Olympia / Warum eine australische Judoka Luxemburg vermisst
Einen Teil ihres Weges nach Paris 2024 führte für Katharina Häcker über Lorentzweiler. Dort lebte die australische Judo-Medaillenhoffnung noch vor vier Jahren mit ihrem Mann, Alexander Lüdeke.
„Das Ziel ist definitiv eine Medaille“, gab Katharina Häcker unmissverständlich zu verstehen. Bei ihrer dritten Olympia-Teilnahme in der Gewichtsklasse -63 Kilogramm steht ihr im Erstrundenduell die Britin Lucy Renshall (WRL-11.) gegenüber. Die Australierin gehört seit Jahren zur absoluten Weltelite – nur ein Olympisches Metall fehlt in ihrer Sammlung. Trotz ihrer großen Erfahrung auf der internationalen Bühne sind die diesjährigen Sommerspiele ein absolutes Highlight: „Für mich ist es fast immer noch unglaublich, überhaupt einmal an Olympia teilnehmen zu dürfen, aber dreimal – das ist kaum in Worte zu fassen. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe und insbesondere mit Alex so ein starkes Team habe.“
Spätestens beim Namen Alexander Lüdeke ist die Verbindung zu Luxemburg dann schnell aufgebaut. Der ehemalige Nationaltrainer der FLAM ist inzwischen Chefcoach der Aussies. Fast zwei Jahre lebte das Paar in Lorentzweiler. „Ich hatte eine super Zeit in Luxemburg.“ Aus zwei Gründen: „Die Coque ist ein tolles Trainingszentrum. Ich vermisse vor allem die Judohalle und meinen damaligen Trainingspartner Louis Retter, sowie natürlich Claudio dos Santos. Wir sind immer noch in Kontakt und ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen, die ich in Europa sein werde, die Gelegenheit bekommen werde, beide wiederzusehen.“
Wenn Häcker am Dienstagmorgen die Matte auf dem Champ-de-Mars betritt, werden also bestimmt auch ein paar Luxemburger Weggefährten die Daumen drücken.
Fragen und Antworten
Seit wann gibt es Judo bei Olympischen Spielen?
1964 gab es im Judo-Mutterland Japan die Premiere, als bei den Spielen in Tokio in vier Gewichtsklassen und nur von Männern gekämpft wurde. Nach einer Pause 1968 ist Judo seit 1972 ohne Unterbrechung olympisch, erst seit 1992 dürfen Frauen antreten.
Wie viele Entscheidungen gibt es in Paris?
15 Entscheidungen gibt es, im Gegensatz zu Welt- und Europameisterschaften werden keine Team-Wettbewerbe ausgetragen. Gekämpft wird in jeweils sieben Gewichtsklassen bei Männern (bis 60, 66, 73, 81, 90, 100 und über 100 kg) und bei Frauen (bis 48, 52, 57, 63, 70, 78 und über 78 kg). Zum zweiten Mal dabei ist der Mixed-Team-Wettbewerb, der 2021 in Tokio Premiere gefeiert hatte. In jedem Wettbewerb werden zwei Bronzemedaillen vergeben.
Wer sind die Favoriten/Stars? Der vielleicht größte Judoka der Geschichte gibt seine Abschiedsvorstellung: Der Franzose Teddy Riner prägte im Schwergewicht eine Ära, wurde 2012 und 2016 Olympiasieger, zudem elfmal Weltmeister. Mit 35 Jahren will der 2,03 m große und 150 kg schwere Ausnahmeathlet seine Karriere beim Heimspiel krönen. Ansonsten bleibt die Frage, wie groß die Dominanz der Japaner diesmal wird: 48 olympische Goldmedaillen holte das Judo-Mutterland bislang – dreimal so viele wie Frankreich auf Platz zwei dieser Wertung.
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