Fußball / Schifflingen-Präsident Paulo Marciano: „Ohne Absteiger darf es keine Aufsteiger geben“
Dass Aufstiegsaspirant Schifflingen in dieser Saison nicht mehr antreten darf, damit hat der Verein von Präsident Paulo Marciano keine Probleme. Anders sieht es allerdings bei der Entscheidung der FLF aus, die Relegationsspiele nicht austragen zu lassen. Der Klub aus der 1. Division plant bereits konkrete Schritte, um gegen den Beschluss vorzugehen.
Innerhalb weniger Tage hat Schifflingen gleich mehrere niederschmetternde Nachrichten erhalten. Erst platzte der Traum vom Aufstieg in die Ehrenpromotion, kurz später nahm Trainer Ilies Haddadji den Posten des Sportdirektors beim BGL-Ligue-Verein RFCU Lëtzebuerg an. Präsident Paulo Marciano benutzte immer wieder den gleichen Satz: „Es ist sehr schwer …“ Anders als beim Abgang des Coachs zeigte er allerdings wenig Verständnis für die aktuellen Richtlinien der FLF: „Für den Verband war es wahrscheinlich leicht, niemanden absteigen zu lassen. Aber wir hatten den Aufstieg anvisiert und man hat uns diese Möglichkeit einfach genommen.“
Den Frust merkt man dem Vereinsoberhaupt bei jeder Aussage an. „Auch wenn ich nicht daran glaube, dass die BGL Ligue zu Ende gespielt wird, stellt sich die Frage, warum nicht auch Relegationsspiele hätten stattfinden können. Immerhin sind diese in den Statuten verankert. Ohne Absteiger dürfte es also auch keine Aufsteiger geben.“ In der Winterpause lag Schifflingen auf Platz eins der Tabelle der 1. Division (2. Bezirk). Dies änderte sich gleich am ersten Spieltag der Rückrunde. Durch eine Niederlage gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten Bettemburg mussten die Spieler von Haddadji die Führung abgeben. Die Tabellenpositionen blieben bis Mitte März identisch, sodass Bettemburg als einzige Mannschaft des Bezirks in die Ehrenpromotion aufsteigen darf. „Hätten wir im Februar gegen einen leichteren Gegner begonnen, hätte das möglicherweise alles verändert …“, wundert sich Marciano.
Auch wenn ich nicht daran glaube, dass die BGL Ligue zu Ende gespielt wird, stellt sich die Frage, warum nicht auch Relegationsspiele hätten stattfinden könnenPräsident des FC Schifflingen
Komplett aufgegeben hat der Verein aber noch nicht. „99 Prozent sind mit dem Abbruch einverstanden. Aber diese Entscheidung in Bezug auf die Relegationsspiele ist zu einseitig gewesen. Es fehlte der Dialog mit den Vereinen“, sagt der Schifflinger Sekretär Jean-Claude Charpentier. „Eines der Argumente ist schwach. Wenn man rechtfertig, dass es keine Absteiger gibt, da diese noch die Hälfte der Rückrunde zum Punktesammeln gehabt hätten, gilt das auch für uns. In sämtlichen Divisionen stehen ganz unten Teams, die nur ganz wenig Zähler haben. Andere, die oben mitspielen, haben dagegen Pech.“ Charpentier versteht zudem nicht, warum der Fußballverband sich „so schnell entschieden hat. Wir haben jedenfalls vor, das nicht so einfach hinzunehmen.“ Allein steht Schifflingen mit dieser Meinung angeblich nicht da, denn mehrere „Barragisten“ sollen in dieser Angelegenheit hinter dem Südverein stehen. „Wenn nur wir uns beschweren, bewirkt das wohl nichts“, schlussfolgert der Schriftführer.
Dass niemand weiß, wie und wann die nächste Saison beginnen wird, sei im Moment für jeden Verein belastend, meint Marciano. „Es liegen zwar bereits drei interessante Kandidaturen für den Trainerposten vor, aber ich kann weder Spielern noch Trainern Versprechen machen, die ich nicht einhalten kann.“ Alles in allem bleibt Marciano in puncto Kaderplanungen optimistisch, da nur wenige Spieler den Verein verlassen wollen.
Weniger Jugendteams?
„Es ist normal, dass wir uns beschweren“, sagt der Präsident. „Die Meisterschaft wurde auf dem Papier entschieden, nicht auf dem Platz. Wir hatten viel in diese Saison investiert und alles richtig gemacht.“ Jetzt aber müsse man den Gürtel enger schnallen: Einige Sponsoren werden die versprochene Unterstützung nicht mehr aufbringen können. Bis vor der Krise hatte der Verein rund 18.000 Euro monatliche Ausgaben. Spieler, sämtliche Trainer, medizinischer Stab und Bonuszahlungen bei Siegen inklusive. „Und alle werden in den nächsten Monaten mit Einschränkungen klarkommen müssen. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um ungefähr ein Viertel der jeweiligen Einkommen handeln könnte. Eine andere Option wäre, die Anzahl der Jugendmannschaften zu reduzieren, um weniger Trainer zu beschäftigen.“
Den Jugendfußball betrifft eine weitere schlechte Nachricht. Finanziell gesehen ist die Absage des Miralem-Pjanic-Turniers der größte Verlust. „Normalerweise nehmen wir dort genug ein, um die Löhne für einen ganzen Monat zu zahlen.“ Der Weltstar, dessen Karriere in Schifflingen begann, sei „nicht unser Podolski“, scherzt Charpentier, der betont, dass man trotz dessen Karriere „keine Millionen geschaufelt“ habe.
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allez Miralem, ee kleng Check, ee Mount Pai fir dai Verein wous du gewues bass , de Rescht as alles kaal Kaffi, det net wei fir dech, juste ee Ruck an dain Herz, an du gess nach mii grouss, THINK LONG TERM ! kussi vu iis all.