Lasep / Vertrauen heißt das Erfolgsrezept des vergangenen Jahres
Die Lasep hatte während der Pandemie einen noch größeren Zulauf als sonst. Präsidentin Nicole Kuhn-Di Centa macht den Erfolg an zwei Faktoren fest. Sie blickt auf ein anstrengendes, aber durchaus positives Jahr zurück.
Ein Plus von 300 Kindern im Vergleich zum Vorjahr und gleich fünf neue Sektionen gegründet. Wer sich die Jahresbilanz der Lasep anschaut, könnte fast meinen, die „Ligue des associations sportives de l’enseignement fondamental“ würde zu den Gewinnern der Krise zählen. So weit geht Nicole Kuhn-Di Centa allerdings nicht. Die Präsidentin hat mit ihrem Vorstand ein äußerst kompliziertes Jahr hinter sich. Erst der komplette Stopp im März 2020, dann die Wiederaufnahme der Aktivitäten unter strengen Hygienemaßnahmen. „Es war alles andere als einfach. Wir mussten uns ständig an die neuen Regeln anpassen. Das ist für so ein kleines Team wie unseres alles andere als selbstverständlich“, so Kuhn-Di Centa.
Dass die Lasep über das Jahr einen Zuwachs von 6.986 auf 7.267 Schüler zu verzeichnen hatte, macht Kuhn-Di Centa an zwei Dingen fest. Zum einen daran, dass der Vereinssport lange Zeit brach lag und zum anderen am Vertrauen der Eltern. „Wir haben versucht, sehr viel zu kommunizieren. Sobald die Regierung neue Maßnahmen beschlossen hat, haben wir in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium eine Mitteilung ausgearbeitet, was die neuen Maßnahmen für die Lasep-Stunden bedeuten. Ich denke, das hat für Zuversicht und das nötige Vertrauen bei den Eltern gesorgt“, sagt Kuhn-Di Centa, die eine klare Kommunikation als Erfolgsgarant ausgemacht hat.
Lob für Meisch und Kersch
Neben dem Plus von 300 Schülern hat die Lasep auch Zuwachs bei den Sektionen bekommen. In Consdorf, Vianden, Vichten, Bourscheid und in der International School in Clerf werden nun Lasep-Stunden angeboten. „Fünf neue Sektionen in einem Jahr ist schon etwas Besonderes. Die Entwicklung zeigt aber auch den Bedarf an körperlicher Betätigung“, so Kuhn-Di Centa. Landesweit werden wöchentlich 850 Lasep-Stunden abgehalten, die von insgesamt 879 Personen geleitet werden. Große Veranstaltungen konnten im Pandemie-Jahr so gut wie keine stattfinden, wodurch ein Überschuss im Budget entstanden ist. Dieser soll wieder zurück an die Sektionen fließen, erklärt Kuhn-Di Centa.
Den Erfolg der Lasep in der Pandemie haben Kuhn-Di Centa und ihr Team unter anderem der guten Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium zu verdanken. „Claude Meisch wird zwar viel kritisiert, aber ich muss sagen, dass er sich sehr für uns eingesetzt hat und uns jede erdenkliche Unterstützung gab, damit wir trotz Pandemie weiterarbeiten konnten.“ Das Gleiche gelte für Sportminister Dan Kersch. „Auch wenn der Schulsport nicht direkt in sein Ressort fällt, hatte er immer ein offenes Ohr für uns.“
Einen Wermutstropfen gab es dann doch noch für die Lasep-Präsidentin. Sie bedauert, dass die Schulsport-Kommission des COSL, in der sie Mitglied ist, während der Pandemie nicht zusammenkam. „Das verstehe ich wirklich nicht. Es wird überall über den Bewegungsmangel bei Kindern während der Pandemie gesprochen und die Schulsportkommission kommt noch nicht einmal zusammen. Dabei wäre das COSL auch in diesem Bereich ein wichtiger Akteur.“
Dennoch kann Kuhn-Di Centa, die sich bereits seit vielen Jahren für den Schulsport und die Bewegungserziehung der Kinder einsetzt, der Pandemie, mit Blick auf die Entwicklung der Lasep, etwas Positives abgewinnen. „Vielleicht ist das Bewusstsein für die Wichtigkeit der körperlichen Betätigung in den vergangenen Monaten doch etwas präsenter in der Bevölkerung.“
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