Er war zweifelsohne der konstanteste luxemburgische Fahrer der Cyclocross-Saison 2019/20: Scott Thiltges stand bei allen regionalen Rennen auf dem Podium. Eine Woche nachdem er Lex Reichling (Tooltime Préizerdaul) den Vortritt bei den Landesmeisterschaften in Mersch lassen musste, sicherte sich der Alzinger den verdienten Erfolg im Skoda Cross Cup. Hierfür reichte ihm am gestrigen Sonntag in Leudelingen ein zehnter Platz. Reichling, sein ärgster Konkurrent, musste sich eine Woche nach seinem ersten nationalen Titelgewinn mit Rang 16 begnügen, was dem 27-Jährigen jedoch nichts ausmachte: „Ich war mir bewusst, dass direkt nach dem Start ein sehr hohes Tempo angeschlagen würde, das hat man dann auch in der zweiten Runde gespürt. Danach habe ich einfach nur noch versucht, mein Bestes zu geben. Ich meine, Scott und ich können beide sehr zufrieden sein, ich mit dem Meistertitel und er mit dem Gewinn des Skoda Cross Cup“, blickt Reichling auf eine Saison zurück, in der es so spannend zuging wie schon lange nicht mehr. Nach vielen Jahren endlich im rot-weiß-blauen Leibchen unterwegs sein zu dürfen, war für den Fahrer von Tooltime Préizerdaul dann schon etwas ganz Spezielles: „Ich habe es genossen, erstmals mit dem Meistertrikot ein Rennen hier im Land bestreiten zu dürfen, ich bin aber dennoch froh, dass die Saison nun ein Ende gefunden hat und dass ich dann im Herbst in Rot-Weiß-Blau wieder neu angreifen kann.“

Auch für Scott Thiltges war die Aufteilung am Ende nur fair: „Der Gewinn des Skoda Cross Cup war heute mein Hauptziel, deshalb wollte ich auch ein starkes Rennen fahren. Die letzte Runde war für mich leider etwas zu lang, sodass ich Vincent (Dias dos Santos, d. Red.) und die beiden Belgier noch ziehen lassen musste, aber mein Fokus lag ja eh woanders. Mit meiner Saison kann ich absolut zufrieden sein, denn ich war sehr konstant unterwegs.“ Als bester Luxemburger fuhr beim Saisonabschluss wie angedeutet Vincent Dias dos Santos über die Ziellinie, der sich am Ende Rang acht sicherte. Über weite Strecken des Rennens lag der Tetinger zusammen mit Thiltges in einer Gruppe, die um die Ränge sieben bis elf fuhr.

Ränge eins bis sechs an Belgien 

Mit dem Ausgang des Rennens hatten die luxemburgischen Fahrer, wie im Vorfeld erwartet, nichts zu tun. Der Sieger der Ausgabe 2017 und Drittplatzierte des letzten Jahres, der Belgier Wietse Bosmans, siegte vor einer ganzen Horde hungriger belgischer U23-Fahrer, die die Plätze zwei bis sechs einnahmen. Der leicht favorisierte tschechische Landesmeister Emil Hekele, der mit seinen 42 Jahren ein noch immer gern gesehener Gast im Großherzogtum ist, konnte dem Tempo der Konkurrenz diesmal nicht folgen und landete am Ende noch hinter dem luxemburgischen U23-Meister Loïc Bettendorff auf Rang 15. Bettendorff seinerseits hatte direkt am Start Probleme mit der Kette und ging als Letzter in die erste Runde des Wald-Parcours. 

Bei den Damen siegte die Niederländerin Pauliena Rooijakkers, die beim Neujahrsquer in Petingen mit Rang drei ebenfalls schon einmal in Luxemburg auf dem Podium stand. Elise Maes (Torellis Assure) überraschte sich hingegen selbst und sprintete sogar um den letzten Podiumsplatz mit, musste aber am Ende der Belgierin Dobbelaere und der Niederländerin Van den Burg den Vortritt lassen. Juniorenmeisterin Marie Schreiber (CT Atertdaul) plagten unterdessen starke Rückenbeschwerden, doch ihr Vorsprung im Skoda Cross Cup war so groß, dass Rang elf im Rennen am Ende den Gesamtsieg des Nachwuchstalentes nicht mehr gefährdete.

Bei den Junioren darf sich Mats Wenzel (CT Atertdaul) und bei den Débutants Mathieu Kockelmann (CCI Differdingen), der jedes Rennen gewann, bei dem er auch am Start war, über den Gesamtsieg freuen. Bei den Débutantes war Liv Wenzel (CT Atertdaul) nicht mehr vom obersten Treppchen zu verdrängen. 

Am Mittwoch werden die Preisträger des Skoda Cross Cup noch einmal offiziell geehrt, in diesem Rahmen werden auch die Aufgebote für die WM im schweizerischen Dübendorf (1./2. Februar) bekanntgegeben. Lex Reichling und Scott Thiltges betonten gestern jedoch, dass eine Teilnahme am internationalen Saisonhöhepunkt für sie nicht infrage kommt.

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Jenny Zeyen

2017 stieß Jenny Zeyen, Jahrgang 1984, fest als Journalistin zum Team der Sportredaktion hinzu. Doch schon im Alter von 18 Jahren begann sie, als Korrespondentin für das Tageblatt tätig zu sein und berichtete während 14 Jahren Woche für Woche am liebsten von den diversen luxemburgischen Basketballplätzen. So arbeitete sie auch an der Erstauflage der inzwischen schon traditionellen Basketballbeilage des Tageblatt mit. Die Sportart mit dem orangefarbenen Ball hat es ihr bis heute angetan und bildet weiterhin den Hauptschwerpunkt ihrer Berichterstattung. Als Korrespondentin erhielt sie mit den Jahren jedoch Einblicke in viele weitere Sportarten, wobei sie sich zunehmend mit dem Turnsport, mehreren weiteren Randsportarten sowie dem Breitensport beschäftigte.

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