F91 Düdelingen / Tim Flick: Mit Anlauf zurück ins Profigeschäft
Tim Flick ist eines der größten luxemburgischen Sturmtalente. Nachdem der 18-Jährige es bei Eintracht Frankfurt nicht zum Profi geschafft hat, will er nun mit guten Leistungen beim F91 Düdelingen dieses Ziel erreichen. An diesem Wochenende soll gegen Déifferdeng 03 der nächste kleine Schritt auf diesem Weg gemacht werden.
Von der „Éisleker Miwwelstrooss“ in die Finanzmetropole. 2022 zog Tim Flick aus seiner Heimatstadt Marnach nach Frankfurt. Nach starken Leistungen in den Nachwuchsnationalmannschaften Luxemburgs wurde er von den Spähern des deutschen Bundesligisten entdeckt. „Die Eingewöhnung hat ein bisschen Zeit in Anspruch genommen. Alles war größer als Zuhause“, sagt Flick.
In den Jugendmannschaften der Eintracht wurde er unter anderem von den beiden Ex-Bundesligaprofis Alex Meier und Ervin Skela trainiert. „Mit Alex Meier habe ich Extraschichten geschoben. Er hat mir so einiges beigebracht – vor allem in puncto Freistöße und Kopfballspiel“, blickt der heute 18-Jährige zurück.
In Frankfurt war die Konkurrenzsituation jedoch hart. Für die U17 und U19 des Bundesligisten kam der Luxemburger in eineinhalb Jahren nur zu 15 Einsätzen. „Zu Hause war ich es gewohnt, immer einer der Besten zu sein, in Frankfurt war das nicht der Fall. Wenn man mal eine Woche schlecht war, hagelt es Kritik. Der Druck war groß, aber das ist normal und gehört zum Fußballgeschäft dazu“, sagt der F91-Stürmer, dessen Defensivverhalten ihm schlussendlich zum Verhängnis wurde.
Im vergangenen Sommer kehrte er dann nach Luxemburg zurück. „Ich wollte Spielzeit. Diese konnte man mir in anderen deutschen Profivereinen nicht garantieren, deshalb bin ich zur Fola gewechselt. Ich wusste, dass Trainer Stefano Bensi auf junge Talente setzt.“ Flick lieferte einige gute Leistungen ab und war einer der Garanten des Klassenerhalts der Escher.
Im Sommer versuchte er sich wieder im Ausland. Beim Probetraining bei Feyenoord Rotterdam lief es gut, doch ein Trainerwechsel machte dem Wechsel einen Strich durch die Rechnung. „Ich denke, dass die Niederlande für meinen Spielstil das richtige Land sind und werde versuchen, in Zukunft dort einen Vertrag zu bekommen.“ Nach diesem gescheiterten Versuch unterschrieb Flick in Düdelingen. „Massimo Martino ist auch ein Trainer, der viel auf junge Talente setzt und deshalb war das für mich die beste Wahl“, erklärt Flick, der auch Gespräche mit dem nächsten Gegner FC Déifferdeng 03 geführt hatte.
Beim F91 wollte sich das Talent im Europapokal für höhere Aufgaben empfehlen, denn eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag ermöglicht ihm einen Wechsel ins Ausland. In der Conference League kam er jedoch nur auf drei Kurzeinsätze. In der BGL Ligue lief es aber sofort besser. Am ersten Spieltag gegen Bettemburg erzielte er die Führung (3:0) und auch gegen Rosport (3:0) stand Flick in der Startelf. „Die ersten zwei Spieltagen sind für mich und die Mannschaft ganz gut verlaufen.“
Der 18-Jährige, der fast jeden Tag von seinem Wohnort in Marnach nach Düdelingen zum Training fährt, hat hohe Ansprüche an sich und den Verein: „Ich will mindestens zehn Tore machen und mit dem F91 um den Meistertitel mitspielen.“
Im ersten Spitzenspiel der Saison will das Talent aus dem hohen Norden ein weiteres Mal auf sich aufmerksam machen und so den nächsten kleinen Schritt zurück in den Profibereich machen. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Differdingen nur sehr schwer zu schlagen ist, wenn sie mal in Führung gehen. Ihre Defensive steht dann sehr gut. Umgekehrt haben sie aber auch Probleme, wenn sie in Rückstand geraten. Um die Partie für uns zu entscheiden, wäre es also von Vorteil, in Führung zu gehen.“
- Analyse zur Nations League: Direkter Abstieg vermieden, aber die Fragen bleiben - 20. November 2024.
- Die Underdogs wollen zeigen, was sie draufhaben - 9. November 2024.
- Fola-Trainer Ronny Souto: „Die Devise muss es sein, an jedem Tag unser Maximum zu geben“ - 26. Oktober 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos