European Games / Team Lëtzebuerg: Eine kleine Delegation mit großem Teamgeist
Teamgeist wird bei der luxemburgischen Delegation in Krakau großgeschrieben. Das Team Lëtzebuerg hält bei den Europaspielen zusammen und feuert sich gegenseitig an.
Mit 25 Sportlern ist Luxemburg bei den European Games vertreten. Die Delegationen aus dem Großherzogtum ist zahlenmäßig eine der kleinsten. Bei den Wettkämpfen der luxemburgischen Athleten ist die Stimmung dennoch immer richtig gut. Beim Tischtennis übertraf der rot-weiß-blaue-Block am vergangenen Samstag sogar die heimischen polnischen Fans. Neben den COSL-Vertretern saßen nämlich auch viele Athleten aus anderen Sportarten auf der Tribüne. Jenny Warling und ihr Karate-Team waren zur Unterstützung gekommen, genau wie die Fechter, die sogar ihr Training verlegt hatten, um sich das Spiel von Sarah De Nutte anzuschauen. Es sind die Vorteile einer kleinen Delegation.
„Die Tischtennisspieler meinten, es wäre gut, jemandem im Rücken zu haben, da haben wir nicht lange gezögert und unser Training verlegt“, erzählt Fechter Flavio Giannotte. „Das ist der Teamgeist, den wir haben müssen. Wir sind nur wenige. Die paar, die hier sind, müssen sich gegenseitig helfen. Wenn jeder in seiner Ecke sein Ding macht, wird das nichts.“
Der Zusammenhalt ist dementsprechend groß und die Stimmung im Team Lëtzebuerg gut. „Der COSL macht eine super Arbeit, dass sich die Sportler kennenlernen und zusammenhalten. Seitdem wir hier sind, sind wir als Sportler nach und nach zusammengerückt. Wir gehen zum Beispiel abends alle zusammen essen, wenn wir können und feuern uns gegenseitig an“, so Giannotte. „Es ist super, so eine Unterstützung zu haben.“
Die Tischtennisspielerinnen revanchierten sich wenige Tage später und standen bei den Fechtern neben der Planche. Auch die Bogenschützen Mariya Shkolna und Jeff Henckels waren in die Tauron Arena gekommen, um Giannotte und Co. anzufeuern. „Beim Bogenschießen sind meistens nur Bogenschützen da. Ich persönlich habe Multisport daher super gerne, weil eben auch andere kommen. Das macht es für Luxemburg nochmal spezieller“, erzählt Henckels. „Bei den großen Nationen wie Deutschland machen die Bogenschützen ihr Ding und haben mit den anderen nichts zu tun.“ Es ist eine Besonderheit der kleinen Delegation. „Das macht es umso toller. Es macht das ganze Erlebnis persönlicher“, so Henckels. „Zudem hat mir beim Fechten der Coach ein paar Erklärungen gegeben. Ich denke nicht, dass der Fechtcoach von Deutschland den deutschen Bogenschützen hier neben der Bahn erklären würde, wie Fechten funktioniert.“
Geschenk für Bronze
Auch beim Gefecht von Anna Zens waren Henckels und Shkolna dabei. „Es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl. Es ist cool, dass man viele Leute hinter sich hat, die einen supporten und anfeuern. Das gibt noch ein bisschen mehr Vertrauen und pusht“, freute sich Zens über die Unterstützung.
Karateka Jenny Warling war zwar zwei Stunden außerhalb von Krakau im Einsatz. Trotzdem saßen die COSL-Vertreter um Missionschef Raymond Conzemius auf der Tribüne und fieberten mit. Auch sie wurde lautstark angefeuert – und mit ein paar Tagen Abstand sogar noch einmal überrascht. Das Team Lëtzebuerg stand im Athletendorf in Krakau Spalier für die Bronzemedaillengewinnerin. „Wir haben uns alle einen Abend frei genommen, um sie zu feiern“, erzählt Giannotte: „Wir haben ihr ein kleines Geschenk gemacht.“ Warling bekam ein personalisiertes T-Shirt überreicht. Auch der Geburtstag von Tischtennisspielerin Ariel Barbosa wurde gemeinsam gefeiert. „Das ist einfach Team Lëtzebuerg. Wir arbeiten zusammen an unseren Zielen. Wir können nur mit den Großen mithalten, wenn wir als Team zusammenhalten.“
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