In Paris / So schlafen die Luxemburger Athleten im Olympischen Dorf
Eine Schlafmaske mit dem Luxemburger Logo sowie Ohrstöpsel haben alle Luxemburger Sportler schon vor der Abreise nach Paris in die Hände gedrückt bekommen: Gut zu schlafen ist bei den Olympischen Spielen Pflicht. Wie das am besten geht, erklärte Frédéric Margue, „Head of Performance“ der Delegation.
Spartanisch – aber umweltbewusst: Bei der Einrichtung des olympischen Dorfes wurde in Paris im Sinne der Nachhaltigkeit gehandelt. Die sogenannten Karton-Betten, die man bereits aus Tokio kannte, kehren in die Sportlerzimmer zurück. Die 14.250 Einzelbetten werden nach dem Ende der Wettbewerbe recycelt. Während die Standardmodelle zwei Meter lang und 90 Zentimeter breit sind, können groß gewachsene Athleten, etwa Basketballer, Sondermaße beantragen.
Auf eine umweltbewusste Variante griff man ebenfalls bei den Matratzen zurück: Die Unterlagen wurden aus recycelten Fischernetzen hergestellt und werden Ende September, nach dem Ende der Paralympischen Spiele, verschenkt – etwa an die Armee oder Internate. Die Matratzen haben aber noch eine besondere Eigenschaft: Ihre Härte konnte von den Athleten individuell gestaltet werden. Denn gesunder und guter Schlaf ist eine der Bedingungen für Topleistungen.
Für den „Head of Performance“ des Luxembourg Institute for High Performance in Sports (LIHPS) und des Team Lëtzebuerg in Paris, Frédéric Margue, war die Nachtruhe ein zentrales Thema der vergangenen Wochen, wenn es um die Rahmenbedingungen der Athleten ging. In den individuellen Gesprächen mit den Sportlern wurde versucht, die besten Voraussetzungen zu schaffen: „Das sind teils sehr banale Dinge, etwa der Tipp, das eigene Kissen von zu Hause mitzubringen, um besser zu schlafen.“ Sprinterin Patrizia Van der Weken, Kugelstoßer Bob Bertemes und Mittelstreckenläuferin Vera Hoffmann gehören zu denjenigen, die nur für die Eröffnungszeremonie anreisen, um dann noch einmal die restlichen Tage vor dem Lauf in der gewohnten heimischen Umgebung zu verbringen.
Generell können acht bis neun Stunden Schlaf als Faustregel angesehen werden. In den Räumlichkeiten des High Performance Training & Recovery Center (HPTRC) der Coque können sich die Spitzenathleten in den Schlafkabinen zwischen zwei Trainingseinheiten ausruhen – und auch in Paris können „Powernaps“ von 20 Minuten bis hin zu einem kompletten Zyklus von 90 Minuten Mittagsschlaf ein Schlüssel sein. Eine Grundregel oder eine Zauberformel gibt es nicht: „Es gibt keinen Standardsportler“, formulierte es LIHPS-Direktor Alwin de Prins: „Es gibt auch keine wissenschaftliche Standardformel, die genau aussagt, wie viel Schlaf Sportler X braucht. Man findet mit jedem Einzelnen gemeinsam raus, was funktioniert.“
Amerikaner mit Klimaanlage im Gepäck
Wie heiß es im August tatsächlich sein wird, war im Vorfeld der Spiele nur schwer einzuschätzen. Einige Nationen wollten sich mit der Ausstattung des olympischen Dorfes nicht zufriedengeben: Die amerikanische Delegation zum Beispiel wird in sämtlichen Zimmern zusätzlich tragbare Klimaanlagen zum Einsatz bringen. Die Franzosen haben bewusst auf eine zentrale Klimaanlage verzichtet und auf die hohe Isolierung der Wände hingewiesen, welche die Hitze nicht eindringen lassen soll. Dieses Risiko wollten die USA nicht eingehen. Die Luxemburger seien seines Wissens „auf alle Eventualitäten vorbereitet“, sagte LIHPS-Direktor Alwin de Prins. (chd)
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