Bogenschießen / Sieg beim World-Series-Turnier in Nîmes: U21-Schützin Lea Tonus nicht zu stoppen
Sie hat wieder zugeschlagen: Nachdem Lea Tonus im November die U21-Kategorie bei den GT Open in Luxemburg gewonnen hatte, triumphierte die junge Compound-Schützin am Sonntag auch in Nîmes und siegte damit bei einem der wichtigsten Hallenturniere im internationalen Bogenschießkalender.
„Das ist für mich schon etwas sehr Besonderes“, blickt die noch spürbar gerührte Lea Tonus am späten Sonntagabend auf ihr Husarenstück im französischen Nîmes zurück. Mit ihrem Sieg in der U21-Kategorie unterstrich die junge Compound-Schützin einmal mehr auf eindrucksvolle Art und Weise, dass sie international inzwischen zu den besten Nachwuchsschützinnen gehört. Denn der Erfolg in Frankreich war nach dem Sieg im November bei den GT Open in Strassen bereits ihr zweiter Sieg bei der höchsten Hallen-Turnierreihe, der Indoor World Series. Dabei ist der Erfolg vom Wochenende noch einmal wesentlich höher einzuschätzen, wie auch die 17-jährige Athletin erklärt: „Strassen fand in einer für mich gewohnten Umgebung statt, mit meinen Leuten, die mich anfeuerten. Nîmes ist weiter weg und ein viel größeres Event, das macht es noch spezieller und bringt einem schon Anerkennung.“
Nîmes ist nämlich nicht irgendein Turnier, sondern eines der größten im internationalen Indoor-Kalender. War der Wettkampf in Strassen etwa ein sogenanntes 250-Punkte-Event, bei dem der Sieger 250 Punkte erhält, so gehört das Turnier in Frankreich zur 1.000er-Kategorie, womit es dann auch 1.000 Punkte zu ergattern gibt. Dementsprechend hoch war das Level in der U21-Altersklasse, wie Lea Tonus bestätigt. „Es waren mehr Teilnehmerinnen in meiner Kategorie dabei als noch im November. Es gab Gegnerinnen, die auch schon an den GT Open teilnahmen, aber auch neue Konkurrentinnen, die im Ranking ebenfalls sehr hoch klassiert sind.“ Auch das Set-up in Nîmes war viel beeindruckender, wie die Compound-Schützin weiter erklärt. „Die Tribünen beim Finale waren hoch, die Arena viel größer und es gab auch einen riesigen Bildschirm. Schlichtweg ein anderes Level.“
So beeindruckend dies für die Athletin des COSL-Promotionskaders auch war, ging sie dennoch selbstbewusst in ihren Wettkampf, der am Freitag mit der Qualifikation begann. „Ich hatte im Vorfeld richtig gut trainiert und begann auch gut. Leider fiel mein Level dann aber während der Qualifikation. Eigentlich hatte ich mir hier schon mehr Punkte erhofft.“ Am Ende waren es 571 von 600 möglichen und ein fünfter Platz, der aber dazu reichte, sich für die K.o.-Runde zu qualifizieren, in die nur die besten acht einzogen. „Ich bin mit einem guten Mindset nach Nîmes gereist und auch wenn es ‚nur’ Rang fünf war, war ich nicht entmutigt. Ich kannte mein Level.“
„Starke Nerven“
Dies bestätigte sie in den ersten beiden Duellen am Samstag, zuerst gegen die Französin Chloé Leroy (147:144) und dann gegen eine weitere Lokalmatadorin, Lea Girault. Die Nummer eins der Qualifikation besiegte Tonus mit 146:145. Übrigens zwei Freundinnen der FLTA-Schützin. „Ich konnte sogar meinen eigenen Landesrekord von 147 bestätigen“, blickt die 17-Jährige glücklich zurück.
So durfte sie am Sonntag schließlich im Finale um den Turniersieg antreten, dies gegen eine weitere Französin, Romane Sablin, Dritte der Qualifikation. „Ich war schon ziemlich nervös, es war immerhin die größte Finalarena, in der ich bisher angetreten bin“, gibt die Luxemburgerin zu. Es war ein Finale, das sicherlich in Erinnerung bleiben wird, denn mehr Spannung ging fast nicht mehr. Nach den fünf Durchgängen gab es nämlich einen 142:142-Gleichstand. Dies bedeutete, dass beide Schützinnen in einem Shoot-off gegeneinander antreten mussten. Ein letzter Pfeil entschied somit über Sieg und Niederlage.
Du kannst viele Punkte schießen, du legst jetzt alles in diesen letzten Schuss und zeigst, woraus du gemacht bistüber ihre Gedanken vor dem entscheidenden Pfeil
„Da meine Gegnerin in der Quali besser platziert war, durfte sie vor dem Match entscheiden, ob sie in so einem Fall als Erste oder Zweite schießen möchte. Sie entschied sich, vorzulegen, womit ich den Druck des letzten Pfeils hatte“, erklärt die 17-Jährige, die sich jedoch total abgebrüht zeigte. „Nach diesem Match, in dem ich von all meinen Scores den niedrigsten hatte, wusste ich, dass ich besser schießen kann“, beschreibt sie ihre Gefühlslage im entscheidenden Moment. „Ich ging mit einem starken Mindset rein, sagte mir: ‚Du kannst viele Punkte schießen, du legst jetzt alles in diesen letzten Schuss und zeigst, woraus du gemacht bist.’“ Und tatsächlich: Während die Französin eine Neun schoss, landete der Pfeil von Lea Tonus in der Zehn. „Ich habe meine Routinen, spulte diese genau ab und danach fiel wirklich eine große Last von den Schultern“, meint die Compound-Schützin mit einem Lachen.
Es besonderer Erfolg, der die junge Luxemburgerin im World-Series-Ranking sogar auf den ersten Platz katapultiert. So ist der Traum vom Gesamtsieg auf einmal real. Damit heißt der nächste Stopp Las Vegas. Dort wird im März das Finale ausgetragen.
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