Handball / Vor einer komplizierten Aufgabe: HBD trifft im European Cup auf österreichischen Vizemeister
Die Handballerinnen des HBD beginnen am Wochenende ihre diesjährige Reise im European Cup. Mit dem österreichischen Vizemeister WAT Atzgersdorf wartet in der ersten Runde, in der die Düdelingerinnen zweimal zu Hause antreten, keine einfache Aufgabe.
Fünf Siege in fünf Ligaspielen, zudem der Erfolg im Supercup: Die Handballerinnen des HB Düdelingen hätten die Saison 2022/23 kaum besser beginnen können. „Rein spielerisch erfüllen wir aber nicht immer das, was wir uns vornehmen“, wirft Trainer Erny Hoffmann dennoch einen kritischen Blick auf die ersten Spiele seiner Mannschaft: „Wir befinden uns noch im Aufbau.“ Die abwechselnden Partien gegen schwächere und stärkere Teams in der Meisterschaft machen es den Düdelingerinnen nicht unbedingt leicht, zur gewollten Konstanz zu finden. Auch mit Verletzungssorgen musste sich das Team von Hoffmann herumplagen. Vor der ersten Runde des European Cups am Wochenende (Hinspiel am Samstag, Rückspiel am Sonntag) ist der Einsatz von drei wichtigen Spielerinnen ungewiss. Laura Willems ist im Ligaspiel gegen Esch umgeknickt. Stammtorhüterin Pauline Leythienne und Kapitänin Kim Wirtz plagen muskuläre Probleme. „Ob sie spielen können, werden wir erst kurzfristig am Freitagabend sehen“, erklärt Hoffmann, der seine Mannschaft gegen die physisch starken Österreicherinnen von Atzgersdorf in der Außenseiterrolle sieht. „Ich denke, sie sind etwas stärker als wir. Vor allem, weil sie es in ihrer Liga gewohnt sind, engere Begegnungen zu bestreiten“, sagt er: „Es gibt aber immer eine Chance.“
Eine neue Spielerin
Dass sie auch als Außenseiter favorisierte Teams im European Cup schlagen können, haben die Handballerinnen des HBD im vergangenen Jahr gezeigt. Damals hatten sie in der ersten Runde WHC Metalurg aus Nordmazedonien ausgeschaltet und zogen nach einem 27:18 im Hinspiel und 19:22 im Rückspiel in die zweite Runde ein.
Mit WAT Atzgersdorf steht diesmal der österreichische Vizemeister gegenüber. „Es ist ein Team, das robust und uns physisch überlegen ist“, so Hoffmann: „Es ist aber auch eine neu zusammengestellte Mannschaft.“ Der Gegner hat im Sommer fast den kompletten Rückraum austauschen müssen und zwei Stammspielerinnen an den Meister Hypo Niederösterreich verloren – hat aber auch Neuzugänge, unter anderem aus der 2. deutschen Bundesliga, geholt. „Die wichtigste Schlüsselspielerin ist die Serbin Tina Kolundzic im Rückraum. Sie müssen wir in den Griff bekommen“, sagt Hoffmann. „Ansonsten ist der Angriff mit unseren Gegnern vom letzten Jahr vergleichbar. Auch die Nordmazedonierinnen und Serbinnen waren größer und kräftiger als wir. Da können wir Lösungen finden.“
Die Ausgangssituation vor einem Jahr, als man Skopje besiegte, war allerdings eine andere, betont Hoffmann. Die Form seiner Mannschaft stimmte und alle Spielerinnen waren fit. In der Liga besiegte man in dem Zeitraum unter anderem auch Käerjeng mit vier Toren Unterschied und es lief alles für den HBD. „Wir sind jetzt aber nicht so weit wie letztes Jahr um diese Zeit, deswegen wird es kompliziert“, so Hoffmann. Neben den angeschlagenen Spielerinnen, deren Einsatz noch ungewiss ist, gibt es nämlich auch noch eine neue Spielerin, die noch integriert werden muss.
Mit Ninon Pora, die in ihrer Jugend sogar für die Nationalmannschaft Frankreichs gespielt hat, hat sich der HBD in der Woche vor dem Einsatz im European Cup noch einmal verstärkt. „Sie ist eine vielseitige Rechtshänderin, die auf den drei Rückraum-Positionen spielen kann. Wir hatten sie schon im Juni gesichtet, aus beruflichen Gründen konnte sie damals aber noch nicht zu uns wechseln“, sagt Hoffmann. Pora, die auch aus beruflichen Gründen am Wochenende nur im Hinspiel am Samstag spielen wird, soll besonders die aktuellen Stammspielerinnen entlasten. „Mit ihr können wir das Niveau im Rückraum, wenn wir wechseln, besser halten.“
Im Überblick
European Cup, erste Runde:
Hinspiel am Samstag:
15.00: HBD – WAT Atzgersdorf
Rückspiel am Sonntag:
13.00: WAT Atzgersdorf – HBD
(beide Spiele finden im Düdelinger „Centre sportif René Hartmann“ statt)
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