Insgesamt 26 Espoirs- und Elite-Fahrer nahmen die 19. Auflage des Nordstadcross in Angriff. Auf der flachen und gut zu fahrenden Strecke gab es als Hauptschwierigkeit, neben einer rund 50 m langen Sandpassage, einen steilen, aufgeschütteten Hügel zu bewältigen. Auf dieser Rampe verfing sich Topfavorit Loïc Bettendorf gleich in der ersten von insgesamt acht Runden in der Streckenabgrenzung. „Nach einem guten Start habe ich auf der Rampe eine falsche Spur erwischt und bin dadurch in die Umrandung gefahren, wo sich das Plastikbändchen im Rad verheddert hat“, so der amtierende Meister, der durch dieses Missgeschick bis auf Rang elf zurückfiel.

Der 23-Jährige setzte umgehend zu einer beeindruckenden Aufholjagd an. Mitte des Rennens fuhr er zunächst an Ken Conter (Team Snooze), dem Leader im Cross Cup, vorbei und kurze Zeit später auch am Zweitplatzierten Noa Berton. Den Führenden Elio Clarysse noch einzuholen, schien jedoch illusorisch. Zwei Runden vor Schluss zündete Bettendorff den Turbo und kam immer näher an den Sieger von Schifflingen heran. „Elio ist, im Gegensatz zu mir, auf dem Rad über die Hürden gesprungen. Dadurch hat er jede Runde Zeit gutgemacht. Dennoch war ich schnell unterwegs und habe noch an den Sieg geglaubt. Wahrscheinlich wollte ich zu viel, sodass mir in der letzten Runde ein weiterer Fehler unterlaufen ist“, so Bettendorff, der jetzt bis zu den Feiertagen einen Lehrgang mit seiner neuen Mannschaft Hrinkow Advarics bestreiten wird.

Hochzufrieden zeigte sich Elio Clarysse nach seinem zweiten Saisonsieg in Luxemburg: „Als Loïc (Bettendorff) in der ersten Runde Probleme hatte, habe ich gleich attackiert und alles auf eine Karte gesetzt. Ich bin froh, dass es zum Sieg gereicht hat, da er in der letzten Runde bis auf zehn Sekunden herangekommen ist.“ Zufrieden mit seiner Leistung war auch Noa Berton, dessen Rückstand auf den Tagessieger lediglich 25 Sekunden betrug: „Als Loïc an mir vorbeigefahren ist, habe nicht versucht, sein Rad zu halten, da ich sonst gegen Ende des Rennens eingebrochen wäre. Ich bin in meinem Rhythmus weitergefahren und kam zum Schluss noch nahe an ihn heran.“

Bei den Junioren gab es einen Doppelsieg für den Dippacher Verein durch Jonah Flammang-Lies, der Lenn Schmitz deutlich auf Distanz halten konnte. Im Rennen der Masters setzte sich Landesmeister Tommy Arnoldy (CT Toproad Roeserbann) mit einem Vorsprung von 17 Sekunden auf seinen Teamkollegen Olivier Paderhuber durch. Die beiden Débutants Tunn Sinner und Dave Cichy vom Cycling Team Atertdaul wollten sich erst gar nicht um den Sieg streiten und fuhren zusammen über den Zielstrich. Ein paar Minuten später kam June Nothum, Arm in Arm mit ihrer Schwester Gwen, als erste Débutante ins Ziel.

In Luxemburg stehen jetzt noch drei Rennen auf dem Programm. Am Neujahrstag wird der internationale Wettbewerb in Petingen gefahren. Vier Tage später findet die Meisterschafts-Generalprobe auf dem „Holleschbierg“ in Hesperingen statt. Die nationalen Meister werden dann am 12. Januar in Cessingen ermittelt.

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