Australian Open / Sinner im Finale„einfach zu stark“

Jannik Sinner tröstete Alexander Zverev nach dem Finale
Jannik Sinner hat den Deutschen Alexander Zverev am Sonntag im Finale der Australian Open in den Schatten gestellt und seinen dritten Grand-Slam-Titel gewonnen. Der 23-jährige Italiener ist nun der erfolgreichste Spieler seines Landes bei den vier großen Tennisturnieren der Welt.
Nach dem Überraschungsschrei von Madison Keys am Samstag am Ende ihres Sieges gegen die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka, feierte Jannik Sinner seinen dritten Major-Titel am Sonntag ganz nüchtern. Ganz im Sinne seiner zurückhaltenden Persönlichkeit. Er fasste sich nach seiner Titelverteidigung lediglich mit beiden Händen an den Kopf und hob kurz beide Arme in die Luft, bevor er Familie und Freunde umarmte.
Mit 6:3, 7:6 (7:4), 6:3 hatte er gegen Alexander Zverev kaum Probleme. Zverev setzte sich nach dem Match mit feuchten Augen auf seine Bank und blickte ins Leere. Seinen Grand-Slam-Finalfluch konnte er auch im dritten Anlauf nicht bezwingen. „Es ist scheiße, neben dem Ding zu stehen und es nicht anfassen zu können“, sagte der Deutsche wenig später mit Blick auf die Trophäe, die nur wenige Zentimeter neben ihm stand – und doch so fern war.
„Jannik, du bist mit Abstand der beste Spieler der Welt. Ich hatte gehofft, dass ich dir heute (Sonntag) das Leben schwerer machen könnte, aber du bist einfach zu stark, so einfach ist das“, lobte er seinen Gegner – und zweifelte an sich selbst. „Wir machen alles richtig. Aber ich bin einfach nicht gut genug.“
Sinner hingegen forderte Zverev auf, weiter an sich zu glauben. „Spieler, Trainer … Alle in diesem Sport sind davon überzeugt, dass du bald eine Grand-Slam-Trophäe in die Höhe stemmen wirst“, versuchte der Italiener ihn zu trösten.
Auf dem Platz zeigte der Champion mit den roten Locken jedoch keine Gnade, ließ seinem Gegner nicht einen einzigen Breakball zu. Der Italiener, der neben seinen nun beiden Titeln in Melbourne auch die US Open 2024 gewann, wurde seit letztem Oktober nicht mehr besiegt. Sinner wird jedoch von einem Doping-Schatten begleitet. Ihm droht durch die Verhandlung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS im April nach wie vor eine Sperre von bis zu zwei Jahren.
Dominante Vorstellung
Vorerst bestätigte Sinner in Australien aber seine derzeitige Vormachtstellung auf Hartplätzen, auf denen er im November seine ersten ATP-Finals und mit Italien den zweiten Davis Cup in Folge gewonnen hatte. Der Italiener bot seinem Gegner am Sonntag von Beginn an fast nichts an und klaute dem Deutschen nach mehreren erfolglosen Versuchen ein frühes Aufschlagspiel und letztlich den ersten Satz. Echte Hoffnung kam für Zverev auf unschöne Weise nur kurz auf, als sich Sinner nach einem Rutscher den bereits im Halbfinale lädierten linken Oberschenkel hielt.
Trotzdem wirkte der vier Jahre jüngere Mann aus Südtirol auch in der entscheidenden Phase des zweiten Satzes wie der reifere Spieler – und hatte das nötige Glück. Nach einem vorentscheidenden Netzroller im Tiebreak konnte Sinner die Silber-Trophäe in der Ecke der Courts schon deutlich vor Augen sehen, der fassungslose Zverev drosch mit dem Schläger mehrfach auf seine Tasche ein.
Der Deutsche erholte sich aber nicht mehr von dem Tiefschlag. „Sinner hat sein bestes Match im Finale gezeigt, Sascha eben nicht“, analysierte Becker bei Eurosport: „In einem Grand-Slam-Finale musst du auch die mentale Stärke haben, dein Spiel umzusetzen.“ (AFP/SID)
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