Handball / Tina Welter: „Ich will irgendwann die Nationalmannschaft trainieren“
Tina Welter verfolgt ehrgeizige Ziele. Mit dem HB Käerjeng will die frühere Bundesliga-Spielerin sowohl in der Meisterschaft als auch im Pokal den Titel gewinnen. Auch für die Zeit nach ihrer aktiven Karriere hat die 29-Jährige bereits klare Zukunftsvorstellungen.
„Wir haben klare Ziele. Wir wollen den Meistertitel und den Pokal gewinnen“, erklärt Tina Welter die ehrgeizigen Ambitionen des HB Käerjeng. Nachdem die Käerjengerinnen in der vergangenen Saison leer ausgegangen waren, sollen diesmal unbedingt beide Titel her. Und eigentlich lagen die Handballerinnen des HBK auch schon auf Titelkurs. Die Meisterschaftstabelle führten sie vor dem 5. Spieltag in der Titelgruppe mit zwei Punkten vor Düdelingen an. Mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten hätte der HBK am Wochenende einen Riesenschritt in Richtung Ziel Nummer eins machen können. Doch nach der 18:23-Niederlage gegen den HBD führen die Käerjengerinnen die Tabelle nun nicht mit vier Punkten an, sondern teilen sich die Spitze mit Düdelingen. „Wir müssen das Spiel jetzt analysieren“, sagt Welter, „und daraufhin arbeiten, dass es am Ende der Saison reicht. Noch ist nämlich nichts entschieden.“
Dass Entscheidungen erst am letzten Spieltag fallen können, weiß Welter genau. Eine ähnliche Erfahrung machte sie in der vergangenen Saison. Allerdings ging es damals nicht um den Titel in der AXA League, sondern um den Abstieg aus der ersten Bundesliga. Mit Frisch Auf Göppingen verpasste sie den Klassenerhalt am letzten Spieltag. Göppingen stieg ab, Welter wechselte zurück nach Luxemburg zu ihrem Heimatverein, HB Käerjeng.
Mittlerweile hat sie sich in Luxemburg wieder bestens eingelebt. „Am Anfang war es schon eine große Umstellung“, sagt die 29-Jährige: „Ich habe mich aber gut in die Mannschaft integriert und fühle mich sehr wohl.“ Besonders den Spielstil beschreibt sie als komplett unterschiedlich im Vergleich zur ersten Bundesliga. Aber auch der Alltag der Nationalmannschaftskapitänin hat sich grundlegend geändert. In Göppingen war Welter „nur Profi. Jetzt bin ich zwar auch noch Profi, das Training sieht aber anders aus. Vorher habe ich zweimal täglich mit dem Team trainiert. Jetzt mache ich das mehr für mich alleine und nicht mehr täglich mit der Mannschaft. Das war natürlich eine große Umstellung.“
Ein Projekt für die ferne Zukunft
Ganz abgeschlossen hat Welter aber auch das Kapitel Profi im Ausland noch nicht. Im vergangenen Juni sagte sie schon im Tageblatt-Interview, dass sie gerne noch einmal für einen ausländischen Topklub spielen würde. Sollte das richtige Angebot eintreffen, hat sich daran auch heute noch nichts geändert. „Ich bin nicht abgeneigt, es nochmal zu versuchen“, sagt sie: „Das weiß auch jeder. Ich spiele mit offenen Karten. Aktuell bin ich aber in Käerjeng sehr zufrieden und es sieht alles so aus, als ob ich hier bleiben werde. Man weiß aber nie, was passiert.“
Kein Geheimnis macht Welter derweil aus den Zielen, die sie nach ihrer aktiven Karriere verfolgen wird. „Ich will irgendwann die Nationalmannschaft trainieren“, erzählt sie: „Das ist der Plan für meine Zukunft.“ Dies sei allerdings ein Ziel für die ferne Zukunft, vorerst will sie nämlich der FLH-Auswahl weiter als Spielerin weiterhelfen. „Das ist nichts für sofort oder die nächsten zwei Jahre. Es ist ein Projekt für später, das erst einmal zusammen mit dem Staff und dem Verband geplant und langsam erarbeitet werden muss.“
Trainerin ist Welter aber auch jetzt schon. Den B-Schein hat sie bereits in Deutschland gemacht und „der A-Schein steht bevor“. In Käerjeng ist sie zudem nicht nur als Spielerin aktiv, sondern aktuell auch für die U17-Mannschaft verantwortlich.
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