Handball / Verpasste Chance: Luxemburg verliert mit 29:30 gegen die Türkei
Die luxemburgische Handball-Nationalmannschaft musste sich am Mittwochabend in der EM-Qualifikation knapp mit 29:30 gegen die Türkei geschlagen geben. Nach einer schwachen ersten Halbzeit kämpften sich die „Roten Löwen“ zwar noch einmal zurück, verpassten es aber durch ein Gegentor in letzter Sekunde etwas Zählbares mitzunehmen. Gelegenheit zur Revanche bekommt die FLH-Auswahl am Sonntag. Dann findet das Rückspiel (15.00 Uhr) in Konya statt.
Die FLH-Auswahl hatte sich vor der Begegnung Siegchancen ausgerechnet. Diese waren gegen die Türkei auch da. Um sie zu nutzen, ließen die „Roten Löwen“ am Mittwochabend aber zu viele Chancen liegen. Die Luxemburger kamen schlecht in die Partie und machten in den ersten 30 Minuten zu viele Fehler. Die Folge: ein Vier-Tore-Rückstand zur Halbzeit. In der zweiten Hälfte zeigte man zwar eine starke Reaktion, doch diese reichte nicht aus, um das Spiel noch zu kippen. Den zwischenzeitlichen vier-Tore-Rückstand konnten die „Roten Löwen“ in der Schlussphase zwar mehrmals ausgleichen, doch einige Unaufmerksamkeiten in den entscheidenden Momenten und ein Treffer der Türken durch Pehlivan in letzter Sekunde besiegelten die luxemburgische Last-Second-Niederlage.
„Wir haben den Anfang verschlafen. Nicht in der Defensive oder in der Aufopferungsbereitschaft, sondern mit drei, vier dummen Fehlschüssen im Angriff“, so Nationaltrainer Malesevic. Seine Mannschaft musste dadurch immer einem Rückstand hinterherlaufen. „Es gab in der ersten Halbzeit viel Zögern, doch in der zweiten Hälfte kamen wir wieder ran. Um die Oberhand zu gewinnen, hätten wir in der Schlussphase aber keine Fehler mehr machen dürfen. Das ist uns nicht gelungen. Es gab drei, vier Ballverluste, was wirklich schade ist. Denn die türkische Mannschaft war heute nicht unschlagbar“, bedauerte Malesevic die knappe 29:30-Niederlage.
Anfangsphase verschlafen
Die Partie am Mittwochabend begann zögerlich und mit einem Abtasten der beiden Mannschaften. Die Türken eröffneten das Spiel mit einem Fehlwurf; Luxemburg verpasste es auch selbst, im Gegenzug mit dem ersten Angriff die Führung zu übernehmen. Nach einem Foul an Veidig, vergab Guden den fälligen Siebenmeter. Die FLH-Auswahl kam nach einem technischen Fehler des Gegners zwar wieder in Ballbesitz, doch diesmal verpasste Krier von rechtsaußen das Tor. Und auch ihren dritten Angriff vergaben beide Seiten. Dann schlug erstmals die Stunde der Türken, die sich mit einem Dreierpack durch Celik (2) und Yagmuroglu (1) bis zur achten Minute einen 3:0-Vorsprung herausspielten. Luxemburg hatte den Anfang, wie Malesevic sagte, verschlafen und war bis dahin dreimal am Pfosten gescheitert.
Erst in der neunten Minute erlöste Krier die FLH-Auswahl schließlich mit dem ersten Treffer. Die Türken waren aber in dieser Phase besser im Spiel und zogen bis auf vier Tore davon. Die „Roten Löwen“ agierten dagegen nervös, ließen viele Chancen ungenutzt und fanden nicht die richtigen Lösungen gegen die aggressive Abwehr der Türken, die sich bis zur 17. mit 8:3 absetzen konnten. Malesevic reagierte mit einem Time-out. Tironzelli von der Siebenmeterlinie und Scheid konnten in der Folge eine doppelte Unterzahl der Türken ausnutzen, um auf 5:8 zu verkürzen.
Der luxemburgische Rückstand pendelte sich bis zur 24. bei drei Toren ein, dann brachte sich die Malesevic-Truppe aber selbst durch zwei gleichzeitige Zweiminutenstrafen in Bedrängnis, was die türkischen Spieler eiskalt bestraften, um auf 11:6 zu erhöhen. Biel hielt die luxemburgischen Chancen in dieser Phase mit drei Toren aus dem Rückraum heraus am Leben und wahrte den Anschluss. Der Rückstand zur Halbzeit betrug schließlich 10:14.
Luxemburg hinterließ in den ersten 30 Minuten in der Defensive einen stabilen Eindruck, im Angriff haperte es dagegen. Zudem kamen die beiden Torhüter, die gegen Portugal und Nordmazedonien so geglänzt hatten, am Mittwoch nicht zur Geltung.
Malesevic schien in der Umkleide dann aber die richtigen Worte gewählt zu haben, denn seine Spieler kamen viel konzentrierter aus der Pause. Sie gingen aggressiver in die Duelle und in der Offensive aufmerksamer zur Sache. Mit einem 7:4 starteten Biel, Ilic und Co. in den zweiten Abschnitt und waren in der 39. beim Stand von 17:18 wieder an den Türken dran. Der gegnerische Coach konnte die luxemburgische Aufholjagd dann aber mit einem Time-out brechen. Die FLH-Auswahl begann erneut zu wackeln. Mehrere technische Fehler wurden von den Türken ausgenutzt, um erneut auf vier Treffer davonzuziehen.
Rückspiel ohne Muller
Die „Roten Löwen“ hatten nun aber gemerkt, dass in diesem Spiel etwas zu holen ist und hielten weiter dagegen. Rastoder, Weyer und Co. kämpften sich erneut ran – und schafften in der 52. durch Muller den Ausgleich zum 24:24. Die Türken konnten zwar noch einmal mit zwei Toren vorlegen, doch Luxemburg blieb dran und glich in der 56. erneut durch Muller zum 28:28 aus. Es gelang allerdings einfach nicht, vorbeizuziehen. Mit zwei Fehlpässen in ihren letzten beiden Angriffen vergaben die Luxemburger endgültig die Chance auf die Belohnung. Ein Tor der Türkei in letzter Sekunde bescherte den Hausherren schließlich die knappe 29:30-Niederlage.
„Wir sind enttäuscht. Wir wissen selbst, dass wir es hätten besser machen können. Die erste Hälfte hat uns etwas Zählbares gekostet. Wir haben hier zu viele Chancen vergeben, wodurch die Türken zu Konterangriffen und einfachen Toren kamen“, so Martin Muller, der gestern sein letztes Match im Trikot der „Roten Löwen“ bestritten hat. Beim Rückspiel am Sonntag in Konya wird er nicht dabei sein. Im Gegensatz zu Tommy Wirtz. Das Hinspiel kam nach Verletzungspause für den Mannschaftskapitän, der am Mittwochabend von Chris Auger vertreten wurde, zu früh. Er wird nun aber mit in die Türkei reisen und könnte am Sonntag wieder spielen.
Statistik
Luxemburg: Auger (1-27’, 58-60’, 1 Parade), Herrmann (27-58’, 1 P.) – Trivic 3, Muller 5, Krier 2, Guden, Ilic 4, Tomassini, Weyer, Scheid 1, Rastoder 2, Tironzelli 6/4, Kaysen, Etute, Biel 5, Veidig 1
Türkei: Günay (1-55’, 8 P. davon 1 7m), Emre (55-60’, 1 P.) – Hacioglu 6, Celik 4, Simsar 3, Nalbantoglu 2, T. Öztürk 3, Sirin, Babacan 1, Yagmuroglu 3, C. Öztütk 2, Celebi, Aydin 1, Kanberoglu 3, Pehlivan 2, Durmaz
Schiedsrichter: Ivanauskas/Jencevicius (LTU)
Zeitstrafen: Luxemburg 4 – Türkei 5
Siebenmeter: Luxemburg 4/5 – Türkei 0
Zwischenstände: 5’ 0:2, 10’ 1:5, 15’ 3:7, 20’ 5:9, 25’ 6:11, 30’ 10:14, 35’ 14:17, 40’ 17:19, 45’ 20:23, 50’ 23:24, 55’ 27:28
Zuschauer: 524 (zahlende)
Im Überblick
Gruppe 1, 3. Spieltag:
Mittwoch:
Luxemburg – Türkei 29:30
Donnerstag:
19.00: Nordmazedonien – Portugal
Die Tabelle:
1. Portugal 2 Spiele/4 Punkte
2. Nordmazedonien 2/4
3. Türkei 3/2
4. Luxemburg 3/0
Die weiteren Termine:
4. Spieltag, am Sonntag:
15.00: Türkei – Luxemburg
18.30: Portugal – Nordmazedonien
5. Spieltag, 26. April:
17.00: Türkei – Portugal
20.15: Luxemburg – Nordmazedonien
6. Spieltag, 30. April:
18.00: Nordmazedonien – Türkei
18.00: Portugal – Luxemburg
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l’actuel niveau de l’équipe nationale FLH reflète parfaitement les compétences des sieurs directeur technique et secrétaire général