Viele Sportklubs kämpfen zurzeit mit den finanziellen Konsequenzen der Corona-Krise. Auch der Basketballverein Arantia Fels ist hier keine Ausnahme. Durch den Abbruch der Saison 2019/20 fehlen etwa die Einnahmen der restlichen Heimspiele und vor allem die kleinen Dorfvereine, zu denen sich der Felser Klub selbst zählt, hängen besonders von dem Geld ab, das gerade in der „Buvette“ bei diesen Spielen umgesetzt wird. „Von den sieben Heimspielen in der Auf- und Abstiegsgruppe hatten wir zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs gerade einmal zwei bestritten, zu Beginn mussten wir leider oft auswärts antreten. Für uns ist die ’Buvette’ eine wichtige Einnahmequelle und hier fehlt uns nun das Geld von fünf Heimspielen“, erklärt der Spielführer der Herrenmannschaft und Vorstandsmitglied Luc Kirpach. Auch der Ausfall des Poussins-Turniers sowie des traditionellen Abschlussfestes am Ende der Saison, mit deren Einnahmen man fest in der Planung für die kommende Spielzeit gerechnet hatte, trägt dazu bei, dass man bei der Arantia erfinderisch wird.

Am Montag ging eine Spendenaktion auf sportfunder.com online (https://sportfunder.com/bbcarantia), bei der jeder, der den Verein unterstützen möchte, die Auswahl zwischen mehreren verschiedenen Geldbeträgen im Wert von 25 bis 449 Euro hat. Frei nach dem Motto „Support your local Duerfveräin“. Zu jedem Betrag zählt dann auch ein gewisses Package, das der Spender im Gegenzug erhält. Hierbei ließ das Team um Luc Kirpach, auf den die Idee zurückgeht, seiner Kreativität auch freien Lauf: Eintrittskarten für Heimspiele, Mitgliederkarten, Basketbälle und Trikots, die von der ersten Mannschaft unterschrieben sind, eine Einladung zum Sponsoren-Event auf der Felser Burg oder auch eine Trainingseinheit für Kinder mit einem der Felser Profispieler, sind je nach Summe in den Packages zu finden. Jede Person, die dem Klub eine Spende zukommen lässt, wird zudem mit Namen auf einem Plakat verewigt, das in der kommenden Saison in der Felser Sporthalle seinen Platz erhalten soll.

„Hierdurch wollen wir etwas mehr Planungssicherheit erhalten und sicherstellen, dass wir Rechnungen, die zurzeit noch offen sind, auch bezahlen können. Denn es werden nun doch schon viele Monate auf uns zukommen, in denen wir nur geringe oder gar keine Einnahmen haben werden“, beschreibt Luc Kirpach den Grund für die Spendenaktion. Bei den Packages legte man dann auch Wert auf eine große Vielfalt: „Wir haben uns Gedanken gemacht, was jeden ansprechen könnte, auch Leute, die nicht unbedingt jedes Wochenende in der Halle zu finden sind. Und so kam auch die Idee, dass man die Mitgliederbeiträge bereits jetzt anstatt im Oktober zahlen könne. Und wann kann man sonst schon mal in einer kleinen Gruppe mit einem Profispieler trainieren?“ Trikots und Bälle sollen dann auch beim ersten Heimspiel der neuen Saison offiziell überreicht werden, gleiches gilt für das Plakat mit den Namen aller Geldgeber, das zum Saisonauftakt im „Centre Filano“ aufgehängt werden soll. 

Überraschender Erfolg

Die Verantwortlich des Total-League-Klubs gehen davon aus, dass dem Verein durch die Corona-Krise gut und gerne 10.000 Euro fehlen werden: „Das ist gerade schwer zu sagen, da wir ja auch Geld einsparen, weil die Profispieler ja bereits abgereist sind.“ Daher hoffen sie, dass die Spendenaktion vorerst einmal rund 6.000 Euro in die Vereinskasse spülen wird. Die Aktion hat sich jedenfalls bereits rumgesprochen und so war auch Luc Kirpach über den anfänglichen Erfolg ziemlich überrascht: „Nach einer Stunde lagen wir bereits bei 1.000 Euro, nach zweieinhalb waren es schon um die 2.000 Euro. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.“ Bis Dienstag, 14.00 Uhr, waren bereits 2.695 Euro eingegangen.

„Ee klengt Duerf, eng grouss Famill!“, das Motto der Arantia, bei der sogar Spieler der ersten Mannschaft im Vorstand des Vereins zu finden sind, wird einmal mehr deutlich, darüber freut sich auch der 28-jährige Kapitän des Teams: „Da merkt man doch, wie groß der Zusammenhalt bei uns im Verein ist und vielleicht können wir mit dieser Aktion ja auch ein Vorbild für andere Dorfvereine sein, es wäre schade, wenn der eine oder andere diese Krise nicht überstehen würde und in der nächsten Saison dadurch kein Team stellen könnte.“ Mit dem Zweitligisten Kordall Steelers hat sich ein Klub jedenfalls bereits von der Idee inspirieren lassen und eine ähnliche Aktion auf sportfunder.com lanciert (https://sportfunder.com/kordallsteelers/31112).

Die Arantia, die nun zum zweiten Mal in Folge den Klassenerhalt im Oberhaus geschafft hat, will jedenfalls auch in den kommenden Jahren alles versuchen, um in der Total League mitmischen zu können und auch die Jugendarbeit der letzten Jahre weiter fördern. Dabei hofft auch Luc Kirpach, dass nach den vielen negativen Schlagzeilen der letzten Wochen der Basketball auch wieder mehr positive Geschichten schreibt, so wie man am Zusammenhalt im Dorfverein sehen kann.

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Jenny Zeyen

2017 stieß Jenny Zeyen, Jahrgang 1984, fest als Journalistin zum Team der Sportredaktion hinzu. Doch schon im Alter von 18 Jahren begann sie, als Korrespondentin für das Tageblatt tätig zu sein und berichtete während 14 Jahren Woche für Woche am liebsten von den diversen luxemburgischen Basketballplätzen. So arbeitete sie auch an der Erstauflage der inzwischen schon traditionellen Basketballbeilage des Tageblatt mit. Die Sportart mit dem orangefarbenen Ball hat es ihr bis heute angetan und bildet weiterhin den Hauptschwerpunkt ihrer Berichterstattung. Als Korrespondentin erhielt sie mit den Jahren jedoch Einblicke in viele weitere Sportarten, wobei sie sich zunehmend mit dem Turnsport, mehreren weiteren Randsportarten sowie dem Breitensport beschäftigte.

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