volkov (71. Tarkmeel), Himanen, Lillemäe (71. Treiberg) – Tammik, Kubassova (80. Kirpu)
Schiedsrichterinnen: Misja – Buh, Jovicic
Gelbe Karten: Kremer – Saulep, Volkov
Torfolge: 1:0 Miller (47.), 1:1 Tammik (53.)
Beste Spielerinnen: Miller, Lourenco – Repkin, Merisalu
Zuschauer: 587 zahlende
Stimmen
Lucie Schlimé (FLF-Torhüterin): „Drei Punkte wären schön gewesen, aber einer geht auch in Ordnung. In der ersten Halbzeit waren wir nicht richtig auf der Höhe. Wenn wir den Ball laufen ließen, waren wir spielerisch überlegen. Der Trainer hat uns in der Halbzeit gesagt, dass wir ruhig bleiben sollen und wir dann das eine oder andere Tor machen werden.“
Laura Miller (FLF-Kapitänin): „Estland steckt mitten in der Saison, wir in der Sommerpause. Uns hat die Spritzigkeit gefehlt, um die letzten Meter zu machen. In der ersten Hälfte standen wir sehr defensiv. In der zweiten Halbzeit sind wir rausgekommen und haben uns gesagt, dass wir den Treffer landen werden. Wir hatten das 2:0 auf dem Fuß. Wenn wir das machen, ist das Spiel entschieden. Am Ende müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein.“
Dan Santos (FLF-Nationaltrainer): „Wir haben sehr gut begonnen. Die ersten 15 Minuten waren wir die klar bessere Mannschaft. Danach haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Sie befinden sich in der Meisterschaft, das hat man gemerkt. In der Pause bin ich nicht laut geworden, aber wir haben die Dinge klar angesprochen. Wir hätten das zweite Tor unbedingt schießen müssen … Danach haben wir uns zu tief fallen lassen und deshalb auch den Ausgleich kassiert.“
Im Überblick
Am Freitag:
Luxemburg – Estland 1:1 (0:0)
Am Dienstag um 19.00 Uhr in Tartu:
Estland – Luxemburg
Bereits gespielt:
Luxemburg – Albanien 2:1
Albanien – Luxemburg 3:1
Die Tabelle:
1. Albanien 4 Spiele/9 Punkte
2. Luxemburg 3/4
3. Estland 3/1
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