Enovos League / T71-Guard Dino Ceman und seine „humbling experience“
Nach drei knappen Niederlagen hat sich der T71 Düdelingen am Samstag mit einem Erfolg gegen Walferdingen in der Meisterschaft zurückgemeldet. Seit dem letzten Jahr steht auch Dino Ceman in der „Forge du Sud“ mehr im Fokus, nachdem er durch eine gescheiterte Auslandserfahrung bodenständiger geworden ist.
Er ist einer der jungen Spieler, die seit der letzten Saison und den damaligen Karriereenden von Kevin Moura und Mihailo Andjelkovic in Düdelingen mehr und mehr im Fokus stehen: Dino Ceman. Am Wochenende erzielte der 22-Jährige beim Sieg gegen die Résidence Walferdingen 17 Punkte und war damit der beste einheimische Scorer in den Reihen seines Teams. Dabei sieht der Guard seine Stärken vielmehr in der Defensive: „Eigentlich ist es meine derzeitige Rolle, gegen die gegnerischen Profis zu verteidigen. Doch mein Ziel ist es, auch offensiv meine Kapazitäten zu erweitern. Dies ist etwas, worin ich mich in dieser Saison weiterentwickeln und auch mehr Verantwortung bekommen möchte.“
Mit seinen gerade mal 22 Jahren ist Dino Ceman im Basketball jedenfalls schon herumgekommen. Vor zwei Jahren entschied er sich, es in Deutschland zu versuchen, um genauer zu sein: in der dritten Liga, der Pro B, beim Berliner Verein Stahnsdorf. Ein Vorhaben, das nicht so endete, wie es sich Dino Ceman ursprünglich erhofft hatte. Den Schritt, es im Ausland versucht zu haben und die Erfahrungen, die er dort gemacht hat, bereut er jedoch keinesfalls, wie er erklärt: „Ich musste leider feststellen, dass ich nicht gut genug bin, um auf diesem Level eine große Rolle zu spielen, mich hier durchsetzen zu können. Doch ich bezeichne es als eine ‚humbling experience’.“ Die Zeit in Deutschland hat ihn bodenständiger werden lassen, wie es Ceman bezeichnet: „In Luxemburg ist die Konkurrenz kleiner, bekommt man ein paar Minuten zu spielen und kriegt dann eine gewisse Rolle, denkt man schnell, dass man ein richtig guter Basketballer ist. Im Ausland kämpfen aber viel mehr Spieler um die wenigen Einsatzminuten, die es gibt.“ In Luxemburg fehlen zudem jungen Teamkollegen, die nachrücken und einem kräftig Feuer unter dem Hintern machen, wie der 22-Jährige lachend erklärt.
Menschlich gewachsen
So bekam er dann auch nicht die Spielminuten, die er sich eigentlich erwartet hatte, da im eigenen Team viele Spieler im Kader standen, die aus höheren Ligen nach Stahnsdorf kamen. „Sie kamen zum Verein, weil sie in Berlin wohnen wollten. Für mich war es dann nicht das Umfeld, in dem ich mich hätte basketballerisch richtig weiterentwickeln können. Wir hatten zum Beispiel auch nur einmal pro Tag Training.“ Und so entschied sich Dino Ceman dann nach einem Jahr dazu, sein Maschinenbau-Studium in Luxemburg fortzusetzen und zum T71 zurückzukehren. „Eigentlich war es ja mein Plan, meinen Bachelor in Berlin zu machen. Dennoch sehe ich es nicht als verlorenes Jahr an, ich bin in diesem Jahr menschlich auf jeden Fall gewachsen, mental bin ich stärker geworden. Ich musste ja auch alleine wohnen, neue Leute kennenlernen.“
Ich musste leider feststellen, dass ich nicht gut genug bin, um auf diesem Level eine große Rolle zu spielen, mich hier durchsetzen zu könnenüber seine Erfahrung in der deutschen Pro B
Seit der letzten Saison profitiert Dino Ceman nun wieder davon, dass Düdelingen mit dem Belgier Yves Defraigne einen Profitrainer engagiert hat und so kann der 22-Jährige von mehr als nur einer Trainingseinheit pro Tag profitieren. „Ich arbeite hart daran, besser zu werden, hier habe ich das Umfeld, in dem ich das auch schaffen kann. Ich möchte nicht zu sehr über die Zukunft nachdenken, doch ich bin offen dafür, es vielleicht doch noch einmal im Ausland zu versuchen.“ Ein anderer Klub als der T71 stand für den 22-Jährigen in Luxemburg jedoch nicht zur Debatte, wie er betont: „Ich wusste, was ich mir in Düdelingen zu erwarten hatte. Coach Defraigne gibt einem das Gefühl, man wäre in einem Profiteam, es ist eine ganz andere Mentalität, die mich sicherlich weiterbringen wird.“
Profimentalität
Und so hofft der Düdelinger, dass man auch am Mittwoch im Achtelfinale der Coupe de Luxembourg eine Runde weiterkommen wird. Keine einfache Aufgabe, denn mit Ettelbrück wartet der noch ungeschlagene Tabellenführer der Enovos League. Dennoch können Ceman und seine Teamkollegen mit einem positiven Gefühl in diese Partie gehen. Denn nach drei äußerst knappen Niederlagen gegen Steinsel, Esch und Bartringen hat der T71 am Samstag gegen Walferdingen einen wichtigen Sieg eingefahren, vor allem für die Moral. „Auch wenn wir gegen all diese Teams mithalten konnten, gab es einen gewissen Druck, endlich wieder ein Spiel zu gewinnen.“ Dabei bedauert er vor allem, dass man gegen Esch ein desaströses drittes Viertel hatte und gegen die Sparta gerade einmal acht von 41 Distanzwürfen ihr Ziel fanden. „Für uns wird es wichtig sein, eine gewisse Konstanz in der Verteidigung zu finden. Das kann man kontrollieren, ob die Würfe vorne fallen eher nicht.“ Dass dies mit dem Team, das mit Ausnahme der beiden Profispieler nun in seinem zweiten Jahr so zusammenspielt, im Verlauf dieser Saison möglich sein wird, dessen ist sich Dino Ceman sicher. Vielleicht gelingt ein kleines Ausrufezeichen schon am Mittwoch im Pokal.
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