Champions League / Wie sich Déifferdeng 03 in Klaksvik alle Türen offen halten will
Déifferdeng 03 erwischte bei seiner Premiere in der Königsklassen-Qualifikation einen dicken Brocken. KI Klaksvik (FRO) qualifizierte sich im vergangenen Sommer für die Gruppenphase der Conference League, steckt mitten in der Meisterschaft und ist an Kunstrasenplätze gewöhnt. Doch der Luxemburger Champion hat sich in allen Bereichen verstärkt und hofft, sich alle Türen für das Heimspiel bei deutlich wärmeren Temperaturen offen zu halten. Der Auftakt des europäischen Sommers wird am heutigen Mittwoch um 20.00 Uhr angepfiffen.
Es hatte für den abergläubischen Präsidenten des FC Déifferdeng 03, Fabrizio Bei, sicherlich eine besondere Bedeutung, am Montagabend unter Hinweisschildern mit der Aufschrift „Malmö“ hindurchzulaufen. Denn genau dorthin möchte der Luxemburger Meister in 14 Tagen: Qualifiziert sich D03 gegen die Färöer des KI Klaksvik für die zweite Champions-League-Runde, würden Bei und Co. ein weiteres Mal in Kopenhagen landen: Beide Städte trennen nur 40 Kilometer.
Zeit, sich zu akklimatisieren, gab es diesmal ein bisschen mehr als sonst. Während der Klubchef und ein paar Vorstandsmitglieder in Dänemark den erwähnten Zwischenstopp einlegten, hatte das Team von Pedro Resende bereits am Montag auf den Färöer Inseln trainiert. Besonders für die Neuzugänge aus südlicheren Gefilden schien solch ein Trip in den kühlen Norden nicht alltäglich: Der 40-jährige brasilianische Keeper Felipe Ventura trainierte bei luftigen acht Grad mit Mütze und Schal auf der grünen Insel.
Der Sommertransfer wird gegen die Färinger wohl in der Startelf stehen und Romain Ruffier, der zum RFCUL gewechselt ist, ersetzen. Die Liste der weiteren Neuankömmlinge ist lang und südamerikanisch angehaucht – doch komplett umgekrempelt dürfte der Meisterkader für die Auswärtsaufgabe wohl nicht werden. Im Mittelfeld müssen Manuel Pami und Ulisses Oliveira ersetzt werden. Leandro Borges (BRA) dürfte der neue Mittelfeldchef sein und Diogo Silva oder Flügelspieler Gonçalo Lixa könnten ihre offizielle Feuertaufe demnach sofort gegen die Wikinger erleben. „Alle sind fit“, freute sich Pedro Resende, der aufgrund von fehlendem UEFA-Diplom noch einmal das Zepter an Maurice Spitoni übergeben wird. Nicht gemeldet wurden die Langzeitverletzten Artur Abreu und Arlindo Barbosa.
„Niemand mag Kunstrasen“
„Wir sind diesmal einen Tag früher als sonst vor Ort angekommen und hatten schon am Montag die erste Einheit auf einem Kunstrasenplatz nahe dem Hotel“, erklärte Resende. Der Umstand, dass auch am Mittwoch auf einem Synthetik-Rasen gespielt wird und die Tatsache, dass die Färinger mitten in der Meisterschaft stecken, gehören zu den großen Nachteilen für den Luxemburger Champion. „Niemand mag Kunstrasen. Der Ball springt nicht wie auf normalem Rasen, die Pässe und Ballkontrolle sind komplett verschieden“, meinte Resende. Zudem sei der Untergrund manchmal schon ein Grund für muskuläre Verletzungen gewesen. Allerdings sei der befürchtete Einfluss des Windes an den ersten beiden Tagen kein Problem gewesen und auch für den Spieltag hat man sonnige Momente vorausgesagt.
Beim Gegner KI Klaksvik ragt der Name Pall Klettskard heraus. Der 34-jährige Stürmer ist einer der acht Nationalspieler des Kaders. 2022 war er allerdings nicht gegen Luxemburg nominiert. Er ist mit 14 Toren aus 16 Spielen der gefährlichste Angreifer der Mannschaft. Eine „Sonderbetreuung“ wird es von D03-Seite aber nicht geben. Analysiert wurden die europäischen Begegnungen des letzten Jahres – denn davon gab es viele. Die Färinger hatten sich zum ersten Mal in ihrer Geschichte für die Gruppenphase der Conference League qualifiziert. Nach drei Runden in der Champions League verpasste es der Meister, sich gegen Sheriff Tiraspol in den Play-offs der Europa League das Ticket für die Gruppenphase des zweiten Levels zu sichern. Während Klaksvik im vergangenen Sommer noch eher zu den abwartenden, lauernden Teams zählte, erwartet sich Resende ein offensives Auftreten vor heimischer Kulisse.
Übrigens: Sollte der europäische Sommer doch nicht gegen Malmö fortgesetzt werden, würde Déifferdeng 03 auf dem Meisterweg der Conference League auf den FC Ordabasy aus Kasachstan oder den FC Petrocub (Moldawien) treffen. Ein Verbleib im Norden wäre den Luxemburgern verständlicherweise lieber.
Pruzzo bleibt noch zwei Wochen
Lucas Pruzzo wird Déifferdeng 03 nach der ersten Runde der Champions League verlassen. Der Flügelspieler hat sich CE Andratx auf der Balearen-Insel Mallorca angeschlossen. Beide Seiten haben sich darauf geeinigt, dass der Argentinier noch beide internationale Termine gegen KI Klaksvik bestreiten wird. Übrigens hat der 25-jährige Mittelfeldspieler Nuno Pina (POR) den Verein schon wieder verlassen. Er war vom FC Paradiso aus der Schweiz nach Luxemburg gewechselt und wurde ohne Einsatz wieder aus dem Kader gestrichen.
Die Aufgebote
KI Klaksvik:
Tor: Ari Petersen, Hannis Matras, Mark Jensen
Verteidigung: Patrick da Silva, Alexander Berntsson, Cédric Yambéré, Deni Pavlovic, Joannes Danielsen, Borge Petersen, Odmar Faero, Heini Vatnsdal
Mittelfeld: Arni Frederiksberg, Jakup Andreasen, René Joensen, Dan i Soylu, Ahmed Latif, Albert Ejupi, Claes Kronberg
Angriff: Pall Klettskard, John Johannesen, Paetur Petersen, Joseph Williams
Trainer: Espen Haug
Déifferdeng 03:
Tor: Evan da Costa, Rui Nibra, Felipe Ventura
Verteidigung: Rychelmy Rocha, Théo Brusco, Juan Bedouret, Gonçalo Lixa, Kevin d’Anzico, Lucas Pruzzo, Christian Schoissengeyr, Geoffrey Franzoni, Gianluca Bei
Mittelfeld: Diogo Silva, Rafael Ribeiro, Fabio Martins, Guillaume Trani, Ludovic Rauch, Leandro Borges
Angriff: Andreas Buch, Gustavo Simões, Alisson dos Santos, Jorginho, Frederico Andrada, Adham El Idrissi
Trainer: Maurice Spitoni
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