Amicale Steinsel / „Von Beginn an präsent sein“: Tom Konen vor dem „Do or die“-Spiel in Esch
„Do or die“ heißt es für die Amicale Steinsel am Samstag ab 20 Uhr in Esch. Auch wenn Tom Konen und seine Teamkollegen unter absolutem Erfolgsdruck stehen, ist man sich beim amtierenden Meister sicher, dass im Team das Potenzial steckt, um die Finalserie noch einmal herumreißen zu können.
Es ist eine Situation, wie sie der amtierende Meister Steinsel im letzten Jahr nicht kannte. Nach drei Spielen der „Best of five“-Serie steht die Amicale mit dem Rücken zur Wand und hat am Samstag einen Matchball gegen sich. Vor zwölf Monaten gingen Tom Konen und Co. noch mit einer 2:1-Führung in die vierte Partie in Düdelingen und befanden sich damit nicht in der jetzigen „Do or die“-Lage. „Im Viertelfinale gab es für uns gegen Walferdingen jedoch eine ähnliche Situation. Eine Niederlage, und die Saison wäre vorbei gewesen. Irgendwie hat sich bei uns die ganze letzte Saison so angefühlt, als wir ja nur knapp in die Play-offs kamen. Ganz ungewohnt ist es also nicht“, meint der 26-Jährige, der dem Samstag somit auch optimistisch entgegenschaut: „Der Druck ist ganz klar größer, wir haben keine andere Wahl, als zu gewinnen. Doch wir haben das Potenzial, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden und die Serie noch einmal zu drehen.“
Für Konen wird es in Spiel Nummer vier somit vor allem auf die Einstellung ankommen, mit der sein Team in die Partie startet. „Viel ändern können wir nicht mehr. In dieser Saison haben wir nun schon fünfmal gegen Esch gespielt und wissen, worauf es ankommt. Es sind Details, die den Unterschied machen. Wir müssen von der ersten Minute an präsent sein und das Zusammenspiel aus der zweiten Partie wiederholen.“ In der zweiten Begegnung, am 19. April in Esch, musste US-Spieler Reese foulbedingt bereits frühzeitig auf die Bank, kam gerade einmal auf acht Punkte und bei der Amicale machte sich schließlich eine „Jetzt erst recht“-Mentalität breit.
Gemeinsam erkämpfte sich der Titelverteidiger in fremder Halle somit den Ausgleich. Am letzten Samstag fiel man vor heimischem Publikum dann jedoch wieder zu sehr auf die individuelle Schiene zurück, wie auch der Spieler mit der Nummer zehn bestätigt: „Vor allem, wenn es nicht so gut läuft, machen wir diesen Fehler und versuchen, durch Einzelaktionen zurück ins Spiel zu kommen. Wir müssen aber vielmehr den Ball drehen lassen, um den Gegner müde zu machen. Bei Esch schafft man das sicher nicht mit Eins-gegen-Eins-Aktionen.“ Und so wurde Steinsel, wie es auch Konen beschreibt, in der dritten Partie von der Escher Offensive überrannt. Ein Fehler, den man nicht noch einmal wiederholen möchte.
„Mehr Verantwortung übernehmen“
Gerne hätte Tom Konen direkt nach der Partie schon wieder auf dem Spielfeld gestanden, um es besser zu machen. Nun hatten beide Mannschaften – nach drei Finalspielen innerhalb von gerade einmal sieben Tagen – eine Woche Pause, um sich auf Partie Nummer vier vorzubereiten. Tipps bekommen Konen und Co. dann auch von Bobby Melcher, der weiterhin aufgrund seiner Knöchelverletzung zuschauen muss. „Er möchte sich aber nicht zu viel einmischen, versucht uns eher zu motivieren. Er meint jedoch, dass wir nicht immer die erste Option wählen, sondern auch auf die zweiten und dritte schauen sollen.“ Der Steinsler „Floor General“, wie ihn seine Mitspieler auch gerne nennen, saß am letzten Samstag auch nicht auf der Ersatzbank, sondern gegenüber im Publikum, weil die Spannung dann doch zu groß ist und er nicht zu laut werden möchte, wie Konen mit einem Lachen erklärt.
Tom Konen selbst scheint nach seinem Comeback Anfang des Jahres unterdessen von Woche zu Woche besser in Form zu kommen. Ganz zufrieden war der ehrgeizige 26-Jährige in den Finalspielen jedoch nicht mit sich. „Ich habe das Gefühl, dass da noch mehr geht, noch Luft nach oben ist“, erklärt er. „In der Offensive mache ich im Schnitt zwar mehr Punkte als letzte Saison, was normal ist, da Bobby fehlt und die anderen Luxemburger nun mehr Möglichkeiten haben. Doch ich muss am Samstag noch mehr Verantwortung übernehmen, wenn ich dem Team noch besser helfen möchte.“
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