Powerlifting / SC Hamm 1970 besiegt Bavaria 20 Landshut – Weydert und Jurado schaffen WEC-Norm
Mit einem echten Feuerwerk an Bestleistungen ist das Wettkampfjahr 2023 für die luxemburgischen Powerlifter zu Ende gegangen. 2024 verspricht Großes – auch auf internationaler Ebene.
Beim Freundschaftswettkampf gegen den Stemmclub Bavaria 20 Landshut am Samstag heimste Junior-Athletin Emma Weydert alle nationalen Rekorde ein, die es nur zu holen gab. Dabei verbesserte sie nicht nur ihr Gesamtergebnis seit dem Benelux Cup vor einer Woche, sondern qualifizierte sich ebenfalls für die Westeuropameisterschaften (WEC) im kommenden September. 315 kg lautete die Zahl, die für eine Junior-Athletin in der Gewichtsklasse bis 57 kg zu erreichen war, um auch im Ausland mitmischen zu können. Nach einem erfolgreichen Squat von 110 kg und Bench Press von 60 kg stand noch das Kreuzheben, Weyderts Paradedisziplin, an. Schon vergangene Woche hatte sie mit 137,5 kg in Tilburg für Furore gesorgt. Nun waren 145 für die WEC-Minima erforderlich. Die Athletin war jedoch zuversichtlich und entschied sich zusammen mit Nationaltrainer Alain Hammang, die 145 in Angriff zu nehmen. Mit Erfolg. Damit wurde die junge Sportlerin auch viertbeste Teilnehmerin des Wettkampfes.
Ebenfalls in neuen Gewichtklassen traten Marina Alexandreas und Alba Jurado an. Alexandreas schaffte nicht nur die gewünschten 60 kg im Bankdrücken, was eine persönliche Bestleistung ist, sondern konnte sich im Squat als neue Rekordhalterin bei den Juniorinnen bis 69 kg eintragen. 107,5 kg sind die neue nationale Bestmarke. WEC-Teilnehmerin Alba Jurado pulverisierte alle bisherigen Leistungen in der Open-Klasse bis 57 kg. 127,5 kg in der Kniebeuge, 80,5 im Bankdrücken und 173 im Kreuzheben ergeben 381 insgesamt – alles neue Luxemburger Rekorde und ebenfalls eine Qualifikation für die nächsten WEC.
Die Männer legten mit ebenso viel Einsatz nach. Noch-Junior-Athlet Philippe Parage hat dieses Jahr internationale Podiumsplätze erreicht und sollte am Samstag noch eine Schippe drauflegen. Mit 287,5 kg in der Kniebeuge, 292,5 kg im Kreuzheben und 740 kg insgesamt brach er nicht nur die eigenen Rekorde bei den Junioren über 120 kg, sondern stellte auch neue in der Open-Klasse auf. Damit wurde er ebenfalls zum besten Athleten des Wettkampfes gekürt, mit 85,8 Good Lift Points, gefolgt von Yannick Djankou. Bei den Frauen ging dIe Trophäe an Ankie Timmers mit ganzen 90,54 Punkten – als WM-Medaillengewinnerin und European Powerlifter of the Year 2019 eben eine Klasse für sich.
Luxemburgisch-bayrische Freundschaft
Neben den neuen Landesrekorden wurden bei zahlreichen Athleten solide Leistungsverbesserungen verzeichnet. So kehrte Gabriel De Almeida am Samstag auf die Wettkampfbühne zurück. Nach einem vielversprechenden Start von 230 kg in der Kniebeuge zog er sich jedoch eine Verletzung beim Bankdrücken zu, sodass es der Sportler bei einem Versuch im Kreuzheben beließ. Auch Tim Marson und Daniel Matos Pedroso ließen mit Fortschritten aufhorchen, während WEC-Champion Gabriel Ndoja ein rundes Gesamtergebnis von 700 kg erzielte.
Beste Athletin aus dem bayrischen Team wurde Stefanie Jakob (+84, 430 kg insgesamt und 80,69 Good Lift Points). Bei den Männern erzielte Viktor Prokopov (-105) die meisten Punkte auf deutscher Seite: 81,49 bzw. 652,5 kg als Gesamtergebnis.
Die jährliche Begegnung zwischen Hamm und Landshut wird immer mit Vorfreude erwartet, da sie die guten Beziehungen zwischen den beiden Vereinen unterstreicht und jedes Mal aufs Neue sportliche Bestleistungen hervorbringt. Beide Vereine befinden sich im Aufwind und verfügen über eine solide Riege von Athleten jeden Alters. Vor allem die Gastfreundschaft und gute Laune der Bayern wurde gelobt, bedankten sie sich doch mit original Landshuter Spezialitäten für den Empfang.
Das Turnier wurde von niemand anderem als Weltverbands-Präsident Gast Parage moderiert, der den Abschluss des Wettkampfjahres aufseiten des Luxemburger Verbands PWF nicht verpassen wollte. Zeitgleich wurden auch die praktischen Prüfungen von drei neuen Kampfrichter-Kandidaten mit Bravour absolviert. Die Zukunft ist somit in jeglicher Zukunft gesichert.
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