Handball / Ruhe bewahrt, Sieg geholt: Lola Scheuren und Red Boys haben einen besonderen Erfolg gefeiert
Lola Scheuren hat am Wochenende mit der Red-Boys-Frauenmannschaft einen besonderen Erfolg gefeiert. Mit einem 29:23-Sieg gegen Käerjeng konnte sich das junge Differdinger Team erstmals gegen eine Spitzenmannschaft aus der AXA League behaupten.
„Ich war richtig nervös“, sagt Red-Boys-Kapitänin Lola Scheuren. Sie spricht dabei über die Schlussphase des Ligaspiels gegen Käerjeng am Samstag. Ihre Mannschaft führte gegen den amtierenden Meister und Pokalsieger 13 Minuten vor Schluss deutlich mit zehn Toren Unterschied (26:16). Sicher, dass die Führung gegen das dominierende Team der vergangenen Saison bis zur Schlusssirene halten würde, wollte sie sich zu dem Zeitpunkt noch nicht sein. „Der Trainer hat angefangen, zu wechseln, und ich hoffte einfach nur, dass wir den Sieg nicht mehr aus der Hand geben würden und am Ende gewinnen.“
Scheuren und ihre Teamkolleginnen ließen schließlich nichts mehr anbrennen und setzten sich mit 29:23 durch. Es ist der bisher größte Erfolg der jungen Differdinger Mannschaft. Noch nie zuvor war ein Sieg gegen die Top zwei der Liga, Käerjeng oder Düdelingen, gelungen. 2019 gab es gegen den HBD nur schon mal ein Unentschieden, nun folgte der erste große Sieg. „Die Freude danach war verständlicherweise riesengroß“, freut sich die Nationalspielerin.
Wir sind insgesamt noch eine relativ junge Mannschaft und uns war im Kopf nie so richtig klar, dass wir auch in der Lage sind, Spiele gegen Käerjeng oder auch Düdelingen zu gewinnenRed-Boys-Kapitänin
„Wir hatten uns vor dem Spiel fest vorgenommen, zu gewinnen. Das tun wir eigentlich jedes Mal“, sagt sie und lässt die Partie Revue passieren: „Das Spiel war am Anfang eng. Nach rund 25 Minuten gingen wir dann erstmals mit zwei Toren in Führung. In der zweiten Hälfte haben wir weiter unsere Leistung der ersten Halbzeit gebracht und uns dann schnell mit zehn Toren abgesetzt. Wir sagten uns, dass wir jetzt irgendwie versuchen müssen, den Abstand zu halten und den Sieg zu holen.“
Auf die Frage, was diesmal anders war als in allen vorigen Partien gegen das Topteam aus Käerjeng, in denen die Red Boys immer als Verlierer vom Platz gegangen waren, sagt Scheuren: „Wir sind insgesamt noch eine relativ junge Mannschaft und uns war im Kopf nie so richtig klar, dass wir auch in der Lage sind, Spiele gegen Käerjeng oder auch Düdelingen zu gewinnen. Wir haben uns das selbst nicht zugetraut. Diesmal haben wir aber so gespielt, wie wir es können, ohne uns groß Gedanken zu machen.“
In den vergangenen Jahren waren die Differdingerinnen schon mehrmals nah an einem Sieg gegen die Top zwei dran, in den entscheidenden Momenten fehlte allerdings die Erfahrung. „Mittlerweile sind wir erwachsener geworden und haben ein bisschen mehr Erfahrung, um solche Spiele zu gerieren.“ Zudem wechselten im Sommer mit Emilia Rogucka und Solomija Szywerska zwei bewährte Spielerinnen vom HB Käerjeng nach Differdingen, um den Red Boys weiterzuhelfen.
Die Titelanwärter nerven
„Wir waren immer ein sehr junges Team und es war schwierig, auf dem Feld ruhig zu bleiben. Wenn das Spiel am Ende eng wurde, sind wir in Panik geraten und haben dumme Entscheidungen getroffen. Beispielsweise zu schnell abgeschlossen, anstatt eine Situation bis zum Schluss auszuspielen“, so die 22-Jährige. Das hat sich mittlerweile geändert. Am Samstag bewahrten Scheuren und ihre Teamkolleginnen die Nerven und konnten sich am Ende belohnen. „Wir lagen am Anfang zwar auch einmal mit zwei Toren zurück, haben es aber geschafft, ruhig zu bleiben, sind nicht in Panik verfallen und haben das Spiel weiter geriert.“
In Differdingen hofft man, dass der Sieg gegen Käerjeng nun eine Art Knackpunkt war. „Ich hoffe, dass uns mit dem Sieg jetzt der nächste Schritt gelungen ist. Ich hoffe, dass jetzt endlich klar ist, dass wir uns nicht zurückhalten müssen. Wir sind nicht mehr die junge Mannschaft, die automatisch gegen Käerjeng verliert. Wir haben genug Talent, um zu gewinnen“, so Scheuren.
Für den weiteren Verlauf der Saison haben sich die Red-Boys-Frauen vorgenommen, die beiden Titelanwärter, Käerjeng und Düdelingen, weiter zu ärgern. „Nach hinten kann uns in der Tabelle nicht mehr viel passieren. Wir sind auf Platz drei und haben einen Vorsprung von zehn Punkten auf den Vierten.“ Die Differdingerinnen liegen vier Zähler hinter Platz zwei und sechs hinter der Spitze – ein Rückstand, den man unwahrscheinlich noch aufholen kann. „Wir hoffen aber, Düdelingen und Käerjeng weiter zu nerven und ihnen den Titelkampf zu erschweren.“
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