Australian Open / Showdown gegen Sinner: Zverev hofft auf die Erlösung
Nach der Aufgabe von Novak Djokovic im Halbfinale fehlt Alexander Zverev nur noch ein Sieg zur Erfüllung seines Titel-Traums. Doch ihm in den Weg stellt sich im Finale am Sonntag der formstarke Jannik Sinner.
Mit Support vom geschlagenen Novak Djokovic, Tipps von Idol Boris Becker und einem Riesenhaufen Selbstvertrauen: Alexander Zverev will sich gegen Jannik Sinner in seinem dritten großen Endspiel endlich den Lebenstraum vom Grand-Slam-Titel erfüllen. Er wirkt nach dem Aufgabe-Drama um seinen serbischen Topgegner im Halbfinale der Australian Open bereit – und glaubt mehr denn je an die Erlösung.
„Es wäre nett, einen Satz mehr zu gewinnen als in den ersten beiden Finals, die ich gespielt habe“, witzelte Zverev mit Blick auf die Partie gegen den Italiener am Sonntag (9.30 Uhr MEZ). Bislang zweimal in fünf Sätzen an der letzten Hürde gescheitert, sei er nun „natürlich glücklich“ über die nächste Chance.
Zverev ist nach einem recht lockeren Turnierverlauf entspannt und macht auch mental einen gereiften Eindruck – die Überwindung seines großen Grand-Slam-Traumas scheint absolut möglich. Auch wenn am Sonntag „der beste Spieler der Welt“ wartet. Das jedenfalls sagt Zverev über Sinner und auch: „Es wird ein harter Kampf.“
Ein Kampf, für den Zverev nach seinem Drama-Sieg im Halbfinale einen prominenten Glücksbringer hat. Der Sportsgeist, mit dem er im Anschluss an Djokovics bittere Aufgabe nach dem vom Serben verlorenen Tiebreak des ersten Satzes imponierte, blieb auch dem Gegner nicht verborgen.
Unterstützung von Djokovic
Er werde Zverev „anfeuern“, versprach Djokovic, der zuvor wegen einer Muskelverletzung nicht hatte zu Ende spielen können: „Ich wünsche Sascha alles Gute. Er verdient seinen ersten Slam.“ Dieser Meinung ist auch der Mann, dem Zverev so sehnlichst nacheifern möchte.
Becker hatte bei Eurosport noch ein paar Tipps für seinen seit Jahren designierten Nachfolger parat: „Nicht zurückschauen“ solle Zverev, sondern einfach „seinen Rhythmus beibehalten“, so der einstige Wimbledonsieger: „Die Grundlage ist da, du bist auf einem sehr guten Weg.“
Gegen den angeschlagenen Djokovic hatte Zverev zuvor tatsächlich eine ordentliche Leistung gezeigt und anschließend leicht geschockt auf die Aufgabe des serbischen Ausnahmekönners reagiert. Er nahm Djokovic in den Arm und fand auch im On-Court-Interview respektvolle Worte.
Djokovic erklärte danach, er habe nach dem Viertelfinalerfolg gegen Carlos Alcaraz wegen seiner Verletzung „keinen Ball mehr geschlagen. Ich habe alles getan, was ich konnte, um den Muskelriss zu managen, aber es war zu viel für mich.“
Für den Rekord-Turniersieger Djokovic platzte damit auf dramatische Weise der Traum vom 25. Erfolg bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere, und damit vom alleinigen geschlechterübergreifenden Rekord. Er teilt sich die Bestmarke weiter mit der Australierin Margaret Court.
Zverev konnte sich nach einer Kurz-Schicht derweil seinen künftigen Gegner ganz in Ruhe anschauen. Sinner hatte beim 7:6 (7:2), 6:2, 6:2 gegen Überraschungsmann Ben Shelton aus den USA nur anfangs Probleme. Der Weltranglistenerste überwand sie souverän und buchte sein drittes Grand-Slam-Finale, offenbarte dabei aber auch Krämpfe am linken Oberschenkel.
„Das wird ein sehr schweres Match, alles kann passieren“, sagte Sinner über das Duell mit Zverev: „Er ist ein unglaublicher Spieler.“ (SID)
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