Kampfsport / Tradition mit acht Gliedern: So lief die Muay-Thai-Gala in Weiler-la-Tour
Am vergangenen Samstag fand die vierte Auflage der Muay-Thai-Gala statt und begeisterte rund 600 Zuschauer. Insgesamt 36 Kämpfer und Kämpferinnen traten in den Kategorien B, C und D an, um in den verschiedenen Gewichtsklassen ihr Bestes zu geben. Der Abend gipfelte in zwei spannenden Halbprofikämpfen der Kategorie B, bei denen die Landesmeistertitel auf dem Spiel standen.
Beim Muay Thai handelt es sich um einen Kampfsport mit über 2.000 Jahren Geschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen Kampfsportarten dürfen hier nicht nur Fäuste und Füße, sondern auch Ellbogen und Knie eingesetzt werden. Deshalb wird Muay Thai oft als der „Acht-Glieder-Kampfsport“ bezeichnet. Die tief verwurzelten Traditionen sowie die Tatsache, dass Respekt und Ehre an erster Stelle stehen, prägen diesen Sport. Jeder Kampf beginnt mit einer zeremoniellen Begrüßung des Publikums und des Rings, bevor dann der Gegner mit noch größerem Respekt empfangen wird. Während des Kampfs zählen dann vor allem Schnelligkeit, Ausdauer und Technik sowie einen kühlen Kopf bewahren. Durch diesen Sport lernt man Respekt und Disziplin, die Kämpfer werden dadurch zielorientierter, lernen respektvoll ihre eigenen Grenzen besser kennen und werden laut Kämpfer Edouard Elong dadurch zu „besseren Menschen“.
Ein Wechselbad der Gefühle
Die Veranstaltung bot alles, was das Herz eines Fans begehrt: packende Fights, überkochende Stimmung und technische Leckerbissen. Auch wenn nicht alle Kämpfe die Erwartungen in Bezug auf Technik, Dynamik und Präzision zu erfüllen wussten, so waren besonders die Halbprofikämpfe die echten Höhepunkte des Abends. In der Kategorie -73 kg lieferten sich Nikola Neu und Alexander Barton ein hochklassiges Duell, das von technischer Finesse und körperlicher Härte geprägt war. In einem packenden Schlagabtausch konnte sich schließlich Neu verdienterweise durchsetzen und den Meistertitel erringen.
Das Finale der -91-kg-Gewichtsklasse versprach ebenfalls ein spannendes Duell zwischen Edouard Elong und Dzejlan Kocan. Doch was als spektakuläres Highlight angekündigt war, endete abrupt in der dritten Runde durch ein technisches K. o. seitens Elong. Überraschend war dabei, dass dieser bis dahin nach Punkten führte und die Kontrolle über den Kampf zu haben schien. Doch zwei umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichters – ein Anzählen nach einem verbotenen Schlag auf den Hinterkopf und ein weiterer nach einem Treffer unter die Gürtellinie – führten zu einem vorzeitigen Ende des Kampfes. Trotz einer klaffenden Platzwunde an der Wange konnte sich Kocan den Meistergürtel sichern und ließ einen fassungslosen Elong zurück.
Obschon die Stimmung große Klasse war, fehlte es dem Event in puncto Beleuchtung etwas an Atmosphäre. Auch könnten gezielt eingesetzte Showeffekte mit weiteren musikalischen Akzenten die Gala als Spektakel aufwerten. Vor allem sollten jedoch 1,5 Stunden Überziehen vermieden werden. Insgesamt gesehen war die Gala jedoch Werbung für den Sport. Da alle Generationen anwesend waren, wurden bestimmt einige eventuelle Nachwuchskämpfer angesprochen. Das Ganze verlief abschließend ohne jegliche Anfeindungen oder Streitereien. So geht pure Aufwertung für die Amateursportler dieser Sportart hierzulande!
Stimmen zur Gala
William Elombo (Trainer von Edouard Elong): „Die Organisation war gut, es gab viele ansprechende Kämpfe, aber auch mehrere diskutable Schiedsrichterentscheidungen. Wir werden uns anstrengen, um beim nächsten Mal besser abzuschneiden. Edouard hat einen interessanten Kampf gezeigt, doch er muss unbedingt aggressiver werden.“
Edouard Elong: „Ich fand die Schiedsrichterentscheidung unfair, doch muss daraus lernen und selbst den Kampf schneller beenden. Obschon ich enttäuscht bin, suche ich keine Ausreden: Es ist und bleibt eine wertvolle Erfahrung, aus der ich lernen werde.“
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