European Games / Tischtennis-Frauen haben sich „einen kleinen Schritt von Paris entfernt“
Die luxemburgischen Tischtennis-Frauen wollten bei den Europaspielen in Krakau wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation im Team-Wettbewerb sammeln. Gegen die Ukraine schieden sie allerdings in der ersten Runde aus.
„Die Enttäuschung ist natürlich groß“, sagte Nationaltrainer Tommy Danielsson am Mittwochabend. Die Tischtennis-Frauen-Mannschaft hatte gerade nach einem 2:3 gegen die Ukraine die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale verpasst. Danielsson hatte im Vorfeld lange an der richtigen Taktik und Aufstellung gefeilt. „Ich habe sehr viel über die Reihenfolge nachgedacht. Die Ukraine war mit uns in der Trainingshalle. Ich habe da sogar ein falsches Doppel spielen lassen, um sie in die Irre zu führen“, erzählte er: „Wir sind auf dem Papier schlechter als die Ukraine. Deswegen musste ich das richtige System finden.“ Die Spielreihenfolge kam schließlich genau so, wie er es geplant und erhofft hatte.
Am Ende konnte aber nur die 59-jährige Ni Xia Lian zwei Punkte für das luxemburgische Team holen. Nachdem sich das Doppel Sarah De Nutte/Tessy Gonderinger zum Auftakt mit 2:3 geschlagen geben musste, glich Ni mit einem 3:1-Erfolg gegen Margaryta Pesotska wieder aus. Doch De Nutte verlor auch in ihrem anschließenden Einzelspiel gegen Solomiya Brateyko, wodurch Luxemburg wieder in Rückstand geriet. Die 30-Jährige lag in ihren Sätzen zwar mehrmals vorn, konnte den Deckel aber nicht draufmachen. „Sarah war immer besser, bis auf die zwei letzten Bälle – leider spielen wir bis elf. Das Timing war nicht perfekt“, so Danielsson. „Ich denke, es ist auch eine mentale Sache gewesen.“ Die Nervosität spielte mit. „Man kann nur sagen: Genieß einfach das Spiel. Aber so leicht funktioniert es nicht. Man kann nicht einfach sagen: Hör auf, nervös zu sein. Worte helfen da nicht viel.“
Ni stellte mit einem 3:0-Sieg gegen Hanna Haponova zwar wieder den Gleichstand her. Im letzten und entscheidenden Spiel verpasste Gonderinger schließlich aber die Überraschung gegen die favorisierte Pesotska und musste sich mit 1:3 geschlagen geben.
Durch die Niederlage gegen die Ukraine haben es die Luxemburgerinnen verpasst, sich in der Weltrangliste zu verbessern und sich den olympischen Plätzen anzunähern. „Mit einem Sieg hätten wir wichtige Punkte gesammelt. Es bleiben uns aber noch zwei Teamevents in Malmö (Schweden) und Busan (Südkorea). Dort müssen wir jedoch gut abschneiden und gleichzeitig hoffen, dass es bei unserer Konkurrenz nicht so gut läuft“, erklärt Danielsson. Die luxemburgische Frauen-Mannschaft wird in der Weltrangliste auf Position 19 geführt, in Paris 2024 werden aber nur 16 Teams dabei sein. Zudem hängt einiges davon ab, welche Mannschaften sich bei kontinentalen Qualifikationsturnieren einen direkten Platz sichern. Der Weg nach Paris ist kompliziert und durch das Aus in Krakau hat sich die Situation nicht vereinfacht. „Wir haben uns eher einen kleinen Schritt von Paris entfernt, anstatt einen darauf zu zu machen.“
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