17. ING Night Marathon / Scheller und Schank auf dem Podium
Ein Traum von Organisator Erich François ist bei der 17. Auflage des ING Night Marathon in Erfüllung gegangen. Mit Luc Scheller und Karin Schank standen nämlich erstmals zwei Luxemburger auf dem Marathon-Podium.
Erschöpft, aber übers ganze Gesicht strahlend fiel Luc Scheller im Ziel Trainingspartner Bob Bertemes in die Arme. „Ein dritter Platz ist einfach genial, das hatte ich im Vorfeld überhaupt nicht erwartet“, freute sich der Athlet des Celtic Diekirch und konnte es auch Minuten später noch gar nicht so wirklich glauben. Eigentlich hatte Scheller sich ein anderes Ziel gesetzt, er wollte nämlich den luxemburgischen Rekord, den José Azevedo bei der Premiere im Jahr 2006 aufgestellt hatte und der bei 2:36:16 Stunden liegt, unterbieten. Am Ende verpasste er diesen um gerade mal zwölf Sekunden, doch der Podiumsplatz war mehr als eine Entschädigung dafür, denn noch nie zuvor stand ein FLA-Läufer beim größten luxemburgischen Sportevent über die Marathondistanz auf dem Podium. „Zum Schluss wollte ich diesen dritten Rang einfach nur noch absichern, das ist schon etwas sehr Großes“, freut sich der Athlet, der im letzten Jahr als Vierter das Podest noch knapp verpasst hatte, über die große Premiere.
„Ich weiß, dass José vor 19 Jahren eine sehr starke Zeit gelaufen ist, und meine Vorbereitung auf den Marathon war in diesem Jahr auch nicht wirklich optimal.“ Scheller hat nämlich in den kommenden Wochen auch kürzere Distanzen auf der Bahn im Visier, unter anderem die Masters-WM im August, bei der es keinen Marathon gibt, aber die Möglichkeit etwa, über zehn Kilometer zu starten. Dass er die Zeit von Azevedo vielleicht in den nächsten Jahren einmal knacken kann, ist somit nicht ausgeschlossen. Vor allem da Scheller inzwischen in der von Bertemes ins Leben gerufenen Trainingsgruppe „Sauerbeen“ trainiert, bei der in den letzten Jahren ganz verschiedene Profile an Läufern ein Zuhause gefunden haben. Neue Trainingsmöglichkeiten, die Scheller sehr schätzt. Und so freute sich der 39-Jährige auch über die fantastische Stimmung in der Hauptstadt: „Bis Kilometer 30 konnte ich mich noch umschauen und davon profitieren, bekannte Gesichter zu sehen.“ Und auf den letzten Kilometern trotzte Scheller dann auch einsetzenden Krämpfen und durfte sich bei der Siegerehrung in der Luxexpo feiern lassen.
Der Sieger kam, auch wenn seit der Corona-Pandemie keine internationalen Topathleten mehr verpflichtet werden, wenig überraschend aus Kenia. Von Beginn an hatte sich Richard Ruto Marakwen abgesetzt und bestritt den Marathon somit allein an der Spitze. Auch wenn er mit seiner Zeit von 2:23:04 Stunden weit weg vom Streckenrekord und auch hinter der des letztjährigen Siegers Erick Kiptoo war, freute er sich über seine bisher beste Marathon-Performance. Auf den hügeligen Parcours in Luxemburg hatte er sich im Vorfeld speziell vorbereitet. Auf dem zweiten Rang landete unterdessen der Niederländer Leendert van der Lugt, der mehr als zehn Minuten nach dem Sieger ankam.
„Überwältigt“
Auch bei den Damen gab es aus luxemburgischer Sicht bei der 17. Auflage allen Grund zur Freude. Denn mit Karin Schank belegte ein immer wieder gern gesehenes Gesicht in der Luxexpo ebenfalls einen Podiumsplatz. „Ich bin ein wenig überwältigt. Unterwegs habe ich einige Male gesagt bekommen, dass ich auf Rang drei sei. Doch ich war mir eigentlich sicher, dass noch einige Läuferinnen vor mir wären, und war daher ein wenig verunsichert.“ Am Ende durfte sie sich über Rang drei freuen. Dabei wollte Schank, die übrigens den luxemburgischen Streckenrekord von 3:01:25 Stunden hält, eigentlich schneller laufen: „Es war wirklich warm und manchmal geht es unterwegs nicht so, wie man es sich vorstellt. Es ist ein schwerer Parcours, das weiß ich, es ist immerhin das siebte Mal, dass ich teilnehme. Doch ich bin froh, dass sich die Energie, die ich hier reingesteckt habe, auch gelohnt hat. Man ist einfach nur froh, wenn man hier ankommt.“ Fast hätte Schank am Ende ebenfalls mit Krämpfen zu kämpfen gehabt – „Das kenne ich so gar nicht“ –, dennoch wurde sie mit ihrer Zeit von 3:12:18 Stunden zum vierten Mal beim Hauptstadtmarathon auch beste Luxemburgerin über die volle Distanz und ließ, anders als 2022 und 2023, dieses Mal Shefi Xhaferaj hinter sich.
Der Sieg ging auch hier an eine Starterin aus Kenia: Irine Jeruto beendete das Rennen in 2:43:49 Stunden. Unter der Drei-Stunden-Marke blieb ebenfalls die Deutsch Pia von Keutz, dies in einer Zeit von 2:58:39 Stunden.
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