Handball / Standard siegt im Entscheidungsspiel und steigt auf, dramatisches Saisonende für Schifflingen
Der HC Standard ist nach einem Jahr in der Promotion zurück im Handball-Oberhaus. Die Hauptstädter feierten den Aufstieg am Samstagabend nach einem 25:21-Sieg im alles entscheidenden Spiel gegen Schifflingen. Für den HBCS, der bis zum vorletzten Spieltag ungeschlagen war, ist die verpasste Rückkehr in die AXA League dagegen eine bittere Enttäuschung.
„AXA League, AXA League“, schallte es am Samstagabend in Chören durch die Schifflinger Halle. Die Handballer des HC Standard feierten mit lautem Gesang ihre Rückkehr in die erste Liga. „Wir hatten uns den Wiederaufstieg am Anfang der Saison als Ziel gesetzt. Wir sind alle sehr glücklich, dass es geklappt hat“, freute sich Steve Massard-Chenet nach dem 25:21-Sieg im alles entscheidenden Spiel gegen Schifflingen mitten im Jubel. „In der ersten Hälfte der Play-offs hatten wir beide Spiele gegen unsere direkte Konkurrenten Schifflingen und Rümelingen verloren. Wir haben uns danach gesagt, dass wir nichts mehr zu verlieren haben und nicht aufgeben dürfen, sondern bis zum Schluss kämpfen müssen. Das hat uns erst in dieses Endspiel gebracht. Heute wurden wir dafür belohnt.“
Die Saison von Schifflingen nahm mit der Niederlage und dem verpassten Aufstieg derweil ein dramatisches Ende. Der HBCS belegte während der ganzen Saison einen der beiden ersten Plätze der Relegation und lag damit eigentlich immer auf Aufstiegskurs. Die Mannschaft von Maurizio Parisotto war bis zum vorletzten Spieltag sogar ungeschlagen, doch dann ließen zwei Niederlagen gegen Rümelingen und Standard den Aufstiegstraum doch noch platzen. „Es tut sehr weh“, so Lenny Karp am Samstagabend. „Wir hatten das Endspiel bei uns zuhause in der Halle. Jetzt sehen wir sie hier feiern, das schmerzt sehr. Der erste Schock ist riesig.“
Lenny Karp: „Es tut sehr weh“
Schifflingen geriet in der Partie sofort mit 0:2 in Rückstand. Der Ausgleich zum 3:3 in der 6. Minute war eine einmalige Sache. Die Hauptstädter spielten sich daraufhin nämlich schnell wieder einen Vorsprung heraus – und gaben diesen nicht mehr her. Insgesamt ließen aber beide Mannschaften viele Chancen ungenutzt. Standard lag in der 22. mit 12:9 in Führung, verpasste es aber mehrmals zu erhöhen. Nach fünf torlosen Minuten traf Schifflingen schließlich zum 10:12 und bewahrt damit den Anschluss, ehe Massard-Chenet vor der Pause mit einem Doppelpack dann doch auf 14:10 für die Hauptstädter stellte.
Nach dem Seitenwechsel brachte S. Avallone Schifflingen mit einem Doppelpack noch einmal bis auf zwei Tore ran, doch dann zog der Standard wieder davon. Al. Huremovic erweiterte die Führung des HCS in der 44. auf fünf Tore (18:13). Parisotto nahm daraufhin noch einmal eine Auszeit, doch die große Wirkung blieb aus. Schifflingen agierte weiterhin nicht effizient im Angriff – unter anderem auch weil Standard-Schlussmann Zuzo zu Höchstform auflief und sogar zwei Siebenmeter entschärfte. Spätestens mit dem Treffer zum 24:20 durch Kermel in der 58. war dann eine Vorentscheidung gefallen.
„Wir haben eine super Partie gespielt. Wir haben die ganze Zeit geführt. Wir haben das gemacht, was wir machen mussten, um dieses Spiel zu gewinnen und sind froh, es geschafft zu haben“, so die Worte von Sédin Zuzo: „Wir haben während der ganzen Saison nie mit der gesamten Mannschaft gespielt, es haben uns immer zwei, drei Spieler gefehlt. Die Mannschaft ist aber im Laufe der Saison immer mehr gereift, hat sich weiterentwickelt und immer mehr Vertrauen bekommen.“
Auf der anderen Seite war die Enttäuschung groß. „Die Saison wurde für unseren kleinen Kader am Ende einfach zu lang. Einige unserer Spieler sind quasi nur noch auf einem Bein durch die letzten Partien gehüpft“, so Karp. „Wenn wir heute (Samstag) im Angriff so gespielt hätten, wie im ersten Spiel gegen Standard, hätte das Ergebnis anders ausgesehen. Am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die ihre Bälle reingemacht hat.“ Der HBCS muss demnach für eine weitere Saison in der Promotion planen.
Statistik
Schifflingen: A. Avallone (1-60’, 14 Paraden), Guerder (bei 1 7m) – Meunier 5/1, Cardoso, Braconnier, Dumont, Karp 6, Hoffmann 1, S. Avallone 2, Elting 2, Gira 3, Zeitz 2
Standard: Zuzo (1-43’, 50-60’, 15 P., davon 2 7m), Am. Huremovic (43-50’, 1 P.) – Kermel 3, Berhuy 3, Nguyen 1, Charvolin, Dubois 3, Massard-Chenet 8/4, Matruchot 3, Demoulins, Claustre 1, Al. Huremovic 2, Chorus, C. Epps 1, T. Epps
Schiedsrichter: Schroeder/Dickes
Zeitstrafen: Schifflingen 7 – Standard 8
Rote Karte: Hoffmann (59’, dritte Zeitstrafe)
Siebenmeter: Schifflingen 1/4 – Standard 4/4
Zwischenstände: 5’ 2:3, 10’ 3:5, 15’ 6:8, 20’ 8:11, 25’ 9:12, 30’ 10:14, 35’ 11:14, 40’ 13:16, 45’ 13:18, 50’ 16:21, 55’ 19:23
Zuschauer: 250 (geschätzt)
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