Nationalmannschaft / Viele Rückkehrerinnen im Kader: Dan Santos gibt FLF-Aufgebot für die Duelle gegen Estland bekannt
Im Vorfeld der letzten beiden Spiele der EM-Qualifikation hat Trainer Dan Santos den Kader der Frauen-Nationalmannschaft bekannt gegeben. Am 12. Juli treten die „Roten Löwinnen“ zum Auftakt des Doppeltermins gegen Estland im Stade Emile Mayrisch an, gefolgt vom letzten Auswärtsspiel am 16. Juli in Tartu.
Mit dabei sind Emma Goetz, Joy Jung und Stammkeeperin Lucie Schlimé. Besonders erfreut ist Dan Santos über die Leistungssteigerung der jungen Joy Jung, die erst kürzlich zu Standard Liège gewechselt ist. Eine ganze Reihe an Spielerinnen stehen nach Abwesenheiten wieder zur Verfügung: In der Verteidigung kehrt Stammspielerin Joana Lourenco ins Aufgebot zurück, die im letzten Spiel gegen Albanien aufgrund schulischer Verpflichtungen fehlte. Ebenso kehrt Andrea Faria nach ihren Examen zurück ins Team. Auch die erfahrene Kimberley Dos Santos steht nach einer längeren Verletzungspause wieder im Kader. Nationaltrainer Dan Santos begründete die Entscheidung, Ella Schmit nicht zu nominieren, damit, dass „sie aufgrund ihres Alters noch nicht bereit ist, um solch eine Partie zu bestreiten.“ Leila Schmit fehlt aufgrund einer Knieverletzung, die sie mehrere Wochen außer Gefecht setzen wird. Wegen einer Handgelenksverletzung wird Andreia Machado fehlen, deren Operation laut Trainer gut verlaufen ist.
Besonders gespannt darf man auf die Mittelfeldspielerinnen Marta Estevez und Catarina Lavinas sein, die kürzlich ins Ausland zu PAOK-Thessaloniki in Griechenland und zum deutschen Regionalligisten VfR Warbeyen gewechselt sind. Trainer Dan Santos sieht dies positiv: „Es ist unbestreitbar, dass das Niveau dieser Ligen hoch ist und ihrer Entwicklung zugutekommt.“ Es sei auf jeden Fall wichtig, eine gute Kommunikation aufrechtzuerhalten, was bei größerer Distanz nicht immer einfach sei. Das Gleiche gilt für das vielversprechende Sturmtalent Eva Marinelli, die kürzlich zu Metz U19 gewechselt ist. Laut Dan Santos wird dieser Wechsel dank der qualitativ hochwertigeren Konkurrenz ihrem Reifungsprozess helfen.
Amy Thompson wird nach einem Nasenbeinbruch „wie Kylian Mbappé“ mit Maske spielen. Auch Gwendy Merlevede, die das letzte Spiel wegen ihrer Examen verpasst hat, ist wieder dabei.
Ziel, Zweiter zu bleiben
Trainer Dan Santos hofft, in den nächsten beiden Spielen auf Platz zwei bleiben zu können. Die „Roten Löwinnen“ liegen mit drei Punkten Vorsprung vor den Estländerinnen in der Tabelle. Diese haben jedoch einen athletischen Vorteil, da sie mitten im Liga-Alltag sind. Die Luxemburgerinnen sind dagegen durch Verletzungen in der Defensive, berufliche Verpflichtungen und Urlaubspläne etwas beeinträchtigt. Dennoch möchte Santos positiv bleiben, da im Gegensatz zu den früheren Qualifikationsspielen im Juni, die direkt nach Saisonende stattfanden, diesmal mehr Vorbereitungszeit zur Verfügung stand. Diese zusätzliche Zeit ermöglichte es dem Team sogar, ein inoffizielles Freundschaftsspiel gegen Belgien – hinter verschlossenen Türen – zu bestreiten. Weder über den Verlauf noch über das Ergebnis gab es weitere Informationen.
Der Nationaltrainer wurde ebenfalls dazu befragt, wie er es nachvollziehen könne, dass sein Team erneut weit entfernt von einer Hauptstadt – in diesem Fall Tallin – antreten würde. Er meinte, es sei etwas bedauerlich, dass man zweieinhalb Stunden mit dem Bus fahren müsse, aber man passe sich der Situation an. „Es gibt keine Probleme, es gibt nur Lösungen“, schlussfolgerte der Coach.
Auf dem Spiel steht so einiges: Würden sich die Luxemburgerinnen auf Platz zwei festbeißen, besteht die Chance, im Herbst zwei Play-off-Spiele zu bestreiten, um an der nächsten EM teilzunehmen. Das ist besonders reizvoll, da es ein Gegner aus der Liga A sein wird – möglicherweise sogar noch einmal Belgien.
Das Aufgebot
Tor: Joy Jung (Standard Liège/B), Emma Goetz (SC Freiburg/D), Lucie Schlimé (First Vienna/AUT)
Abwehr: Ana Barbosa (Standard Liège/B), Isabel Albert (E Wormeldingen/Münsbach/Grevenmacher), Kimberley Dos Santos (RFCUL), Andrea Faria (Swift Hesperingen), Rachel Kirps (SV Elversberg/D), Emma Kremer (Junglinster), Rita Leite (FC Tirsense/P), Lourenco Joana (Young Boys Diekirch)
Mittelfeld: Marta Estevez (PAOK/GRE), Laura Miller (Standard Liège/B), Charlotte Schmit (SC Freiburg/D), Anna Miny (TuS Issel/D), Marisa Soares (E Déifferdeng 03/Luna), Catarina Lavinas (VFR Warbeyen/D)
Angriff: Caroline Jorge (Standard Liège/B), Nathalie Ludwig (RFCUL), Eva Marinelli (FC Metz/F), Gwendy Merlevede (Junglinster), Letitia Mateus (Junglinster), Amy Thompson (Swift Hesperingen)
Marisa Soares beendet FLF-Karriere
Die 30-jährige Marisa Soares wird gegen Estland ihre letzten beiden Spiele für die luxemburgische Nationalmannschaft bestreiten. Die Differdinger Kapitänin hat bisher 29 Länderspiele absolviert, davon vier in der laufenden Kampagne.
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