Fußball / Stade de Luxembourg: Ein neues Zeitalter
Es ist so weit! Am Mittwoch bestreitet die Luxemburger Fußball-Nationalmannschaft das allererste WM-Qualifikationsspiel im Stade de Luxembourg. Vor dem Anpfiff gegen das Team aus Aserbaidschan hat das Tageblatt noch einmal die wichtigsten Zahlen zum Thema Stadion zusammengefasst – vom Spatenstich bis hin zur letzten Sitzschale.
9.471 Plätze: Vorbei sind die Zeiten, in denen drei Viertel der Zuschauer bei Regenschauern geduscht wurden. Die neue Arena auf Kockelscheuer ist rundum komplett überdacht und bietet 9.471 Sitzplätze. Das sind exakt 1.417 mehr als im Stade Josy Barthel. Aufgeteilt ist die Spielstätte wie folgt: 8.708 Standardplätze in Rot-Weiß-Blau, 512 VIP-Plätze, 27 VVIP-Plätze, 174 Presseplätze sowie 50 Plätze für Personen mit eingeschränkter Mobilität.
3 Ebenen: Insgesamt wurde das Gebäude in drei Geschosse unterteilt. Aus den Kabinen gelangen die Spieler entlang der Mixed-Zone in rund 50 Schritten auf den Hybridrasen. Hinter der Haupttribüne bieten zwei Businessclubs den VIPs eine Fläche von 900 m2 mit zusätzlicher Küche und Sanitäranlagen. Auf der gleichen Ebene befinden sich zwei TV-Studios und die Regie sowie die Räume der Polizei. Im Untergeschoss wurden die Presseräume sowie die Mixed-Zone vorgesehen. Das Stadion entspricht einerseits der Kategorie 4 der UEFA und gleichzeitig auch allen Normen des Rugby-Weltverbandes.
2.000 Zuschauer: Corona-bedingt wird die Eröffnung kleiner ausfallen, als erhofft. Da es kein grünes Licht vom Gesundheitsministerium gab, um mehr als 2.000 Personen zuzulassen, findet das WM-Qualifikationsspiel noch vor einem überschaubaren Publikum ab. Wie groß das Interesse bei den Fans war, zeigte sich am ersten Tag des Online-Vorverkaufs. Bereits nach nur wenigen Stunden waren bis auf die Business-Eintrittskarten alle Tickets weg.
90 Jahre: Nach neun Jahrzehnten hat die Arloner Straße vor zwei Wochen ihre letzten internationalen Gäste beherbergt. Wie die Polizei bereits mitgeteilt hat, wurde mit dem Play-off-Hinspiel der Fola Esch definitiv ein Kapitel Fußballgeschichte in der Hauptstadt beendet. Internationale Spiele werden keine mehr im Stade Josy Barthel ausgetragen, das 1931 eröffnet wurde.
2 Tage: Montag und Dienstag fanden die beiden Trainingseinheiten der „Roten Löwen“ in ihrer neuen Heimat statt – um sich mit der neuen Umgebung, den Abläufen und Dimensionen des Rasens anzufreunden. Die beiden Mannschaften werden mit den Teambussen in die Tiefgarage des Stadions gebracht und gelangen von dort aus gleich in die Katakomben und Umkleideräume. FLF-Nationaltrainer Luc Holtz hat sich übrigens dafür eingesetzt, eine Kabine als Aufwärm-Raum freizustellen. „Im Stade Josy Barthel war das eine Katastrophe. Wir standen uns auf den Füßen, selbst in den Gängen standen Material und Taschen. Es war schwer, in der Pause überhaupt eine Ansprache unter diesen Bedingungen zu halten.“
560 Metallpaneele: Die auffällige Membranfassade der Spielstätte besteht aus 560 Metallpaneelen. Integriert wurde ebenfalls eine spezielle Beleuchtung, die es ermöglicht, das Stadion in den Nationalfarben erleuchten zu lassen. Den Rasen erhellen 156 LED-Leuchten, die einzeln und individuell eingestellt worden sind.
2009: Die Saga um den Bau einer neuen Arena begann offiziell vor 12 Jahren, als das Projekt Liwingen, inklusive einer Shoppingmeile, von den beiden Bauherren Flavio Becca und Guy Rollinger ins Leben gerufen wurde. Drei Jahre später entschied sich der Regierungsrat gegen diesen Bau und für eine Renovierung des Stade Josy Barthel. Die nächste Wendung erfolgte 2014, als das Stadion-Vorprojekt auf Cloche d’Or vorgeschlagen wurde. 2017 wurde der Grundstein von Bürgermeisterin Lydie Polfer auf Kockelscheuer gelegt.
76 Millionen: Nicht wie geplant 35 Millionen – sondern am Ende 76.603.000 Euro kostete die Fertigstellung des neuen Schmuckkästchens. 2016 hatte das Sportministerium angekündigt, 70 Prozent der Kosten zu übernehmen, gedeckelt auf 40 Millionen Euro. Aufgrund einer Kostenexplosion musste die Stadt Luxemburg 2019 ein zusätzliches Budget von 18 Millionen stimmen. Die Eröffnung wurde aufgrund der Pandemie und technischer Probleme letztlich um 24 Monate verschoben.
35 Personen: Für die Zuschauer bringt der Umzug in das neue Stadion vor allem mehr Komfort mit sich. Aber auch die Spieler wollen gegen Aserbaidschan vom Motivationsschub profitieren: Nationaltrainer Luc Holtz sprach von einer „großen Vorfreude, auch auf die ersten Trainingseinheiten“. Mit dem Beginn einer neuen Ära verbindet der 52-Jährige große Veränderungen: „Das wird für uns alle ein ganz anderer Kontext werden, ja fast ein anderer Sport. Jeder, der bereits vor Ort war, weiß, dass sich damit alles verändern wird.“ Von den geräumigen Umkleidekabinen, in denen bis zu 35 Leute Platz finden, bis hin zu den Massage-Räumen und einer deutlich bequemeren Bank (statt Plastikschalen): Den Spielern wird es in der neuen Spielstätte an nichts mehr fehlen.
2023: Ein wichtiges Thema ist ebenfalls die Sicherheit in der und um die Spielstätte. Über 200 Kameras der Polizei sind installiert worden. Derzeit wird noch gemeinsam mit den „Ponts et chaussées“ an einer Lösung für die Abtrennungen in Richtung Straße gearbeitet. Dort sollen womöglich Leitplanken zum Schutz der Zuschauer angebracht werden. 2023 wird die Tram dann ebenfalls bis zur Cloche d’Or fahren.
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