Handball / Türkei-Kapitän stirbt bei Erdbebenkatastrophe, große Ungewissheit um Luxemburg-Spiel
Die Handballwelt trauert um Cemal Kütahya. Der Kapitän der türkischen Nationalmannschaft ist bei der Erdbebenkatastrophe in seiner Heimat ums Leben gekommen. In knapp drei Wochen hätte er die Türkei in der EM-Qualifikation gegen Luxemburg aufs Spielfeld führen sollen. Ob die beiden Begegnungen Anfang März stattfinden werden, ist zurzeit ungewiss.
Die Nachricht vom Tod von Cemal Kütahya hat am Dienstag die Handballwelt erschüttert. Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien ist der Kapitän der türkischen Nationalmannschaft tot aus den Trümmern seines Hauses geborgen worden. Auch sein fünf Jahre alter Sohn verstarb bei dem Unglück. „Mit tiefer Trauer haben wir vom Tod von Cemal Kütahya, dem Kapitän unserer Handball-Nationalmannschaft der Männer, und seinem Sohn Cinar Kütahya erfahren, die unter den Trümmern ihres Hauses in der Stadt Antakya begraben wurden“, schrieb der türkische Handballverband (THF) am Dienstag in einer Pressemitteilung.
„Nach dieser enormen Tragödie möchte die IHF der Familie und den Freunden von Kütahya und auch den stark betroffenen Nationen Türkei und Syrien ihr Beileid aussprechen“, schrieb der internationale Verband IHF auf seiner Homepage.
Der 32-Jährige, der im rechten Rückraum spielte, lief zuletzt für den türkischen Klub Hatay Büyüksehir Belediyespor auf, mit dem er die Tabelle anführte. Kütahya war außerdem ein begnadeter Beachhandballer – bei der EM 2021 und 2019 war er jeweils Torschützenkönig. In der Halle kämpfte er in den letzten Monaten mit dem türkischen Nationalteam um die Qualifikation zur EM 2024. In der luxemburgischen Gruppe A gab es zum Auftakt zwei Niederlagen gegen Portugal und Nordmazedonien – in drei Wochen hätte Kütahya die Türken in die beiden Begegnungen mit Luxemburg führen sollen. Zunächst am 8. März in das Hinspiel, das in der Coque ausgetragen wird, drei Tage später auswärts in das Rückspiel in Konya.
Nachrichten der FLH bleiben unbeantwortet
Ob die beiden Begegnungen überhaupt planmäßig stattfinden werden, ist nach der Erdbebenkatastrophe und dem Tod Kütahyas ungewiss. Beim luxemburgischen Handballverband FLH ist man erschüttert von der Nachricht. „Directeur administratif“ Christian Schmitt teilt die weltweite Trauer. Wie es um die beiden EM-Qualifikationsspiele steht, kann er nicht sagen. „Wir hatten einen sehr guten Kontakt zum türkischen Verband. Unsere Kontaktperson war immer sehr nett und hat sofort auf unsere Nachrichten geantwortet. Seit einer Woche habe ich aber nichts mehr gehört“, sagt Schmitt. Auf mehrere Mails und Whatsapp-Nachrichten gab es in den letzten Tagen keine Antwort, sodass man derzeit im Dunkeln tappt, was die beiden Spiele anbelangt. „Wir wissen gar nicht, was los ist. Auch nicht, ob noch andere Spieler betroffen sind. Wir haben die Nachricht auf der IHF-Webseite gelesen“, so Schmitt: „Da wir noch nichts gehört haben, gehen wir im Moment noch davon aus, dass die Partien gegen uns irgendwie ausgetragen werden. Aber es herrscht große Ungewissheit.“
In der Türkei dürfen vorerst keine Sportveranstaltungen stattfinden. Wie Sportminister Mehmet Muharrem Kasapoglu am Montag bekannt gab, sind „alle nationalen Sportveranstaltungen bis auf Weiteres ausgesetzt“. Wie es in drei Wochen auf internationaler Ebene aussieht, ist unklar.
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