EM-Kolumne „Extrawurst“ / Und klatsch …!? Über einen neuen Torjubel und Geburtstagswahnsinn
Das erste EM-Wochenende, eines zwischen „Paw Patrol“-Geburtstags-Wahnsinn, einem Deutschland-Fan, der dem Braten noch nicht so richtig traut, und einem neuen Torjubel.
Das erste Wochenende liegt hinter uns, ist bei Ihnen zu Hause das EM-Fieber jetzt auch endlich ausgebrochen? Um ehrlich zu sein, bei uns bisher noch nicht so ganz. Könnte zum einen daran liegen, dass sich bei uns in den letzten Tagen alles um ein einziges Thema drehte, den Geburtstag des nun Vierjährigen. Und ich kann Ihnen sagen, in diesem Alter ist das wirklich ein ganz großes Ding. Als am Samstag Ungarn und die Schweiz das zweite Spiel dieser EM bestritten, wirbelten ein Haufen Drei- und Vierjähriger wie kleine Tornados durch das Wohnzimmer und hinterließen eine Schneise der „Paw Patrol“-Verwüstung. Oh ja, die lieben Vierbeiner sind hier derzeit ebenfalls eine ganz große Sache. Anstatt abends die italienische Nationalhymne – bleibt Ihnen diese auch bei einem solchen Turnier die ganze Zeit im Kopf? – summte ich total ausgelaugt „Rocky, Zuma, Skye …“ vor mich hin und stellte mir die Frage, ob der nächste große Fußballstar vielleicht genauso heißen könnte.
Die fehlende EM-Euphorie liegt zum anderen aber auch am Deutschland-Fan hier zu Hause. Die letzten Jahre sind nämlich auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen. Von den letzten großen Turnieren und dem „Flickenteppich“ schreibe ich hier lieber nicht, dass aber der Ex-Bundestrainer nun weiter „die Karriereleiter hochgestolpert ist“, lässt ihn nur noch fassungslos zurück. Auch die abgelaufene Saison hat noch immer so ihre Nachwehen, denn auch die war mit dem Abstieg des geliebten FC nur schwer zu ertragen. Wenigstens vermied die Arminia gerade noch so den Absturz in die Bedeutungslosigkeit.
Dennoch gab es am Freitagabend nur einen Platz, den vor dem Fernsehbildschirm, denn die Vorfreude, dem Vierjährigen endlich ein EM-Eröffnungsspiel zeigen zu dürfen, war trotz allem nicht gebrochen. Und so gab es dann doch noch einen kleinen Moment der Euphorie – auch wenn der Sohnemann lieber am Fenster nach Flugzeugen im Himmel Ausschau hielt. Plötzlich nämlich sprang der Deutschland-Fan jubelnd hoch, klatschte in die Hände, während der Kater geschockt vom Sofa runterfiel und die gerade noch eilig gebastelte Geburtstagskrone einen Zacken zu viel bekam. Und auch wenn man hier zu Hause dem ganzen Braten noch nicht so richtig traut, ist wenigstens ein neuer Torjubel geboren. Denn der Vierjährige denkt nun, dass man sich bei jedem Tor, egal für wen, vor den Bildschirm stellen, in die Hände klatschen und dabei laut „Und klatsch“ brüllen muss.
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