LBBL Damen / T71-Profi Laina Snyder will endlich ihren ersten Titel in Luxemburg
Sie ist das einzige neue Gesicht in der diesjährigen Starting Five des T71 Düdelingen, doch Laina Snyder benötigte beim amtierenden Meister kaum Zeit, sich zurechtzufinden. Nun möchte die 26-jährige US-Amerikanerin unbedingt ihren ersten Titel im luxemburgischen Basketball feiern.
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei und im dritten Anlauf will nun auch endlich T71-Profispielerin Laina Snyder ihren ersten Titel in Luxemburg gewinnen. Im letzten Jahr stand die 26-Jährige, die in ihrer ersten Saison im Großherzogtum noch für Steinsel auflief, mit ihrem Team überraschend im Halbfinale der Meisterschaft. Nachdem die Amicale im Viertelfinale noch den favorisierten Gréngewald aus dem Rennen geworfen hatte, war die Euphorie im Klub groß. Dann schlug jedoch Covid-19 zu und das Team zog nach dem ersten Spiel der Halbfinalserie gegen den T71 zurück, zu viele Spielerinnen hatte es erwischt, in Steinsel wollte man am Ende kein Gesundheitsrisiko eingehen.
Nach ihrem Wechsel im Sommer in die „Forge du Sud“ stand im März dann das Pokalfinale auf dem Programm, doch erneut schlug das Pech zu: Snyder verletzte sich kurz vor dem bisher wichtigsten Saisonspiel und am Ende unterlag Düdelingen, das die Saison bisher regelrecht dominiert und bis zu diesem Zeitpunkt nur ein einziges Mal verloren hatte, gegen Walferdingen. „Es war sehr enttäuschend, einfach die ganze Saison so hart gearbeitet zu haben, um sich dann gerade diese Partie auszusuchen, um schlecht zu spielen“, erklärt die Profispielerin, für die dieses Frusterlebnis aber auch gleichzeitig ein neuer Ansporn war: „Wir haben unser Potenzial in dieser Partie nicht ausgeschöpft. Es war unglücklich, aber es hat uns für die zweite Hälfte der Saison vorbereitet und uns noch einmal extra Motivation gegeben, um stark abzuschließen.“
Jede weiß, was die andere tut, ohne dass man etwas sagen mussüber ihr Team
Und so hat der T71 seither keine einzige Niederlage mehr einstecken müssen. In der Meisterschaft schloss der Klub aus der „Forge du Sud“ die sieben Spieltage umfassende Zwischenrunde ohne einen weiteren Ausrutscher ab. Auch die Viertelfinalserie gegen Ettelbrück sowie das Halbfinale gegen Contern beendete der amtierende Meister mit einem klaren 2:0. Die erste Revanche gegen die Résidence am letzten Samstag war ebenfalls von Erfolg gekrönt. Dabei kam gerade auf Snyder eine besonders wichtige Aufgabe zu, die sie hervorragend meisterte. Denn der T71 hatte es seiner Profi-Spielerin zu verdanken, dass der bisherige MVP in der LBBL der Damen, Résidence-Profi Amanda Cahill, nicht so frei zum Zuge kam wie gewohnt. Snyder selbst kam zusätzlich noch auf 16 Punkte, 14 Rebounds und vier Assists, womit sie ohne Zweifel die entscheidende Spielerin des ersten Finalduells war. „In ihrer Offensive läuft einfach sehr viel über die beiden Amerikanerinnen, bei Walferdingen vielleicht noch mehr als bei anderen Vereinen. Deshalb ist es spielentscheidend, Amanda im Griff zu behalten“, betont die Düdelinger Profi-Spielerin und freut sich über die gelungene Revanche. Dennoch ist sich die 26-Jährige bewusst, welche Comeback-Qualitäten Walferdingen besitzt, und dass der Titel noch lange nicht in trockenen Tüchern ist. „Es nimmt schon ein wenig Last weg, aber der Druck, die Serie erfolgreich abzuschließen, bleibt da. Und wir wollen den Sack unbedingt im zweiten Spiel am Sonntag zumachen.“
Purer Zufall
Dass Laina Snyder überhaupt in Luxemburg gelandet ist, fällt eher in die Kategorie Zufall. In einer Saison 2020/21, die ebenfalls stark durch Corona geprägt war, erwischte es die US-Amerikanerin selbst auch. Als sie sich gerade von ihrer Erkrankung erholt hatte und die Liga in Griechenland, wo sie zuvor im Einsatz war, noch immer nicht fortgesetzt wurde, kam die Anfrage von Steinsel, die nach einer neuen Spielerin für den weiteren Verlauf der Saison suchte, genau zum richtigen Moment „Es war wirklich perfektes Timing“, betont Snyder, die froh war, wieder auf dem Parkett stehen zu dürfen. „Ich hatte eine sehr tolle Erfahrung in Steinsel und Luxemburg ist für mich ein Land, in dem ich noch mehr Zeit verbringen wollte. Ich mag die Art und Weise, wie hier Basketball gespielt wird.“ Dass gerade das derzeit stärkste Team der Liga Interesse an ihr hatte, freute sie dabei umso mehr.
Dabei stimmte die Chemie zwischen Snyder und ihren Teamkolleginnen auf Anhieb. Die US-Amerikanerin, die zudem schon in Australien und Deutschland auf dem Parkett stand, benötigte kaum Zeit, um ihren Platz und ihre Rolle im starken Kollektiv zu finden und so startete der T71 auch mit einer beeindruckenden 19:0-Serie in die Saison. „Düdelingen ist ein Team, das einen sehr hohen Basketball-IQ besitzt“, schwärmt die 26-Jährigen von ihrer derzeitigen Mannschaft, denn wo sonst findet man gleich fünf Nationalspielerinnen in ein und demselben Kader? „Jede weiß, was die andere tut, ohne dass man etwas sagen muss. Sich in solch ein Team zu integrieren, war für mich somit sehr einfach.“ Und auch abseits des Parketts fühlt sich die Profi-Spielerin in Düdelingen sichtlich wohl. Nun fehlt eigentlich nur noch der erste Titel.
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