Fußball / VAR light, Blaue Karte, Belegschaft: So steht es um die FLF-Referees
Die FLF-Schiedsrichter vertreten in der VAR-Frage einen klaren Standpunkt: Sollte über das Hilfsmittel diskutiert werden, würden sich die Referees für einen Einsatz starkmachen. Referee-Obmann Charles Schaack erklärte zudem, warum die Blaue Karte keine Lösungen mit sich bringen würde.
Wie steht es um die Extra-Light-Version des VAR, mit der sich bereits in der BGL Ligue beschäftigt wurde? Zurzeit liegt der Ball in diesem Dossier noch beim europäischen Dachverand UEFA. „Wir warten auf Ergebnisse“, erklärte FLF-Schiedsrichter-Obmann Charles Schaack. Denn bevor Kameras und Co. ein Thema werden, muss die Finanzierung geklärt werden. „Im Moment ist es allerdings so, dass in der BGL Ligue jede Ersatzbank mit mehreren Tablets ausgestattet ist und die Zuschauer sich die Szenen noch einmal auf einem Bildschirm ansehen können. Der Einzige, der das nicht kann, ist der Schiedsrichter. Sollten sich in diesem Bereich Öffnungen ergeben, werden wir das Gespräch mit allen Beteiligten suchen.“ Auch die Vereine haben sich bei den letzten Versammlungen mit der FLF konkret mit der Möglichkeit befasst und sind sich demnach bewusst, dass der Videoassistent wohl in irgendeiner Form Einzug halten wird.
Wie stehen die FLF-Schiedsrichter zu der Blauen Karte? Charles Schaack vertritt in dieser Frage eine klare Meinung: „Alle Sanktionen sind laut Regelwerk abgedeckt, sei es mit der Gelben oder der Roten Karte. Gebraucht wird eine zusätzliche Blaue also nicht.“ Er geht noch weiter: „Sie erleichtert dem Unparteiischen die Aufgabe auch nicht und trägt auch nicht dazu bei, ständige Unsportlichkeiten oder Mobbing gegenüber einem Referee zu unterbinden.“ Vielmehr bedauert Schaack die Tatsache, dass die Zügel wohl über Jahre zu locker waren – und sich eine gewisse Selbstverständlichkeit beim Reklamieren eingestellt hat: „Die Sanktionen wurden nicht mehr hart angewandt. Statt mit Gelb zu ermahnen, wurde diskutiert. Das Seil wurde länger. Das heißt aber nicht, dass wir das von einem Tag auf den anderen ändern können. Das würde zu einer Katastrophe führen.“
Der Schiedsrichter-Obmann ist der Ansicht, dass man den Kapitänen durchaus ein Sonderrecht zusprechen sollte – das ihnen erlaubt, als einzige Person auf dem Platz den Kontakt zum Referee zu suchen. „Es wäre eine Art Bindeglied zur Mannschaft. Damit würde man verhindern, dass sich jeder dazu berufen fühlt, zu meckern.“
Wie sieht es mit der Rekrutierung von jungen Anwärtern in Luxemburg aus? Grob geschätzt ist der Pool an FLF-Schiedsrichtern etwa 300 Mann (und Frauen) stark: Einbegriffen sind in dieser Zahl die auszubildenden Nachwuchsschiedsrichter, die Futsal-Referees bis zu denen, die über internationale Turniererfahrung verfügen. „Die Resonanz bei unseren Kursen ist sehr gut. Allerdings ist es schwer, die Leute danach bei der Stange zu halten. Das Schiedsrichterwesen ist ein zeitaufwendiges Hobby, das nicht immer mit Studien und Co. unter einen Hut zu bringen ist.“ Dennoch ist ein Trend erkennbar, der Schaack besonders freut: „Es sieht so aus, als hätte es ein Umdenken gegeben. Wir kommen endlich weg von dem Bild, dass man nur Schiedsrichter wird, weil man kein guter Fußballer ist.“
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