In diesem Winter hat Marie Schreiber endgültig den Sprung unter die Weltbesten dieser anspruchsvollen Disziplin geschafft. Mit dem ersten luxemburgischen Erfolg bei einem Weltcup, am 21. Dezember des abgelaufenen Jahres im niederländischen Hulst, hatte die 21-Jährige einen historischen Triumph eingefahren. Die Titelverteidigerin, die im Gesamtweltcup derzeit auf dem herausragenden vierten Platz steht, geht selbstverständlich als Topfavoritin an den Start der nationalen Titelkämpfe. Ihre Konkurrentinnen Layla Barthels (CT Atertdaul) und Nina Berton (EF-Oatley-Cannondale) sind sich bewusst, dass sie Marie Schreiber, die für ihren explosiven Start bekannt ist, wahrscheinlich frühzeitig aus den Augen verlieren werden.

Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Layla hat Maïté Barthels ebenfalls eine Reihe von Weltcups bestritten. Ihre beste Platzierung hatte die 23-Jährige am vergangenen Sonntag bei der Schlammschlacht im belgischen Dendermonde mit Rang 35 erreicht. Für die Fahrerin vom Cycling Team Atertdaul wird es kein leichtes Unterfangen, um Nina Berton im Kampf um Silber hinter sich zu lassen. Der Fokus ihrer Alterskollegin ist auf die anstehende Straßensaison gerichtet. An der Meisterschaft nimmt Berton in erster Linie Teil, weil der Cross ihr Spaß bereitet.

Bei der Generalprobe am letzten Sonntag in Hesperingen kam bei ihr allerdings keine Freude auf. Nach Problemen mit der Gangschaltung lief sie gleich anschließend mit ihrem Ersatzrad platt. Ihr blieb also nichts anderes übrig, als sich bis ins Ziel mit der problematischen Schaltung herumzuplagen. „Marie gehört im Cyclocross zur Weltspitze. Im Vergleich zu ihr verliere ich in jeder Kurve ein paar Sekunden. Deswegen ist es sicherlich nicht schlau, zu versuchen, ihr zu folgen. Natürlich werde ich alles daransetzen, einen guten Start auf der langen Geraden, die mir entgegenkommt, hinzulegen“, so die Profifahrerin, die am Neujahrstag beim internationalen Cross in Petingen erstmals im rosa Trikot ihrer neuen Mannschaft unterwegs war und dort mit Rang sieben überzeugen konnte.

Liv Wenzel will Espoirs-Titel verteidigen

Nur ein einziges Rennen hat Espoir Liv Wenzel (Hess Cycling Team) bislang bestritten und konnte dieses auch prompt gewinnen. „Ende August vergangenen Jahres hatte ich mich mit einer Mononukleose angesteckt. Dadurch war ich derart geschwächt, dass ich die meiste Zeit im Bett lag und mehr als zwei Monate nicht trainieren konnte. Mit leichtem Training konnte ich erst Anfang November beginnen. Durch diese Umstände war die Cyclocross-Saison natürlich infrage gestellt“, schildert die amtierende U23-Meisterin ihre komplizierten letzten Monate. Bei der Landesmeisterschaft will das Nachwuchstalent, das am Mittwoch 21 Jahre alt geworden ist, jedoch unbedingt dabei sein. „Cyclocross habe ich schon vermisst. Trotz Magenproblemen, wenige Tage vor dem Rennen in Hesperingen, bin ich dennoch gestartet, um vorher wenigstens einen Wettbewerb bestritten zu haben. Ich konnte meine Form nicht einschätzen und war überrascht, dass es so gut laufen würde. Der Sieg war wichtig für mein Selbstvertrauen, weil ich zuvor moralisch ziemlich am Ende war. Die Strecke werde ich mir im Laufe der Woche ansehen und erhoffe mir für Sonntag physisch anspruchsvolle Bedingungen“, so die Titelverteidigerin, deren direkte Konkurrentinnen Layla Barthels und Gwen Nothum (UC Dippach) heißen, nach ihrem geglückten Formtest.

Bei den Juniorinnen werden Kylie Bintz (Vëlosfrënn Gusty Bruch) und Elena Lopes (CT Atertdaul) den Titel unter sich ausmachen. Wie im Vorjahr dürfte sich Suzie Godart (CCI Differdingen) bei den Masters behaupten und ihre Titelsammlung weiter ausbauen. Die verschiedenen Alterskategorien der Damen werden genau wie letztes Jahr in einem Rennen starten, werden aber räumlich getrennt voneinander auf die Strecke gehen. Das bedeutet, dass vorneweg die Elite fährt, dahinter die Espoirs, gefolgt von den Juniorinnen und den Masters. 

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